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2346 - Chyndors Weg

Titel: 2346 - Chyndors Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Seine Gedanken gingen offenbar in dieselbe Richtung wie die seines Partners, und er hatte bereits einige Berechnungen durchgeführt. „Selbst mit maximalem Überlichtfaktor eine Reise von mehr als vier Tagen."
    „Falls Chyndor noch lebt, benötigt er schneller Hilfe!"
    „Wir müssen auf die Möglichkeiten der Bahnhöfe zurückgreifen. Das Transportnetz wird uns eine Menge Zeit sparen."
    „Wenn es funktioniert", schränkte Kantiran ein.
    Die Bahnhöfe bildeten die wichtigsten Anlaufpunkte der Friedensfahrer, Wartungs- und Ruhestationen, Orte des Austauschs.
    Darüber hinaus bestanden transmitterähnliche Direktverbindungen der einzelnen Bahnhöfe untereinander, mit deren Hilfe gewaltige Distanzen zwischen den Galaxien der Universalen Schneise ohne Zeitverlust zurückgelegt werden konnten.
    Seit dem Hyperimpedanz-Schock funktionierte dieses Transportsystem allerdings nur noch eingeschränkt. „Wir werden sehen", wiederholte Alaska die Worte, die Kantiran vorhin in Bezug auf Cosmuels Schicksal benutzt hatte.
     
    *
     
    Der Transport vom Bahnhof Devolter II nach Qoor war nicht möglich. „Wir müssen dennoch schnellstmöglich dorthin!", ereiferte sich Kantiran. „Was genau ist mit Chyndor geschehen? Gibt es möglicherweise noch Rettung für ihn?"
    „Die Meldungen sind nicht sehr präzise.
    Im Fantamagula-System ist es offenbar zu ungewöhnlichen Phänomenen gekommen.
    Chyndor versuchte, diesen auf den Grund zu gehen, erlag ihnen aber. Die außerhalb stationierten Friedensfahrer Siby'an und Mas Bathe beobachteten, wie seine OREON-Kapsel zerstört wurde."
    „Wir müssen mit ihnen reden!"
    „Sobald wir dort sind. Sie haben angekündigt, weiterhin vor dem fraglichen System Warteposition zu beziehen."
    „Fliegen wir den nächsten Bahnhof an. Vielleicht wird von dort der Sprung nach Qoor möglich sein."
    „Der Bahnhof Southside ist knapp 40.000 Lichtjahre entfernt. Wir können in zweieinhalb Stunden dort sein. Ich gebe den Kurs ein.
     
    5.
     
    Todesdunkel Die Augen standen offen, doch sie sahen nichts.
    Zwar hatte Chyndor in den letzten Stunden Dutzende, wenn nicht Hunderte Tote gesehen, aber dieser Anblick berührte etwas in ihm. Die Leiche eines Dinath-Kindes.
    Lange braune Haare umgaben den Kopf, der Mund stand halb offen. Der Körper wirkte unversehrt, wenn man von dem roten Fleck auf der Kleidung über der linken Brustseite absah. Die Hände lagen auf dem Bauch, knapp unterhalb der Wunde, die Fingerspitzen berührten sich sachte. Kleine goldene Ringe zierten vier der zehn schlanken -Finger.
    Der Blick des Mädchens schien den Friedensfahrer zu durchbohren, ihn förmlich anzuklagen. Warum bist du nicht früher gekommen? Warum hast du mich nicht gerettet, nicht meine Mutter, meinen Vater, meine Schwester und meinen Bruder?
    Deren Leichen lagen nicht weit entfernt in dem Raum, in dem Chyndor Zuflucht gesucht hatte. Ihre Körper befanden sich in schrecklichem Zustand. Dem Vater war der halbe Kopf weggeschossen worden.
    Grauen und Schmerz verzerrten die Gesichtszüge der Mutter. Eines der Kinder lag großteils verdeckt hinter einem umgestürzten Tisch, doch die Beine, die hervorragten, standen in widernatürlichen Winkeln ab. Sogar das Baby in einem Rollbettchen war tot.
    Im Raum verteilten sich darüber hinaus die Überreste mindestens eines Roboters, abgerissene metallene Glieder. In dem einem Dinath nachempfundenen Kopf blinkten noch immer die Augen, zwei Fingerglieder bewegten sich knirschend, woher auch immer sie die Energie nehmen mochten. Das Geräusch durchschnitt die Stille des Todes.
    Nicht gerade das ideale Umfeld, um ein wenig Ruhe im allgegenwärtigen Chaos zu finden. Doch Chyndor hatte sie dringend nötig, nach allem, was er erlebt hatte.
    Er hielt den Mund geschlossen, atmete konzentriert nur durch die Nasenscharten, damit die höchst sensiblen Geruchsrezeptoren auf seiner Zunge den Gestank nach Blut nicht aufnehmen konnten. „Wer bist du?"
    Chyndor wirbelte herum. Ein Dinath stand ihm gegenüber, dem Körperbau und den Gesichtszügen nach ein Jugendlicher.
    Beide Hände umklammerten den Griff eines riesigen Fleischermessers. Die Spitze zitterte und zeigte auf den Friedensfahrer. „Rede!"
    „Mein Schiff stürzte ab", erklärte der Friedensfahrer ruhig. „Seitdem irre ich durch die Straßen."
    „Was willst du hier? Du hast das alles getan, du! Du!" Fettige schwarze Haare fielen dem Lemurer-Abkömmling in die Stirn und bis über die Augen. Er schüttelte heftig den Kopf, um den Blick frei zu

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