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2333 - Die Universale Schneise

Titel: 2333 - Die Universale Schneise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Volksstamm -, das sich beliebig oft in ziemlich viele Teile spalten kann und seltsamerweise umso intelligenter wird, je öfter der Spaltungsprozess durchgeführt wird. Dabei behalten sie jedoch ein gemeinsames Seelenbewusstsein und das Verständnis, ein Wesen zu sein. Die Medusystrices verfallen nur manchmal in die üble Angewohnheit, sich weiter aufzuspalten, als gut für sie ist. Dann verschwinden große Teilwolken von ihnen in der subatomaren Ebene und lösen sich auf.
    Anschließend muss der übrig gebliebene Körper warten und Nahrung aus Lichtpartikeln in sich aufnehmen, bis er wieder bewegungsfähig ist. So."
    Xa-Va-Riin blieb stehen und wechselte abrupt das Thema. „Ich werde in diese Wohneinheit ziehen. Sie steht leer. Das Haus nebenan lasse ich für dich reservieren. Es wird sich deinen Bedürfnissen anpassen, sobald du mit dem Server Verbindung aufnimmst."
    Das Alter, das er so lange aus seinem Gesicht und seinem Auftreten verbannt hatte, kehrte mit grausamer Plötzlichkeit wieder. Hatten ihn bislang die Arbeit, die Steuerung der FORSCHER und die Verantwortung über ihn, Alaska, aufrecht gehalten, so schien er nun binnen weniger Minuten um Jahrzehnte zu altern. „Wenn du mich nun entschuldigst", flüsterte er heiser, „ich möchte mich für ein paar Stunden niederlegen. Ich werde dich in den Abendstunden weiter durch die Stadt führen."
    Alaska nickte. Er spürte Schuld, und er wusste, warum.
    Sobald er zum Friedensfahrer geweiht und ausreichend in diese kunterbunte Gesellschaft integriert worden war, würde sich der Artuche seinen sehnlichsten Wunsch erfüllen.
    Den Wunsch nach dem Tod.
     
    *
     
    Alaska kümmerte sich nicht weiter um die Ausstattung seiner Wohneinheit. Dies hier war nur eine Zwischenstation. Ein Lager, in dem er sich für ein paar Tage aufhalten würde, um anschließend wieder fortzuziehen, um sich mit Aufgaben zu beschäftigen, über die er noch immer keinen richtigen Überblick gewonnen hatte.
    Der Lamuuni erschien plötzlich neben der Liegestatt, auf die er sich gefläzt hatte. Der Vogel flatterte nervös auf und ab, als wolle er in sein Cappin-Fragment picken, das Alaska während dieser Ruhestunden von der Maske befreit hatte. „Was hast du gesehen, Freund?", fragte der Unsterbliche und bot dem Vogel seinen Arm an. „Warst du auf den anderen Monden, wie ich es wollte? Hast du es geschafft, bis nach Rosella Enthon vorzudringen?"
    Der Lamuuni ließ sich auf seinem Handgelenk nieder, umklammerte es schmerzhaft fest. Bilder überfluteten den Unsterblichen. Unklare, verwaschene Visionen, bunte und seltsame Schimären, die durch das Gedächtnis des rabenähnlichen Vogels tanzten. „Du bist nervös, mein Kleiner." Alaska streichelte ihm sanft über das Gefieder. „Offenbar habe ich dich überanstrengt. Ich ... danke dir trotzdem."
    Der Lamuuni flog davon und setzte sich in ein Nest aus Holzfäden, das der Servo für ihn in einer Zimmerecke geschaffen hatte.
    Dort sackte er in sich zusammen und ruhte mit offenen Augen.
    Xa-Va-Riin Qaar tauchte wenig später auf.
    Er wirkte nun wieder ausgeruht und ausgeglichen.
    Gemeinsam flanierten sie durch die Stadt.
    Der alte Friedensfahrer stellte ihm manchen seiner Kollegen vor. Sie unterhielten sich beunruhigt über die scheinbar groß angelegte Aktion der Chaosmächte rings um Hangay - die aber auch auf andere Orte der Universalen Schneise Wirkung zu zeigen schien.
    Menschenähnlich anmutende Androiden waren nun vermehrt in den Straßen zu sehen. Sie trugen dunkelblaue, overallartige Kombinationen und verrichteten Tätigkeiten, die Alaska nicht beurteilen konnte. „Diese Wesen kommen mir sehr bekannt vor", murmelte Alaska. „Sie wurden uns von der Superintelligenz ES vor langer Zeit zur Verfügung gestellt.". Xa-Va-Riin wischte wieder einmal mit der Hand nervös durch die Luft. „Wir erhielten sie sozusagen >unter der Hand<. Es waren einmal achtzehntausend.
    Jetzt dürften es noch um die zehntausend sein, die uns gute Dienste leisten. Ab und an schicken wir sie sogar allein in den Einsatz, da sie die Mentalsteuerung der OREON-Kapseln beherrschen. Wenn das Risiko für Leib und Leben zu groß ist, sind sie unsere erste Wahl."
    Immer wieder ES.
    Die Superintelligenz der Menschheitsgalaxis spielte also auch hier, bei den Friedensfahrern, eine Rolle. Je mehr er über sie erfuhr, umso rätselhafter wurde sie ihm. Es schien fast, als trüge ES vielerlei Masken, als sei sein wahres Wesen nicht ansatzweise zu erfassen.
    In welch widersprüchlichen

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