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2333 - Die Universale Schneise

Titel: 2333 - Die Universale Schneise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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glühte abwechselnd in verschiedenen Farben, die Tentakel wirkten hoffnungslos ineinander verstrickt. „Es ist vollbracht, Chef!", rief er enthusiastisch und wirbelte mehrmals um die eigene Achse. „Was für einen Auftrag hatte er denn nun?", fragte Alaska neugierig. „Kümmere dich nicht weiter um Callebu.
    Ich gab ihm eine kleine medizinische Aufgabe. Er ist manchmal sehr mitteilungsbedürftig, wenn er gute Laune hat."
    „Gute Laune?"
    „Seine Bio-Komponente nimmt manchmal überhand", sagte Xa-Va-Riin Qaar, als wäre damit alles ausgesagt. „Hier!", sagte der Roboter, und hielt dem Friedensfahrer einen hohen, blechernen Becher hin. „Danke, Callebu. Ich kümmere mich später darum." Xa-Va-Riin Qaar wehrte mit ausgestreckten Händen die Tentakel Callebus ab.
    Der Artuche wand sich geradezu vor Verlegenheit, wenn Alaska seine Körperhaltung richtig interpretierte.
    Genierte er sich etwa? „Es hat mich sehr viel Arbeit gekostet, Chef! Du hast mir gesagt, es gibt nichts Wichtigeres als dieses ..."
    „Das war, bevor unser Gast an Bord kam!", schnitt ihm der Friedensfahrer das Wort ab. „Würdest du uns jetzt bitte in Ruhe lassen?"
    „Aber ..."
    „Nein!"
    Alaska lächelte hinter seiner Maske. Sein Geruchssinn mochte nicht besonders ausgeprägt sein - aber der bittere, würzige Geruch der Flüssigkeit verteilte sich wie eine Wolke in dem kleinen Raum. „Würdest du mich davon kosten lassen?", fragte er den Friedensfahrer. „Siehst du, Chef - selbst unser Gast versteht mich."
    Xa-Va-Riin Qaar blickte unentschlossen zwischen Alaska und Roboter hin und her. „Na schön", sagte er schließlich und stieß ein pustendes Geräusch aus, das wohl ein Seufzen sein sollte. „Nachdem mein kleines Geheimnis ohnehin entdeckt ist ...
    Einen Becher für meinen Gast, Callebu."
    „Mit Freuden, Chef." Der Roboter schoss davon, kehrte gleich darauf mit einem zweiten gefüllten Gefäß zurück.
    Alaska ließ den SERUN die Flüssigkeit analysieren und erhielt Momente später einen Unbedenklichkeitsbefund. Es handelte sich um ein synthetisch hergestelltes, leicht alkoholisches Getränk. „Man nennt es Quirium", sagte der Friedensfahrer, nun wesentlich entspannter wirkend. „Ich hoffe, du hast nun keinen allzu schlechten Eindruck von mir."
     
    *
     
    „Hervorragend", lobte Alaska und hielt den Becher anerkennend hoch, um dem Artuchen zuzuprosten. „Ein bisschen wie Dunkelbier und ein wenig wie Champagner mit einem Hauch Ananas und Aprikose. Frisch und perlend. Ich mag Quirium."
    „Du kennst Ähnliches wie dieses Göttergetränk?", fragte Xa-Va-Riin Qaar verdutzt. „Auf der Erde gibt es Ähnliches. Nur schmeckt es dort nicht so fruchtig."
    „Es ist hundertachtzig Jahre deiner Zeitrechnung her, dass ich meine Heimat verließ", sagte der Friedensfahrer, während er beglückt in sein Glas blickte. „Bis dahin führte ich ein ruhiges und sorgenfreies Leben, fernab von kosmischen Geschehnissen und meist vertieft in vielerlei Sophisterei. Als Auserkorener meines Vorgängers kam ich an Bord der FORSCHER und ließ alles hinter mir.
    Familie, Freunde, Gepflogenheiten. Die Heimat also ..."
    Er stockte kurz, schien in seinen Gedanken verhangen. „Einhundertachtzig Jahre war ich nicht mehr zu Hause. Natürlich wurde ich von den Wundern des Universums und von meinen Pflichten abgelenkt, die ich mit Begeisterung und Hingabe erfüllte.
    Aber nun, da mein Leben allmählich zu einem Ende findet, kommen die Erinnerungen zurück. Jene an die erste Liebe, an abenteuerliche Erlebnisse, an den rotblauen Sonnenaufgang - und an die vielen Gerüche und Geschmäcker der Heimat."
    Seine Finger umkrampften den Becher. „Also gab ich Callebu den Auftrag, anhand meiner Erinnerungen und mit Hilfe der Bordmittel diverse Speisen und Getränke meiner Heimat zu erschaffen. Auch wenn das Quirium synthetisch erzeugt sein mag und sein Geschmack nicht hundertprozentig passt - es intensiviert meine Erinnerungen."
    Alaska nahm einen weiteren Schluck. Der Nachgeschmack des Quiriums war ein wenig bitter und dennoch erfrischend. „Warum fliegst du nicht einfach nach Hause und holst dir, was du gern hättest?", fragte er.
    Die Lippen des Friedensfahrers wurden schmal wie ein Strich. Die Physiognomie der Artuchen und der Terraner ähnelte einander auf verblüffende Weise. „Das ist eine der wenigen negativen Seiten unserer Berufung", sagte er schließlich. „Es ist den Friedensfahrern, solange sie ihr Amt ausüben, nicht erlaubt, in ihre heimatliche Galaxis

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