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233 - Enklave der Träumer

233 - Enklave der Träumer

Titel: 233 - Enklave der Träumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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meinst du das?«
    Die Kriegerin sah sich im Kreis ihrer Leute um. Die meisten sahen betreten weg. Naos Gesicht war dunkel und trotzig. »Die Träume«, stieß er hervor. »Erzähl Maddrax von den Träumen!«
    Matt fühlte, wie die Stimmung kippte. Aus der entspannten Runde um das Lagerfeuer wurde plötzlich eine unangenehme Stille.
    »Welche Träume?« Matt musste sofort an seine eigenen Albträume denken, die zugenommen hatten, je weiter sie nach Süden kamen.
    »Träume von der Vernichtung«, meinte Airin schließlich leise. »Träume vom Schöpfergeist, der hernieder kommt und alles verdunkelt.«
    Matt schauderte. »Auch ich habe solche Träume.«
    Aruula warf ihm einen fragenden Blick zu. Sie wusste zwar von den Träumen, hatte aber keine Ahnung, wie schlimm es wirklich um ihn stand.
    »Herak ist seitdem fort!«, platzte es aus Nao heraus. »Einige unserer Leute wollten den Traumbildern folgen! Wir behalten sie seitdem im Auge und fesseln sie, wenn es sein muss. Ich hab ihnen gesagt, dass es nur ein böser Geist sein kann, ein Dämon, der die Träume in ihre Köpfe pflanzt!« Er sprang auf und ging unruhig vor dem Feuer auf und ab. »Aber Doran und Gabri wollten so dringend weg. Herak war neugierig. Und mutig. Er hat ein Boot genommen und Airins Schwert. Dann ist er gegangen, ganz allein. Um den Dämon zu suchen. Wir wissen nicht, was mit ihm ist. Aber ich glaube, er leidet!«
    »Nao!« Airin stand ebenfalls auf. »Das reicht jetzt! Du machst den Leuten Angst! Herak kann auf sich aufpassen, und er ist noch lange nicht überfällig!«
    » Ich habe die Gabe«, meinte Nao trotzig. »Nicht du! Und ich sage, es ist ein Dämon, der die Verlorenen gerufen hat! Herak rennt direkt in seine Höhle! Es war mutig von ihm, allein zu gehen. Und dumm!«
    Matt sah den erregten Jungen nachdenklich an. Er hatte vor anderthalb Jahren bereits vermutet, dass Nao wie Aruula lauschen konnte. Wie stark diese Gabe bei ihm war, wusste er nicht.
    »Du fühlst Herak nicht«, meinte Airin bestimmt. »Du bist nur ein Kind, das Angst hat um seinen Vater!«
    »Er ist auch dein Vater!«, schrie Nao zurück. Anscheinend wurde er nicht gerne mit einem Kind verglichen. Er wandte sich an Maddrax. »Sag du ihr, dass wir Herak suchen gehen müssen! Die Macht des Dämons wächst weiter! Ich fühle es. Ich träume auch von ihm… Träume vom Schatten …«
    Matt schauderte. Das alles klang viel zu sehr nach seinen eigenen Träumen, um ein Zufall zu sein. Er wunderte sich, warum Aruula diese Träume nicht hatte. »Besaßen die anderen – die, die fortgehen wollten – denn auch deine Gabe?«, fragte er beunruhigt nach.
    Nao schüttelte den Kopf. »Nein. Ich weiß nicht, wonach der Dämon sie auswählt, aber er sendet seine Geister aus, um Besitz von ihnen zu ergreifen…«, flüsterte er. Viele der Adors und Perons standen auf und verließen schweigend das Feuer. Einige formten dabei Schutzzeichen gegen das Böse.
    »Da siehst du, was du anrichtest«, meinte Airin ungnädig. »Wir wollten heute nicht über das Thema reden!«
    »Ich hole Gabri und Doran.« Ehe jemand ihn aufhalten konnte, war Nao bereits davon gesprungen.
    Airin seufzte. »Er macht den Leuten Angst. Und heute ist doch das Lichtfest. Heute freuen wir uns über die Helligkeit, die uns beschieden ist und die unsere Vorfahren nicht hatten.«
    »Wir wollen keinen Ärger machen«, meinte Matt bedauernd. »Aber… ich glaube auch, dass die Träume wichtig sind. Ich träume genau dasselbe wie deine Leute…«
    Airin sah ihn verdutzt an. »Was? Aber warum?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht fühlen die Menschen die Bedrohung, die vom Streiter ausgeht.«
    »Vielleicht steckt aber auch mehr dahinter«, warf Aruula besorgt ein. Sie machte ihm keine Vorwürfe, doch Matt spürte, dass sie einige Fragen hatte, die sie jetzt nicht stellen wollte.
    Jack sah sehr nachdenklich aus. »Nach allem, was du erzählt hast, Maddrax, wäre es wohl sinnvoll, mehr über die Sache herauszufinden…«
    »Das sehe ich auch so.« Matt starrte nachdenklich in die Flammen. In seiner Erinnerung zuckte das Bild des Schattens auf.
    Nao kam mit einer kleinen Frau mit eisgrauen Haaren und einem glatzköpfigen jungen Mann zurück. Beide Menschen wirkten apathisch.
    Noch mehr Leute verließen das Feuer. Schließlich saßen Matt und Aruula allein mit Zarah, Jack, Lisette, Nao, Airin und den beiden sonderbaren Dorfbewohnern vor den Flammen.
    »Was haben die beiden?« Matt musste an das Dorf voller Telepathen denken, die der

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