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2342 - In der Kaverne des Laboraten

Titel: 2342 - In der Kaverne des Laboraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ersatzteilen geriet schneller ins Stocken, als Jothadún angesichts der gewaltigen Bestände jemals vermutet hätte. Er war die eher bescheidenen Dimensionen der Registernummer 18.101.399 gewohnt, nicht den Gigantismus, den er nun erlebte.
    Erst hatte er geglaubt, für eine kleine Ewigkeit aus dem Vollen schöpfen zu können. Schon nach zwei Wochen war ihm jedoch erschreckend klar geworden, wie schnell die Vorräte tatsächlich zusammenschrumpften. und er hatte sich die ersten spöttischen Bemerkungen über seine Unfähigkeit anhören müssen.
    Mittlerweile hatte er nur noch Angst, dass ausgerechnet er das kleine Rädchen sein würde, das als Erstes versagte und das gigantische Räderwerk der Terminalen Kolonne zum Stillstand bringen würde.
    Effremi 3748, erst ein kleiner Statistiker.
    Dann ein Held, als wäre er über sich selbst hinausgewachsen, und für kurze Zeit wahrhaft glücklich. Nun aber unfähig und ein Saboteur an den großen Zielen TRAITORS.
    In dieser Situation verließ Jothadún seinen Arbeitsplatz überhaupt nicht mehr. Er schlief zwischen seinen zugeordneten Rechenanlagen und den holografischen Nachweisen von Kapazitäten, Lagerbeständen und Nachschub-Möglichkeiten. Sein Fell wurde stumpf, weil er die Körperpflege vernachlässigte, schließlich brachen die Haare büschelweise ab.
    In den wenigen Stunden, die er überhaupt Schlaf fand, schreckte er oft auf, weil er sich selbst wimmern hörte: Aber niemand kam, um ihn abzulösen - als hätte ihn die Welt vergessen. Er funktionierte wie eine Maschine, das war wichtig; wie es in ihm aussah, interessierte keinen.
    Tagelang balancierte Jothadún auf dem schmalen Grat zwischen Versagen und gerade noch Glück gehabt. Die Arbeit in den Kolonnen-Docks geriet nicht eine Stunde lang ins Stocken, und selbst wenn das letzte Ersatzteil zur Montage ausgeliefert war und er fürchtete, sein Versagen nicht mehr kaschieren zu können, schaffte er es in letzter Sekunde, neues Material zu beschaffen.
    Endlich trafen die Fabriken in diesem Raumsektor ein. Er hatte die am nächsten stationierten TRAICAH-4320 und - TRAICAH-6033 schon in der zweiten Woche angefordert und sich damit gegen den Widerstand anderer Effremi durchgesetzt. Auch das hatte ihm zu schaffen gemacht. Er, der Neuling, sagte den anderen, was zu tun war. Nach dem Widerstand des Obersten empfand er das keineswegs als guten Start. Aber es musste sein.
    Die Prospektoren-Kreuzer beider Fabriken meldeten eine Reihe geeigneter Welten für die Rohstoffgewinnung. Nur wenige Angaben hinsichtlich einzelner Elemente und der geschätzten Gesamtausbeute wichen jeweils von den anderen ab.
    Planeten hatten Jothadún nie interessiert. sie waren für ihn kaum greifbar geworden.
    Nun musste er entscheiden, welche dieser Welten von den Fabriken abgeerntet werden sollten. Instinktiv hätte er sich für einen großen Wasserstoff-Methan-Planeten und eine atmosphärelose Wüstenwelt mit großen Erzvorkommen entschieden. Nach dem Vergleich der Datenblätter ersetzte er den Wüstenplaneten durch die einzige Welt mit Sauerstoff-Atmosphäre; weil sie eine um wenige Tage schnellere Gewinnung der wichtigsten Rohstoffe gewährleistete.
    Die Bildvorlagen der Prospektoren-Kreuzer zeigten ihm einen Planeten, der gleichmäßig von einem grünen Pflanzendickicht überzogen war, in dem Tausende Gewässer wie kristalline Einschlüsse erkennbar waren.
    Schon nach drei Tagen waren die wichtigsten Regionen gerodet, und der Planet hatte sein Grün in ein von Narben übersätes Antlitz verwandelt. Jothadún empfand eine gewisse Erleichterung, als er die Fortschrittsdaten kontrollierte.
    Insbesondere TRAICAH6033 würde die benötigten Rohstoffe gerade rechtzeitig in ausreichender Menge liefern und damit eine Verzögerung bei TRAICAH-4320 kompensieren.
    Aber dann stieß Jothadún bei der Plausibilitätskontrolle auf Notizen, die eindeutig das Vorhandensein intelligenten Lebens verrieten. Dieses Leben, wie immer es geartet sein mochte, befand sich in bodengebundenem Entwicklungsstadium.
    Einige hunderttausend Individuen, größer war die Population bislang nicht. Jothadún reagierte entsetzt. Er starrte ins Nichts. In den dichten Wäldern hatten sich die Eingeborenen versteckt gehabt, unsichtbar, solange die monströsen Desintegrator fräsen ihnen nicht zu nahe gekommen waren.
    Er hatte die falsche Entscheidung getroffen. Wenn dieses Leben ausgelöscht wurde, das frei heranwuchs, war eine einzige Effektivitätsberechnung daran schuld, die sich auf

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