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234 - Das Drachennest

234 - Das Drachennest

Titel: 234 - Das Drachennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Zeit. Und der Quan’rill ließ keinen Zweifel daran, auf welchen Feind er die Waffe zu richten gedenkt.« Agat’ol blickte in die Runde. »Auf die Verehrer des göttlichen Mar’os.«
    Zischen, Knacken und Grunzen erhoben sich. Die Mar’oskrieger stießen Flüche und Verwünschungen aus. »Das dekadente Gesindel der Pflanzenkauer besitzt diesen Flächenräumer?« Kor’naks Scheitelflossenkamm war blassblau geworden.
    »Nein.« Agat’ol machte eine abwehrende Handbewegung. »Mar’os sei Dank nicht! Sie wissen aber von der Existenz der Waffe und hatten einen Datenkristall mit den Konstruktionsplänen. Sie wollten in die Antarktis reisen, um dort nach der Waffenanlage zu suchen. Das konnte ich natürlich nicht zulassen. Es gelang mir, ihnen den Kristall zu rauben.«
    »Sehr gut!«, zischte Mag’uz und streckte die Flossenhand aus. »Gib ihn mir!«
    »Ich habe ihn nicht«, musste Agat’ol gestehen. »Crow hat ihn mir abgenommen.«
    Kor’nak schnaubte verächtlich. »Warum hast du dich überhaupt mit einem Oberflächenkriecher eingelassen?«, fragte er.
    Agat’ol bemühte sich, den Anführer der Mar’osianer mit seiner Erklärung nicht als Dummkopf hinzustellen. »Du weißt doch sicher, welche Umweltbedingungen am Südpol herrschen«, sagte er. »Wie sollen wir als Meeresrasse im Ewigen Eis überleben, bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt? Crow dagegen hat das nötige Material, um tage-, ja wochenlang nach der Waffe zu suchen.«
    »Wie kamst du ausgerechnet auf ihn?«, wollte Mag’uz wissen.
    »In ihrem Gespräch erwähnten Maddrax und Quart’ol einen Lungenatmer dieses Namens. Sie schilderten ihn als mächtigen Mann, dem die Waffe keinesfalls in die Hände fallen dürfe. Er schien mir der ideale Spürhund zu sein, um nach dem Flächenräumer zu suchen. Leider stellte er sich als gerissener heraus als gedacht. Aber er kann die Daten ohne meine Hilfe nicht lesen, weil er unsere Sprache nicht beherrscht; ich bin also unentbehrlich für ihn. Wenn wir die Waffe gefunden haben, brauche ich jedoch Hilfe – eure Hilfe!«
    »Wo befindet sich dieser General jetzt?«, fragte Kor’nak.
    »Er wartet in Küstennähe in einem ausgetrockneten Flussbett bei seinem Gleiter auf mich.«
    Wieder blickte Agat’ol in die Runde – nachdenkliche Gesichter überall. Seine Mischung aus Dichtung und Wahrheit schien die gewünschte Wirkung zu zeigen. Nur der Gefangene hockte mit hängenden Schultern und gesenktem Kopf vor dem Feuer. Sein Gesicht war einfach nur leer.
    Von der Leiche des Hydriten, dem Agat’ol den Dreispitz in die Brust gerammt hatte, floss das Blut und tropfte in einen Stoß aus Holz und Zunder. Im Grunde habe ich ihn gar nicht getötet, dachte Agat’ol. Im Grunde habe ich ihn vor den Quälereien dieser Schläger gerettet.
    »Du hast dir also das Vertrauen dieses Lungenatmers erschlichen, und nun brauchst du Verbündete, um ihn wieder loszuwerden«, fasste Kor’nak schließlich zusammen.
    »So ist es. Und ich habe auch einen Plan, wie wir vorgehen können. Ihr macht euch mit euren schnellsten Rochen auf den Weg in die Antarktis, und ich bleibe bei Crow und mime seinen Verbündeten. Sobald wir den Flächenräumer aufgespürt haben, gebe ich euch ein Zeichen. Dann töten wir Crow und seine Mannschaft und nehmen uns die Waffe.«
    »Und räumen sämtliches dekadente Gesindel aus den Weltmeeren!«, zischte Mag’uz.
    »Nein!«, grollte Kor’nak. »Wenn der Kerl wirklich so gefährlich ist, wie Agat’ol behauptet, wäre es ein unverzeihlicher Fehler, ihn am Leben zu lassen! Warum sollten wir einem Menschen die Pläne zu einer Hydritenwaffe überlassen, die wir genauso gut selbst suchen können? Wir tun, was Agat’ol vorschlägt – wir brechen auf zum Südpol! Doch zuvor erledigen wir den Lungenatmer und holen uns den Datenkristall!«
    Alle grölten zustimmend. »Mich gelüstet schon lange wieder nach dem frischen Fleisch eines Oberflächenkriechers«, grunzte Mag’uz.
    »Tut das nicht!« Agat’ol sprang auf und hob warnend die Flossenhände. »Crow ist nicht nur gefährlich, sondern auch schwer bewaffnet!«
    »Und das hier?« Pan’ek zeigte seine Harpune und seinen Blitzstab. »Sind das etwa keine schweren Waffen?«
    »Ich spreche nicht einfach nur von Waffen!« Agat’ol schlug einen beschwörenden Tonfall an. »Ich spreche von den Kämpfern, die er bei sich hat! Dreißig künstliche Wesen, ungeheuer starke Krieger sind das!«
    Die ratlosen Blicke der meisten Mar’osianer suchten nun ihren

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