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2325 - Der verbotene Krieg

Titel: 2325 - Der verbotene Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Angriff hatte er nicht gerechnet. Der Gedanke, dass da drüben hinter den Zacken drei andere Jülziish starben, entlockte ihm einen Seufzer des Bedauerns.
    Gleichzeitig hasste er sich dafür, weil er die drei nicht im Kampf besiegen konnte. Musste es ausgerechnet eine terranische Blausäurekapsel von extrem hoher Konzentration sein, die ihm aus der Klemme half?
    Das Röcheln erstarb. Ein paar Wortfetzen im Ultraschallbereich erreichten Hüyi, die ihm zunächst rein gar nichts sagten.
    Er schickte einen traditionellen Lobspruch an die silberne Kreatur des Dankes, warf sich in den Aufzug und registrierte erleichtert das schnelle Zufahren der Pneumotür. Augenblicke später sank der Lift abwärts. Unten auf dem Null-Level aktivierte der Jülziish sein Armband mit dem Funkgerät. Er orderte einen Gleiter mit einer Absaugvorrichtung. Nicht auszudenken, wenn das Gift als hoch konzentrierte Wolke in die Straßenschluchten hinabsank und Dutzende von Gatasern tötete. Über die abgeschirmte Geheimfrequenz schickte Hüyi eine Nachricht an seinen Auftraggeber. „Miinzysh grüßt dich, Erhabener! Einer der Angreifer sprach im Todeskampf von einem >Weg der Kreaturen<, was auch immer damit gemeint ist", teilte Hüyi ihm am Schluss seiner Botschaft mit. „Möglicherweise handelt es sich um eine erste Spur."
     
    *
     
    Hüyi sah sich die Aufzeichnung des Bildfunkgesprächs dreimal an, ehe er sich zu einer Entscheidung durchrang. „Sie verfolgen mich, weil ich ihr Geheimnis gelüftet habe", erklärte die hastige Stimme des Gatasers. Dann nannte er Namen und Adresse. „Ich kann beweisen, dass an den Gerüchten etwas dran ist."
    Ein Knall erfolgte, Augenblicke später brach die Aufzeichnung ab. Alles deutete darauf hin, dass man in der Wohnung des Mannes eingebrochen hatte.
    Hüyi kannte solche Szenarien, er hatte sie im Dutzend erlebt. Der Anrufer war tot, das war eindeutig. „Ich brauche ein halbes Dutzend Polizisten, damit das Ganze einen offiziellen Eindruck erhält", erklärte er seinem Gegenüber.
    Der Vermummte, von dem unter der Kapuze nur der Hals mit dem Mund zu erkennen war, signalisierte Zustimmung. „Du rindest sie in Kürze am Eingang des Rundhauses."
    Damit schien für ihn alles klar, er ging. Hüyi schlüpfte in seine Einsatzstiefel, zog sich eine Jacke über und verließ das kleine Appartement, das ihnen als konspirative Wohnung diente. Er verzichtete auf ein Fahrzeug, fuhr in die Unterwelt hinab, jene Regionen der Hauptstadt, die unter der Oberfläche lagen. Er benutzte Hochgeschwindigkeitsgleitbänder, die ihn innerhalb weniger Minuten ans Ziel brachten. Ein mechanischer Aufzug hob ihn vierzig Stockwerke hinauf in die Etage der Zielperson.
    Die Polizisten waren schon da, ebenso ein Arzt.
    Es verhielt sich so, wie Hüyi es erwartet hatte. Der Anrufer war tot, sie hatten ihm den Hals durchtrennt und den Schädel an der Wand zertrümmert. Aus dem Wrack des Roboters stiegen noch immer dunkle Rauchwölkchen empor.
    Hüyi registrierte mit wenigen Blicken, dass die Wohnung durchwühlt worden war. An manchen Stellen hatten die Eindringlinge sogar den Wandbehang heruntergerissen. „Sie haben etwas gesucht", wandte er sich an die Polizisten. „Von dem Toten konnten sie es nicht bekommen, waren aber überzeugt, dass es sich in der Wohnung befand."
    Er selbst beteiligte sich nicht an der Suche, sondern hielt sich im Hintergrund. Er setzte die bisherigen Beobachtungen auf Gatas und anderen Welten wie Teile eines Puzzles zusammen, wobei er nicht den Fehler beging, anzunehmen, dass sie letztlich tatsächlich an die Stellen gehörten, wo er sie derzeit platzierte.
    Nach über einer Stunde kam einer der Polizisten zu ihm, einen Fetzen in der Hand, den Hüyi zunächst für weißen Stoff hielt. „Das haben wir unter dem Roboter gefunden", zirpte der Beamte und zog sich hastig zurück.
    Es handelte sich um Papier, eine uralte Erfindung, die heute nur noch Nostalgiker und Agenten kannten. Die eine Seite war leer, die andere zeigte verschwommen einen Jülziish. Es handelte sich um eine nichtssagende Aufnahme, aber im Zusammenhang mit ein paar Vermutungen und Gerüchten, die im Jülziish-Universum seit ein paar Jahren im Umlauf waren, kam der Aufnahme vielleicht große Bedeutung zu.
    Hüyi entschloss sich, zunächst nichts zu unternehmen, sondern auf die Rückkehr seines Auftraggebers zu warten.
    Wieder näherte sich einer der Polizisten. „Der Speicher des Roboters wurde entfernt", meldete er. „Es ist gut, ihr könnt eure

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