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233 - Enklave der Träumer

233 - Enklave der Träumer

Titel: 233 - Enklave der Träumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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die Oberfläche. Es entbrannte ein Kampf um den Paak, der noch andauerte, als Rulfan und ich hier ankamen.«
    »Aber warum ausgerechnet um diesen Paak?«
    »Weil er auf der Landseite von einem Elektrozaun umgeben ist, der gefährliche Tiere abhält.« Matt sah sich um. »Außerdem gibt es hier viel zu jagen: Woolies, Beuteltiere, Vögel und sogar ein paar wilde Shiips… Der Paak bietet ideale Bedingungen.«
    Sie zogen hinter Airin auf den großen Platz zwischen den einzelnen Gebäuden ein und wurden sofort von Adors und Perons umringt. Airin gab lachend Antworten auf die wichtigsten Fragen der Leute.
    Auch die Geretteten der Monsterinsel saßen oder lagen im Licht der untergehenden Sonne und ruhten sich aus. Lisette winkte ihnen zu. Sie saß bei Jack und dessen Adoptivtochter Zarah. In der Hand hielt sie eine hölzerne Schale mit Suppe.
    Matt wandte sich an Airin. »Denkst du, der Rat der Uneska wird die Leute aufnehmen?«
    Airin berührte den Gürtel über ihrem weiten Rock. Matt fiel auf, dass sie die klobige Waffe nicht mehr trug, die früher ihr Statussymbol gewesen war. Sie schien sich im Paak sehr sicher zu fühlen. »Das muss man abwarten. Die Versammlung wird in drei Stunden sein. Solange können die Mitglieder des Rates die Sache überdenken. Nutzen wir die Zeit. Kommt an ein Feuer und erzählt endlich! Ich will alles hören: von Afra, wo Rulfan ist, was du erlebt hast und warum ihr unbedingt zu diesem Südpol wollt…«
    Sie geleitete Matt und Aruula an eine Feuerstelle und gab beiden eine Schale mit süßem Fruchtsaft in die Hände. Nao und Eelton kamen zu ihnen, und auch eine ganze Reihe anderer Adors und Perons drängte sich an das Feuer, um nichts zu verpassen. Zarah, Jack und Lisette waren ebenfalls unter ihnen. Sie gehörten zu den wenigen Geretteten, die sich noch nicht in ihre Schlafquartiere zurückgezogen hatten.
    Zwei Männer brachten ein großes gehäutetes Shiip, das auf eine Eisenstange gespießt war, und hängten es auf die Ständer über die Flammen.
    An anderen Feuern brieten bereits mehrere Shiips, und der Geruch nach gebratenem Fleisch ließ Matt das Wasser im Mund zusammenlaufen. Dankbar trank er einige Schlucke und nahm auch von dem Obst, das junge Adors auf Holzplatten herumreichten.
    Lisette kam von der anderen Seite des Feuers zu ihnen herüber und setzte sich neben Nao, der bis über beide Ohren rot wurde und immer wieder auf ihre Brüste starrte, bis sie ihm einen Klaps auf den Hinterkopf gab.
    »Die beiden würden ein schönes Paar abgeben«, meinte Matt leise zu Aruula. Die Kriegerin nickte lächelnd und lehnte sich an ihn. Auch sie wirkte erschöpft und die Zeit der Ruhe schien ihr gut zu tun.
    In das neugierige Schweigen hinein begann Matt von den letzten Jahren zu berichten. Wie er den Paak verlassen und gemeinsam mit Rulfan nach Afra vorgedrungen war, um Aruula zu suchen. Von seinen Erlebnissen in dem riesigen fremden Kontinent, den Gruh und den Wolkenstädten. Schließlich davon, wie er Aruula gefunden hatte. Einiges ließ er weg, anderes breitete er aus. Die Menschen flüsterten hin und wieder leise. Einige unterbrachen ihn auch. Selbst Airin konnte nicht alles glauben, was er da erzählte.
    Der Abend war bereits vorangeschritten und Matt bekam als Erster an ihrem Feuer von den gegrillten Shiips zu essen, als er endlich mit seinem Bericht fertig war.
    »Und jetzt willst du an den Südpol, um eine Waffe zu finden?«, vergewisserte sich Airin.
    »Rischtisch«, meinte Matt kauend und schluckte den Bissen herunter. »Der Finder war ein kosmischer Spürhund, der seinen Herrn gerufen hat. Wenn dieser Streiter hier auftaucht, sollte die Menschheit vorbereitet sein.«
    Im flackernden Licht des Feuers sahen die Gesichter der Menschen sehr nachdenklich aus. Wieder waren geflüsterte Worte zu hören. Erste Sterne gingen über ihnen auf und die Luft kühlte schnell ab.
    »Was haben sie?«, fragte Aruula, die in beunruhigend kurzer Zeit bereits die dritte Portion Fleisch aß.
    Airin berührte die Kette mit dem Frauenanhänger um ihren Hals. »Ihr sagtet, der Finder – der Uluru – sei zerstört. Damals, als der Finder alle rief, die die Gabe der Göttin hatten, gingen auch zwei von uns…« Airin stockte.
    Matt erinnerte sich, dass Herak ihm damals von zwei telepathisch Begabten erzählt hatte, die dem Ruf des Finders gefolgt waren.
    »Nun…«, fuhr Airin zögernd fort. »Es ist wieder passiert.«
    »Was?« Matt ließ die hölzerne Platte in seinen Händen ein Stück sinken. »Wie

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