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2336 - Das Wunder von Terra

Titel: 2336 - Das Wunder von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ball, legte ihn nach links - ließ den Verteidiger ins Leere grätschen - und spielte mit der Hacke exakt in Gegenrichtung.
    D'Accuzu spritzte in die Gasse, die nun frei war. „Mach den Ball rein!", brüllte Solari. „Mach ihn verdammt nochmal..."
    Morg D'Accuzu hämmerte den Ball ins Netz. Mit unverkünstelter, präziser Gewalt.
    Für eine Sekunde füllte Stille die Whistler-Arena. Dann brüllten zehntausend Levitator-Fans, als hätten sie eben den Pokal geholt. D'Accuzu stürmte zum Anstoßpunkt, mit flatternder roter Mähne, und die halbe Mannschaft fiel ihm um den Hals, weil er das Tor geschossen hatte.
    Nur nicht Solari. Stattdessen zeigte er D'Accuzu die geballte Hand, so geht es, und blickte auf Alderfarn, der von der Seitenlinie taktische Befehle schrie.
    Zehn Minuten noch. Solari zog sich weit zurück, zur eigenen Mittellinie, und störte Sahara City im Spielaufbau, so dass D'Accuzu tiefer in die Abwehr rücken konnte. Im Raum verschoben sie die Ketten, Ordnung halten, Alderfarns Maxime.
    In Minute 95 blickte er zur Seitenlinie: Die Tafel mit der Zehn leuchtete, Solari wurde ausgewechselt. Mit aller Zeit der Welt humpelte er vom Platz, klatschte seinen Nachfolger ab und ließ sich auf die Bank fallen. Alderfarn klopfte auf seine Schulter und hob den Daumen.
    In Minute 99 erkämpften die Sahara City Rangers den letzten Eckball. Kurz und flach flog die Kugel in den Strafraum, wurde abgefälscht - und landete im Tor von Luna Levitator. Eigentor Toto Ambest.
    Solari fühlte sich, als habe man ihm einen Eimer Wasser ins Gesicht geschüttet.
    Mehr passierte nicht.
    Die Mannschaft verließ das Feld mit hängenden Köpfen, während die Sahara City Rangers jubelten.
    In der Kabine herrschte Totenstille, als alles vorbei war.
    Major Alderfarn rief: „Herrschaften!"
    Zwanzig deprimierte Gesichter wandten sich dem Trainer zu. „Hundert Minuten Schwerarbeit und am Ende kein Lohn. Das ist bitter, aber ich will diese Trauerkloß-Gesichter nicht sehen! Totmacher, Kopf hoch, das passiert. Die Ordnung stimmte bis zuletzt. Damit lässt sich arbeiten. Ein Gegentor ist immer drin, im nächsten Match spielt Junior eben zweimal Hacke.
     
    *
     
    Vom Bett aus schaltete Solari für eine Viertelstunde das Trivid ein. Albion3D informierte vom Kristallschirm, von immer neuen Traitank-Verbänden, die das Solsystem umkreisten. Wie Haifische einen blutenden Schwimmer. Vermeintliche Nachrichten entpuppten sich jedoch als Sud aus Spekulation und Gerüchteküche. „Kanalwechsel!", wies er den Projektor an.
    TTC brachte die Zusammenfassung der Gruppenspiele des Tages, Kantersiege für Nordstern Terrania und Asia Delhi, die Favoriten, selbst Solar Terrania hatte souverän gesiegt. Tropical Venus City gegen die New London Sharks, das zweite Duell ihrer Gruppe, hatte torlos geendet, unentschieden in einem miesen Spiel.
    Levitator gegen Rangers stand am Ende der Zusammenfassung. Solari schaltete ab, bevor er das Gegentor noch einmal sehen musste.
    Er lag die halbe Nacht wach, viel zu aufgedreht, um wie an einem Alltag einzuschlafen. Seine Glieder waren wie Blei, aber nicht der Kopf.
    Um drei Uhr morgens aktivierte er sein Kom-Armband. Er wählte Catalina Tampas ID-Nummer und sprach auf ihren Speicher: „Hör zu, Catalina, wundere dich nicht über die Uhrzeit, das ist kein Notfall, ich wälze mich nur die ganze Zeit im Bett herum. Ich weiß, Alderfarn hat mit dir gesprochen. Aber ich bin nicht damit einverstanden, dass wir keinen Kontakt haben. Alderfarn muss es ja nicht wissen, auch wenn das, Turnier noch läuft, oder?
    Bitte ruf mich an."
    Er schlief tief und traumlos, als die Sache, die ihn bedrückte, endlich heraus war.
    Als er aufwachte, zeigte sein Armband den Empfang einer Nachricht an. Die Botschaft war von Catalina, und sie bestand nicht aus einem Holo-Film wie erhofft, sondern aus exakt sieben Worten Klartext: Das geht nicht. Ich habe es versprochen. Solari starrte ungläubig auf die Botschaft. Schön, ein Versprechen war ein Versprechen, doch dieses hier war unter Druck erpresst.
    Welchen Grund gab es, sich daran zu binden, als wären sie die Sklaven eines Fußballtrainers? Solari hegte den Verdacht, dass mehr dahintersteckte.
    Bis zum Match gegen Tropical Venus City blieben fünf Tage.
    Alderfarn trainierte moderat, die Substanz aus dem Sahara-Spiel kehrte zurück, und ab dem dritten freien Tag schlich sich wiederum vibrierende Nervosität ein.
    Gegen Tropical musste gewonnen werden.
    Die New London Sharks, der letzte Gegner

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