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2325 - Der verbotene Krieg

Titel: 2325 - Der verbotene Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ultraschall erstarb. Die anwesenden Besatzungsmitglieder hüllten sich wohlweislich in Schweigen, um nicht den Zorn des Admirals auf sich zu ziehen.
    Mit dem Begriff Thenüdyur konnte jeder Gataser etwas anfangen, denn der oberste Bannerträger der Apasos stand auf den Todeslisten der Neunzehnten Vorsicht an oberster Stelle.
    Wachsam musterte Fylynder Veyt das langgestreckte Oval der Kommandozentrale. Nach bisherigen Erkenntnissen gehörte keiner seiner Offiziere zum berüchtigten Geheimdienst. Hundertprozentig sicher war er sich allerdings nicht. Er schickte ein Stoßgebet zur weißen Kreatur, damit sie ihn erleuchte. „Hyratiüt, meine Kapsel!", befahl er.
    Der Adjutant rannte davon, so schnell ihn seine kurzen Beine trugen. Die Transportkapsel stand irgendwo draußen, aber keinesfalls in Fahrbereitschaft. Es dauerte eine Weile, bis sie endlich hereinglitt und hinter dem wuchtigen Sessel des Admirals hielt.
    Veyt stieg ein, sank in den Sitz aus dickem Brokat, dessen harte Rüschen überall durch den Stoff der Uniform zwickten. Sein Körperflaum dämpfte die Fäden ein wenig, die aus Draht zu bestehen schienen. Ein zartblau schimmernder Energieschirm wölbte sich über dem Fahrzeug, dann rollte es sanft und geräuschlos hinaus.
    Fylynder Veyt nahm sich Zeit. Es hätte seine Position als oberster Soldat des gatasischen Reiches untergraben, wenn er vor dem Gast im Hangar gewesen wäre und auf ihn hätte warten müssen. Auf einem kleinen Bildschirm im Wagen verfolgte er das Einschleusen des Beiboots sowie die Zeremonien der Leibgarde, die den Empfang des Thenüdyurs einleiteten.
    Endlich trat der Apaso in das blaue Licht des Hangars hinaus. Er zögerte kurz, verharrte dann am unteren Ende des Stegs. Eine knappe, kaum sichtbare Bewegung seiner. Vorderaugen zitierte die Ordonnanz herbei. Der Admiral sah, wie sich der Gataser vor dem Thenüdyur verbeugte.
    Veyt spürte Ekel in sich aufsteigen. So etwas wollte er kein zweites Mal erleben, dass sich ein Angehöriger des Urvolks vor einem Abkömmling verbeugte.
    Der Apaso-Clan hatte zur ersten Auswanderungswelle gehört, die damals von den Tentra ausgelöst worden war.
    Diese Welle hatte Gatas einen großen Teil des Bevölkerungsdrucks genommen und stellte den Beginn der Besiedlung des Jülziish-Universums dar.
    Gatas unter der blauen Riesensonne Verth - hier lag der Mittelpunkt dieses Universums, um den sich alles drehte.
    Der Tlyünosmun lebte hier.
    Gleichzeitig nagten Zweifel im Innern des Admirals. Gerüchte eilten seit Jahren durch das Reich, suchten alle Welten und Machtblöcke heim. Keine Regierung sprach es aus, und doch schienen es alle zu wissen.
    Oder doch nicht? Streuten die Räte auf Apas das Gerücht gezielt aus, um Gatas zu destabilisieren?
    Veyt starrte auf den Apaso, der sich in seiner Rolle als hoher Gast sichtlich gefiel. Was wusste der Offizier? Wusste er überhaupt etwas?
    Veyt hätte sich ohne Zögern über alle seine Pläne hinweggesetzt und das Wissen notfalls mit Gewalt aus dem Gehirn des Apasos geholt. So aber blieb ihm nur, an die Befähigung der eigenen Agenten zu glauben.
    Der Admiral beschleunigte die Transportkapsel, die auf Antigravkissen durch Korridore glitt, die einzig ihm allein vorbehalten waren. Als er den Wagen unmittelbar hinter der Schleuse anhielt, verließ der Thenüdyur soeben seinen Platz vor dem Beiboot.
    Ein perfektes Timing, auf den Meter und die Sekunde genau abgestimmt, stellte Veyt anerkennend fest. Von seinen Gardesoldaten erwartete er es nicht anders.
    Gemessenen Schrittes ging der Admiral exakt die Hälfte der Strecke, legte in seinen Gang die ganze Würde seines Standes und das Gewicht seines Volkes.
    Die Kameras zeichneten es auf und würden die Bilder später in das gesamte Reich übertragen. Jeder Jülziish würde erkennen, dass er einen der wichtigsten Vertreter des Urvolks vor sich hatte.
    Fylynder Veyt stolperte leicht. Sein linker Stiefel blieb aus unerfindlichen Gründen am Boden kleben, so dass er das Bein nachziehen musste. Lag Schmutz auf dem Boden? Oder ließ ihn der Gedanke an Miinzysh aus dem Tritt kommen? Die Gerüchte - wie groß war das Körnchen Wahrheit, das in ihnen steckte?
    Veyt führte beide Hände zur Brust, die rechte über der linken. „Möge dein Erscheinen Glück für dich und deine Soldaten bedeuten!"
    „Ruhiges Rotlicht auf dein Haupt und die Häupter der Deinen", antwortete der Apaso. Veyt störte sofort, dass sein Gegenüber einen halben Hals größer war als er selbst. Der Thenüdyur

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