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2337 - Unter Prophozeuten

Titel: 2337 - Unter Prophozeuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Februar 1345 NGZ
    TRAICOON 0099
     
    „Malikadi wird bald der Vergangenheit angehören", krähte Aroff. Seine enervierende Langsamkeit verschaffte Zerbone einen zusätzlichen Aggressionsschub. Daran konnten auch die Worte der linken Hälfte des Doppelwesens nicht viel ändern. „Er wird wieder in der Versenkung verschwinden, aus der er gekommen ist. Lass dich nicht von ihm provozieren. „Er wartet", zischelte der Mor'Daer-Kopf. „Darauf. dass wir noch einmal einen Fehler machen. Und in der Zwischenzeit spinnt er seine Fäden. Ich hasse ihn:"
    „Er wird bald kein Problem mehr sein", wiederholte der Ganschkare neben ihm. „Noch sonnt er sich in dem Glanz, den ihm der Terminale Herold verliehen hat, als er ihn zu unserem Berater einsetzte. Aber er hat schon an Kontur verloren."
    „Er ist deutlich leiser geworden, seitdem er im Arkon-System von den Galaktikern vorgeführt wurde", musste Zerbone zugeben. „Aber er schmiedet weiter seine Pläne. Eine Schwäche von uns. und er wird sie kaltblütig ausnutzen, um an unsere Stelle zu treten und den Milchstraßenfeldzug anzuführen."
    „Davon ist er weit entfernt", erwiderte der Ganschkaren-Kopf. „Und es liegt eindeutig an uns, ihm keine solche Chance zu geben."
    Zerbone schwieg. Aroffs Vogelaugen richteten sich wieder auf die holografischen Anzeigen vor ihm.
    Zusammen waren sie Zerberoff, der Duale Kapitän und höchste Instanz der Terminalen Kolonne TRAITOR in dieser Galaxis - bis zur nächsten Welle; bis einer, eine oder etwas kam, dem eine noch höhere Position in der Hierarchie des Chaos zustand. Und das, wussten beide Komponenten, konnte nicht mehr lange dauern.
    Die TRAITOR-Direktive war den Völkern der Milchstraße verkündet worden, ihre Einhaltung wurde streng überwacht, alle Verstöße wurden ohne Gnade geahndet. Es war allerhöchste Zeit, dass der nächste Schritt erfolgte. Zerberoff rechnete jeden Tag damit und bemühte sich, so gut wie möglich darauf vorbereitet zu sein. Er war sich darüber im Klaren, dass er jederzeit bereit sein musste, neuerlich Rechenschaft abzulegen - und dass Malikadi ebenso darauf wartete.
    Auf die Gelegenheit, ihm endgültig in den Rücken zu fallen.
    Der Duale Kapitän befand sich in einem der großen Schalträume des Kolonnen-Forts, das im Raumsektor Hayok der Ressourcengalaxis Milchstraße stand. Überall saßen Ganschkaren und Angehörige anderer Kolonnen-Völker an den Arbeitsplätzen und überwachten den Weltraum, empfingen Nachrichten aus allen Teilen des Sektors, filterten sie, leiteten sie weiter. Nichts, was zwischen den Milliarden Sonnen der Milchstraße geschah, kein Funkspruch, der gewechselt wurde, entging der Aufmerksamkeit der Kolonne. Zerbone und Aroff sahen es mit gemischten Gefühlen, was nicht nur an ihren unterschiedlichen Charakteren lag.
    Sie unterhielten sich weiter im Schutz eines akustischen Schutzfelds, das nichts von ihren Worten an fremde Ohren dringen ließ - nicht einmal an die der Kalbarone, die bei ihnen standen und auf neue Anweisungen warteten. „Wie viele von ihnen werden auf unserer Seite stehen, wenn Malikadi ausholt, um uns den Stoß in den Rücken zu versetzen?", fragte Zerbone leise zischelnd. „Hör auf, dich seinetwegen verrückt zu machen!", erwiderte Aroff. „Er wird keine Chance erhalten, wenn wir keinen Fehler begehen. Und jeder Gedanke, den wir an ihn anstatt auf unsere Aufgabe verschwenden, ist schon ein halber Fehler."
    „Und was ist unsere Aufgabe?", fragte der Schlangenschädel. „Warten und auf Abruf bereitstehen?"
    „Solange keine neuen Befehle von den Progress-Wahrern eintreffen, ja", krähte Aroff. „Vergiss Malikadi. Wir haben ihn vorerst ruhig gestellt."
    Zerbone stieß ein hässliches Zischen aus.
    Allerdings hatten sie das. Zerberoff hatte seinem Vizekapitän eine Aufgabe gestellt, die ihn für die nächsten Tage beschäftigen sollte. Er konnte es nicht ertragen, ihn ständig um sich zu haben. Malikadi plante etwas im Hintergrund. Er heckte etwas gegen ihn aus. Es war schon mehr als eine bloße Zwangsvorstellung.
    Angst?
    Warten ... Zerbone und Aroff mussten warten. Was zu tun war, taten ihre Traitanks und Forts. Die Überwachung der Einhaltung der Direktive, die immer noch andauernde Belagerung des Solsystems der verhassten Terraner ... Die Sicherstellung der Milchstraße ging über weiteste Strecken zügig und plangemäß vonstatten, aber an einzelnen kleinen Bereichen geriet sie ins Stocken. Die ganze Galaxis ist von TRAITOR besetzt. Die ganze

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