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2332 - Die Psychial-Werber

Titel: 2332 - Die Psychial-Werber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Alaskas Sitznachbarn, „ist vollendet."
    Er wirkte so wie alle Anwesenden erschöpft, aber glücklich. „Es wird nun zu Ch'cealo gebracht."
    Der Psychial-Werber schwebte davon, die Flamme mit sich führend. Der Altar hingegen löste sich vor Alaskas Augen auf.
     
    5.
     
    „Ja - so war das damals", sinnierte Alaska Saedelaere, während er sich - scheinbar erschöpft - auf den sandigen Boden plumpsen ließ. „Wie hatte ich mich nur so täuschen können?, so fragte ich mich. Oder urteilte ich falsch? Begriff ich die Wertigkeiten der Olthugs nicht?
    War ihr Verständnis vom Diesseits so ganz anders als das meine?"
    Mondra betrachtete den hageren Unsterblichen. Er sah so alt und müde aus, als zehrten die Erinnerungen, die er seit über 30 Jahren in sich trug, noch immer an ihm.
    Der Maskenträger war immer ein Mann mit vielen Geheimnissen geblieben. Introvertiert, schüchtern, redefaul.
    Es gab kaum Epochen während seines Lebens, in denen er Gesprächspartner gefunden hatte, denen er sich anvertraute. Das Mädchen Kytoma, über das nicht allzu viel bekannt war, und Testare - das damals körperlich wieder erschaffene Cappin-Fragment - stellten da wohl die großen Ausnahmen dar. Aber war es denn ein Wunder, dass Alaska deutlich mehr als die anderen Unsterblichen unter all den Schicksalsschlägen, die er abbekommen hatte, litt? Er fraß seine Schmerzen in sich hinein und weigerte sich, andere damit zu belasten. Und das seit eineinhalb Jahrtausenden. Eine Begegnung zwischen ihm und Bre Tsinga musste da ungemein interessant verlaufen ...
    Alaska stand auf, seufzte tief und schüttelte die Arme aus. „Als der Psychial-Werber die Arena verließ, fühlte ich mich unendlich erleichtert", fuhr er in seiner Erzählung fort..
     
    6.
     
    Er verstand die Olthugs nicht.
    Weder jene, die im Inneren des Areals gestorben waren, noch die Zuseher, die das Ende ihrer Angehörigen oder Freunde miterlebt hatten.
    Doch war er nicht selbst noch vor wenigen Minuten enthusiastisch bei der Sache gewesen? Hatte ihn die Innigkeit der Situation nicht ebenso mitgerissen?
    Wer war er schon, dass er über dieses Volk urteilen durfte? Die Olthugs verhielten sich, wie er während des letzten Tages festgestellt hatte, völlig normal.
    Sie waren lustige Gesellen, hatten ihre durchaus liebenswerten Schwächen und waren um nichts fremdartiger als zum Beispiel Ertruser. Nur ihre Todessehnsucht passte nicht zu Alaskas Verständnis.
    Alaska stand auf und zwängte sich zwischen den wie paralysiert da sitzenden Olthugs nach draußen. Er brauchte Luft und Zeit, um nachzudenken.
    Warum blieben die Menschenmassen sitzen? Nachdenklich drehte sich der Unsterbliche um und blickte hinaus auf die Arena.
    Kugelförmige Schwebebots landeten.
    In aller Ruhe und ohne einen Laut von sich zu geben, kümmerten sie sich um die Toten. Sie wurden in verzierte Behältnisse gelegt, die entfernte Ähnlichkeit zu Särgen hatten. Die Androiden handelten dabei mit seltsamer Langsamkeit und Vorsicht. Als wussten sie, dass dies kein Anlass für maschinelle Effizienz war.
    Dennoch geschah die Räumung mit unheimlicher Schnelligkeit. Nach nicht einmal zehn Minuten, die Alaska nur staunend zusehen konnte, war der Sand der Arena leer und glatt gebürstet. Als wäre man bereit, einen neuerlichen Todesdurchlauf für die Psychial-Werber zu lancieren.
    Und genau so geschah es.
     
    *
     
    Alaska erlebte es wie im Traum.
    Olthugs strömten herein, gefolgt von einem - demselben? - Psychial-Werber.
    Es wurde gebrummt und gesungen, Ch'cealo angerufen, die schwächliche Flamme erschien und wurde stärker, die in der Arena befindlichen Wesen starben mit glücklichem Ausdruck auf dem Gesicht.
    Alaska widersetzte sich diesmal dem Drang mitzusingen. Er wich zurück, die steinernen Treppen zu den Ausgängen hinauf.
    Er konnte und wollte dieses Schauspiel nicht noch einmal in seiner ganzen Intensität miterleben, zum Zuschauen verdammt beim Tod all dieser Lebewesen. „Er verließ das Innere des Areals, lief orientierungslos irgendwelche Gänge unter den Tribünen entlang. Seine Unruhe übertrug sich offenbar auch auf den Lamuuni, der heftig mit den Flügeln schlug, während sich die Krallen spürbar öffneten und schlossen.
    Was konnte Alaska tun? Wie sollte er mit diesem Massensterben umgehen?
    Langsam beruhigte Alaska sich. Je größer die Distanz zur Arena und diesen friedvollen und zugleich so schrecklichen Vorgängen war, desto besser konnte er sich auf die Sache an sich konzentrieren.
    Er

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