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2345 - Im Clateaux der Zeiten

Titel: 2345 - Im Clateaux der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„MIRKET, was sagt die Analyse des Gebildes?"
    „Tut mir Leid, Kantiran, meine Geräte und Sonden erkennen nichts. Wenn da etwas ist, existiert es allein in eurer Einbildung."
    Die beiden Besucher zogen sich endgültig aus der Nähe des Clateaux der Zeiten zurück. Dabei kamen sie dem Rand des gefährlichen Dschungels ziemlich nahe.
    Die Windhose folgte ihnen nicht. Ihr Operationsgebiet schien sich auf den Bereich der Häuser und des Randstreifens um das Clateaux der Zeiten zu beschränken.
    Eine Suggestivprojektion als Wächter und Rasenmäher, dachte Kantiran belustigt.
    Um welche Art von Lebewesen es sich handelte, konnte er beim besten Willen nicht sagen. „MIRKET, hol uns rauf!"
    Der Bordcomputer hatte den Zugstrahl der OREON-Kapsel bereits fokussiert und brauchte ihn nur noch einzuschalten.
    Wir kommen wieder!, dachte Kantiran, während er den Boden unter den Füßen verlor. Bald! Und wir kommen als Freunde! 5.
    Sechs Dutzend Sonden der FORSCHER kartografierten das Clateaux. Die Clateauxstadt bildete mit einem Durchmesser von 1500 Metern den Eingangsbereich zu der weitläufigen Anlage. Die Stadt war einst auf einem Sockel von 250 Metern Höhe errichtet worden, gut sichtbar für jeden, egal aus welcher Richtung er sich dem Clateaux näherte. Die fünf Pyramiden mit ihren 850 Metern machten das eigentliche Clateaux der Zeiten aus, während die drei Freiflächen an naturbelassene Felsformationen mit tiefen Klüften, Schluchten und Tropfsteinhöhlen erinnerten, dicht bewachsen mit knorrigen Pflanzen, die Alaska an terranische Krüppelkiefern erinnerten.
    Der Maskenträger richtete sein Hauptaugenmerk auf die Pyramiden mit ihren Hunderten von Ebenen. Terrassen, Wandelgängen und Hallen. Was die Sonden an Bildern in den Hologrammkubus der kleinen Gruppe projizierten, versetzte Mengo Soffix stets aufs Neue in Verzückung. „Die Statuen, seht ihr sie?", rief der Schohaake schrill. „Sie existieren ebenso wie das Clateaux. Alles hat die Äonen so überdauert, wie wir es aus unseren Überlieferungen kennen. Ich muss da hin!"
    „Warte, wir sind noch nicht so weit!"
    Curcaryen Varantir vertrat dem davoneilenden Schohaaken den Weg, fing ihn mit allen vier Armen auf und stellte ihn dorthin zurück, wo er zuvor gestanden hatte. „Wenn du mit der Befragung deiner Vorfahren beginnen willst, dann in unserer Begleitung und erst, wenn wir die Lage im Griff haben."
    Alaska rätselte, wie er das meinte. Die FORSCHER hatte das Clateaux nach eingehender energetischer Untersuchung als unbedenklich eingestuft. Es gab folglich keine versteckten Abwehrsysteme oder Fallen. Das Clateaux der Zeiten war energetisch tot mit Ausnahme des ultraschwachen Feldes, das der Algorrian für eine besondere Form der Konservierung hielt. „Da kommt sie schon wieder", fuhr der Algorrian fort. Alaska sah die wirbelnden Luftmassen, umkränzt von einem Flimmern, wie es vermutlich noch nie jemand bei einer natürlichen Windhose beobachtet hatte. Das Bild kam aus seinem Innern, neuronale Vorgänge ließen es auf der Netzhaut entstehen. Sie sahen es alle vier, unabhängig von einer vorhandenen Mentalstabilisierung.
    Und noch immer stellte die OREON-Kapsel nichts fest, nicht einmal mit Hilfe ihrer Taster, die bis ins suprahohe Hyperspektrum reichten.
    Alaska erinnerte sich, dass die parapsychischen Fähigkeiten in einem sehr engen Bereich irgendwo an der Grenze von UHF- zu SHF-Spektrum lagen, ein Bereich mit vielen Unbekannten und ohne technische Möglichkeit, dieses Band zu erforschen.
    Das ist ganz gut so, sagte er sich. Der Gedanke, jedes Wesen könnte mit einem kleinen Kasten in der Hand beliebig in sein mentales Spektrum eindringen, auf künstlichem Weg seine Gedanken lesen oder ihm gar suggestive Befehle erteilen, verursachte ihm eine Gänsehaut. „Es kommt näher, hält direkt auf uns zu", hörte er Kantirans Stimme. „Wie verhalten wir uns?"
    „Vielleicht will es kommunizieren", brummte Varantir.
    Alaska entschied sich gegen einen Versuch der Kontaktaufnahme. „Wir gehen vorerst kein Risiko ein."
    Er sah sich um, suchte den Schohaaken und fand ihn nicht. Soffix hatte sich unbemerkt verdrückt. „Kantiran, Curcaryen", sagte er hastig, „ihr lenkt die Windhose ab. Ich suche Mengo."
    Er schlug die Richtung ein, in die der Schohaake zuvor hatte gehen wollen. Er fand ihn hinter einer der ersten Statuen, einem scheinbar in Stein gemeißelten Artgenossen, der in würdevoller Körperhaltung mit leicht ausgebreiteten Armen unter einem Gewölbebogen

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