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2336 - Das Wunder von Terra

Titel: 2336 - Das Wunder von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eingegangen kurz vor Alderfarns Besuch. Über seinem Handgelenk stabilisierte sich ein Miniatur-Abbild ihres Gesichtes. „Hallo, Junior", sprach sie fahrig, „ich hoffe, dir geht's schon wieder besser. Wir hatten einen Riesenaufruhr in der Halle.
    Zuerst wusste keiner, in welche Station man dich ... Dann habe ich es von Alderfarn gehört. - Euer Trainer will, dass ich mich von euch fern halte, und ich hab es ihm versprochen. - Ich wollte dir die Stadt sowieso erst zeigen, wenn das Turnier zu Ende ist. Ruf mich vorher bitte nicht mehr an."
    Sie blickte direkt in den Sensor der Kamera. „Und danke wegen diesem roten Scheusal. Ich wünschte, der hätte den Knochenbruch und nicht du."
     
    6.
     
    Eröffnungsspiel: Freitag, 11. Januar 1345 NGZ Solari und D'Accuzu gingen sich im Hotel aus dem Weg, so gut sie konnten. Doch auf dem Platz gab es die Möglichkeit nicht. „Hör zu", kam D'Accuzu schließlich an, „wir kriegen das entweder miteinander hin, oder der Major schickt uns doch zum Mond zurück. Ich entschuldige mich. Ich wollte dir was auswischen, weil du eine verdammte Heulsuse bist, Junior, und weil mir das auf die Nerven fällt. Ich kann dich nicht leiden, du mich nicht, na gut. Aber deine Freundin interessiert mich kein Stück, okay?"
    „Sie ist nicht meine Freundin", entgegnete Solari eisig. Er bückte sich und schnürte seine Fußballstiefel. „Wieso regst du dich dann so auf?"
    Solari gab darauf keine Antwort. „Also gut", sagte er von unten, „Waffenstillstand."
    D'Accuzu atmete auf. „Und nimm mir das nicht krumm, wenn du im Training was auf die Knochen kriegst. Ist nicht persönlich."
    Die Spannung stieg in den kommenden zwei Tagen. Solari fand kaum Schlaf, je näher der erste Anstoß rückte, und er wusste nicht, ob es am Fußball lag oder an Catalina Tampa.
    Alderfarn verordnete für das Eröffnungsspiel Mannschaftsabend.
    Sitzgruppen wurden in einem Konferenzsaal aufgestellt, Betreuer kümmerten sich um Verpflegung und installierten einen Projektor mit hoher dreidimensionaler Auflösung.
    Am 11. Januar um 18 Uhr Ortszeit ging TTC-Trivid auf Sendung. Solari hockte ruhelos im Sessel. Spielfeld, Kurven und die Gegengerade des Magellan-Stadions entstanden so plastisch, als wäre man dabei.
    Das Interview des Tages gab jedoch kein Spieler, kein Trainer - sondern eine Funktionärin: „Bei uns haben wir Alma Ospital. Wer sie nicht kennt: Alma ist die Zivilschutz-Beauftragte von Terrania und als solche für die Meisterschaft verantwortlich. Ich denke, die Beauftragte bringt gute Nachrichten, nicht wahr?
    Alma: Welche speziellen Konzepte wurden zur Sicherheit unserer Zuschauer entworfen?"
    Eine Frau um die siebzig füllte mit ihrem Gesicht den Ausschnitt.. Ihr Blick verzog sich düster. „Jeder Bürger kennt die Lage.
    Die Terminale Kolonne kann jede Minute zum Angriff übergehen. Malt euch aus, was geschieht, wenn fünfzigtausend Zuschauer in einem Stadion in Panik geraten. Ich bitte jeden Einzelnen: Bleibt zu Hause, Bürger, kommt nicht ins Stadion! Haltet euch nahe bei den Bunkerplätzen auf! Für den Ernstfall in den Stadien sind Evakuierungspläne in Kraft. Wir haben einen Liftverkehr mit Antigrav-Hebebühnen, der im Ernstfall die Ränge räumt."
    Der Kommentator starrte perplex ins Bild, als habe er alles erwartet, nur das nicht. „Nun ... vielen Dank, Alma, Dank für die offenen Worte, aber wir sind alle sicher, so schlimm wird es schon nicht kommen, immerhin bei herrlichem Frühlingswetter hier im Südosten des Atlan Village ..."
    Solari schüttelte den Kopf. Bleibt zu Hause, kommt nicht ins Stadion. Ein seltsamer Wunsch, der hoffentlich nicht in Erfüllung ging.
    Ab 18.30 Uhr füllte sich das Stadion. Um 19 Uhr gab es keinen freien Sitzplatz mehr.
    Und um 19.30 Uhr - bei einsetzender Dunkelheit - schallte ein siebenfacher Donner durch das Rund: Die Lunatics stießen wie ein Schwarm riesenwüchsiger Hornissen auf das Spielfeld herab, mit exakt derselben Manöverfolge, die Solari schon gesehen hatte. Gemeinsam mit Catalina Tampa, an der Waringer-Akademie. „... sieben Teufelskerle von der Universität Terrania", tönte der Kommentar, „denen die Sympathie der Bürger gehört! In schwerer Zeit sind die sieben moderne Helden, wie die Teams, die soeben aus den Katakomben treten..."
    Die Lunatics hoben ins düstere Rot des Himmels ab, unter Beifall von den Rängen, und TTC blendete in den Kabinengang: Zwanzig Spieler, manche nervös wie Rennpferde, maßen sich mit finsteren Blicken, lachten oder

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