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2331 - Die Eisstadt von Vaccao

Titel: 2331 - Die Eisstadt von Vaccao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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oder ihm unterstellen, sie nur in Zugzwang bringen zu wollen? Sah sie ihre Zukunft in der SOL oder bei RonSha-R'itt?
    So oder so ... selbst wenn sie sich für das Hantelschiff entscheiden sollte, bedeutete das noch lange nicht, dass sie zu ihm zurückkehren würde.
    Wollte er das überhaupt? Sie hatte ihn für einen Kartanin verlassen. Nicht für einen xbeliebigen, sonst hätte sie schon vorher Gelegenheit dazu gehabt. Aber trotzdem ... vielleicht konnte er ihr auf Dauer doch nicht bieten, was sie brauchte, auch wenn er über Jahrzehnte hinweg keineswegs diesen Eindruck gehabt hatte.
    Würde er ihr verzeihen können? Wenn sie doch nur miteinander redeten! Wenn sie jetzt zu ihm kam, ihm ihre Entscheidung mitteilte, sie ihm zu begründen, zu erklären versuchte ... Alles war besser als dieses eisige Schweigen, das zwischen ihnen herrschte.
    Erst Jennifer, dann Dao ... Die beiden Frauen, die ihm wirklich etwas bedeutet hatten, hatten ihn verlassen. Aus unterschiedlichen Gründen, aber mit demselben Ergebnis. Um Jennifer hatte er nicht einmal kämpfen können. Ihr schreckliches Schicksal hatte ihn verändert, doch irgendwann war er darüber hinweggekommen.
    Und Dao ... wollte er überhaupt um sie kämpfen? Er verstand sich selbst nicht mehr. Hätte er wieder auf Skiern nach U'Hartu fahren und diesem Hohen Mann zeigen sollen, wo es langging? Hatte Dao vielleicht genau das von ihm erwartet?
    Regelte man Beziehungskrisen wirklich auf diese Art und Weise?
    Er hatte es nicht getan. Die Trennung von Dao schien ihn, zumindest für eine Zeit lang, jeglicher Energie beraubt zu haben.
    Vor tausend Jahren hätte ich noch ganz anders reagiert. Er lächelte schwach bei dem Gedanken.
    Das Lächeln erstarb zu einer Grimasse, als er auf dem gleichen Holo, das den Anflug der SOL-KR-116 gezeigt hatte, sah, wie ein Gleiter die Schleuse verließ. „SENECA, Vergrößerung!", flüsterte er, obwohl er wusste, was er sehen würde. Natürlich.
    Dao-Lin-H'ay saß in dem Fahrzeug.
    Sie verlässt die SOL, dachte Tekener, ohne ein Wort zu mir und fliegt zurück nach U'Hartu, zu ihrem Freund Ron-Sha-R'itt.
    Einen Augenblick lang schien sein Herzschlag auszusetzen.
    Wie aus weiter Ferne drang ein lautes Dröhnen und Stampfen an seine Ohren.
    Tekener blickte auf.
    Blo Rakane hatte die Zentrale betreten. „Es hat sich gelohnt", rief der Haluter. „Wir bringen unschätzbar wertvolles Datenmaterial aus der Eisstadt von Vaccao mit!"
    Tekener nickte geistesabwesend. Er schaute wieder auf das Holo, sah, wie der Gleiter mit Dao an Bord im wirbelnden Schnee verschwand, und ihm wurde klar, dass er sie in diesem Augenblick vielleicht zum letzten Mal zu Gesicht bekommen hatte.
     
    *
     
    Fee Kellind räusperte sich. „Tek?"
    Nein, er war nicht mehr der Alte. Er durfte nicht zulassen, dass seine persönlichen Probleme die SOL gefährdeten. Er musste sich auf das konzentrieren, was vor ihnen lag, nicht auf das, was sie zurückließen.
    Das war leicht gesagt. Er fragte sich kurz, ob er die Expeditionsleitung vorübergehend an Fee und ihre drei Stellvertretenden Kommandanten Roman Muel-Chen, Don Kerk'radian und Tonko Kerzner abgeben sollte.
    Dann schüttelte er den Kopf. Nein, Dao, das wirst du mir nicht antun. Nicht das auch noch. Er lächelte schwach. Dao-Lin-H'ay, eine unsterbliche Kartanin, ein kosmisches Wesen, zurückgeblieben auf einer primitiven Eiswelt, in einer dem Untergang geweihten Galaxis, zur Tatenlosigkeit verdammt, ohne die geringste Aussicht, die Umwandlung von Hangay in eine Negasphäre vielleicht doch noch aufhalten zu können...
    Ein kosmisches Wesen, das dich wegen eines virilen Kartanin verlassen hat, wisperte etwas in ihm.
    Er gab sich einen Ruck, setzte sich aufrecht. „Die Startvorbereitungen sind abgeschlossen?"
    „Ja. Die SOL ist unterlichtflugtauglich, und mit den Hawk-Triebwerken können wir noch etwa fünfzehntausend Lichtjahre überbrücken. Was hast du jetzt vor, Ronald?"
    „Genau das."
    Fee Kellind schaute ihn verwirrt an. „Wir werden Hangay selbst nicht erreichen können ..."
    „Natürlich. Ich weiß. Wenn die Awour kommen, werden sie die SOL nicht mehr vorfinden. Wir werden erst einmal fliehen, in den interstellaren Leerraum im Halo.
    Und was dann geschieht ... nun, das wird sich finden."
    Er sah ihr an, was sie davon hielt. Sie musste es nicht aussprechen.
    Kein besonders guter Plan.
    Aber einen besseren gab es nicht, wollten sie einer hochnotpeinlichen Untersuchung entkommen - oder vielleicht sogar der sofortigen

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