Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2342 - In der Kaverne des Laboraten

Titel: 2342 - In der Kaverne des Laboraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
aus dem Hintergrund rollte der Donner mehrerer Explosionen heran, die den Boden beben ließen.
    Dass sie den Hangar erreichten. war schon fast ein Wunder. Das Zugangsschott stand offen - und da waren tatsächlich mehrere Rettungskapseln. Aber nur vor einer drängten sich Überlebende.
    Sie wissen nicht, was sie tun sollen!, durchzuckte es den Effremi.
    Zwei spinnenbeinige Sechsfüßler blockierten den Zugang und redeten von oben auf mehrere Mor'Daer ein. Andere klammerten sich an den Seitenstützen fest, als könnten sie nur auf diese Art sicheren Halt finden.
    Jothadún ließ den Ganschkaren los und ging weiter, ohne die anderen an seiner Seite zu beachten. Aus den Augenwinkeln heraus sah er, dass der Duale Kapitän in die Knie brach. Es interessierte ihn nicht, er hatte nur noch Augen für die Rettungskapsel.
    Ein Flachkopf starrte ihm entgegen, und seine Sehfäden pendelten wirr, als er sich abstieß und näher kam. „Die Kapsel ... ist defekt ...", krächzte er. „Wie viele sind an Bord?"
    Der Flachkopf öffnete verständnislos beide Münder.
    Die Augen zusammengekniffen, fixierte Jothadún die Meute. Nein, er glaubte nicht, dass einer der Überlebenden in der Lage war, eine Rettungskapsel zu starten. Und wenn, dann würde die Kapsel wohl gegen das geschlossene Außenschott donnern.
    Alle wirkten verwirrt oder sogar desorientiert und konnten sich kaum auf den Beinen halten. „Wie viele sind an Bord?", wiederholte Jothadún.
    Verständnislose Blicke trafen ihn. Neben dem Startgestell sah er einen Effremi - tot, der Körper im Sterben krampfartig zusammengerollt. „Ist die Kapsel nicht startbereit?"
    Jemand redete wirres Zeug von der kobaltblauen Walze. Jothadún stieß mehrere Personen zur Seite und schwang sich in die Luke hoch. Um ein Haar wäre er zurückgestürzt, weil sein rechter Arm auch nicht mehr genügend Kraft hatte.
    Jetzt spürte er, was es bedeutet hatte, den Ganschkaren hinter sich herzuzerren.
    Nur die beiden Spinnenbeinigen hatten es geschafft, die Kapsel zu betreten. Aber sie waren nicht in der Lage, den Start abzuwickeln. Jothadún wandte sich halb um, rümpfte die Nase. Es würde eng werden, sehr eng, wenn er alle an Bord nahm.
    Der Boden bebte. Jothadún wäre um ein Haar aus der Luke gestürzt, konnte sich gerade noch festklammern. Aber zwei oder drei der Wartenden wälzten sich am Boden. „Holt alle an Bord! Und bringt den Dualen Kapitän her!" Er brüllte sich fast die Seele aus dem Leib, bis er von einem Stakkato schwerer Explosionen übertönte wurde.
    Das mussten die ersten versiegelten Kolonnen-Aggregate sein, die sich unüberhörbar verabschiedeten. Wer jetzt noch irgendwo im Schiff steckte, hatte nicht einmal mehr den Hauch einer Chance.
    In jeder Sekunde konnte sich die alles verzehrende Glut heranwälzen. Oder die Ricodin-Struktur der Außenhülle brach auf. Jothadún fragte sich, wie es sein würde, nicht mehr atmen zu können.
    Mit einer Hand wühlte er in den Fächern der Notvorräte, warf achtlos zu Boden, was er nicht brauchen konnte. Da waren zwei Antigravplättchen, hastig schob er sie in die Utensilienfächer seines breiten Bauchgurts.
    Die Ersten drängten in die Luke und behinderten ihn beim Aussteigen, als hätten sie den Verstand verloren. Jothadún trat um sich und stieß sogar mit dem Kopf zu, um sich den Weg zu bahnen.
    Dann war er wieder draußen. Zwei Mor'Daer schleppten den Dualen Kapitän heran, aber sie schienen mit ihren Kräften am Ende zu sein. Andererseits wirkten sie nicht so verwirrt wie alle anderen.
    Jothadún warf ihnen ein Antigravplättchen hin. „In die Kapsel mit ihm!", zischte er einmal. „Der Duale Kapitän ist wichtig!"
    Das zweite Antigravplättchen benötigte er selbst, um den Ganschkaren an Bord zu holen. Das Grollen aus der Tiefe der Traitanks wollte gar nicht mehr enden. Am liebsten hätte Jothadún sich schreiend in einer Ecke verkrochen, sich zusammengerollt und auf das Ende gewartet, aber da war etwas in ihm, was ihn unnachgiebig vorwärts trieb. Er wollte stärker sein als die Mächte der Ordnung, wollte sich ihrer zynischen Lebensverachtung nicht geschlagen geben.
    Niemals!, hämmerte es in seinem Schädel.
    Vor ihm zerrten die Mor'Daer den Dual durch die Luke. Es wurde grässlich eng in der Kapsel. Jothadún glaubte, ersticken zu müssen, als er die Luke hinter sich schloss.
    Jemand stieß gegen seinen linken Arm, und der Schmerz, der in dem Moment von der Schulter aus durch seinen Körper tobte, war unerträglich.
    Jothadún

Weitere Kostenlose Bücher