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2346 - Chyndors Weg

Titel: 2346 - Chyndors Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bekommen. Ein Speichelfaden löste sich und klatschte gegen die Wand. Der Junge nahm das Messer in die Rechte und stieß es in Richtung des Eindringlings. „Du irrst dich. Ich habe damit nichts zu tun. Ich bin ein Friedensfahrer und gekommen, um dir zu helfen."
    Der Junge lachte verächtlich. „Du bist ein lächerlicher einäugiger Gnom, Grüner! Du wirst sterben!"
    „Nur weil du mich um zwei Köpfe überragst, sagt das nichts über meine Stärke aus." Chyndor entging keine Regung seines Gegenübers. Wo war er hergekommen? Chyndor verfluchte seine Unaufmerksamkeit. Seit er sich in der Wohnung aufhielt; wähnte er sich in Sicherheit. Ein Fehler. In ganz Lordovien existierte kein sicherer Ort mehr.
    Die Mundwinkel des Dinath zuckten. Die Rechte krampfte sich fester um den Griff der Waffe. „Hast du Angst, ja? Angst vor dieser Klinge? Ich habe sie sauber gewischt, ja, denn sie war voller Blut, weißt du?" Sein Blick flackerte. „Ich habe keine Angst." Chyndor sprach völlig ruhig. „Auch du brauchst keine Angst mehr zu haben. Deine Furcht und deine Wut sind keine echten Empfindungen."
    „Woher willst du wissen, wie es mir geht?"
    „Du wirst beeinflusst. Ich befreie dich aus diesem Bann." Chyndors psionische Begabung als Para-Charismat konnte nicht nur ihn selbst, sondern auch diesen Jungen vor der Aggressionsstrahlung schützen. Es kostete nur etwas Konzentration und Zeit.
    Doch diese Zeit blieb nicht. Sein Gegner sprang auf ihn zu, rammte die Klinge. nach vorne.
    Chyndor blockte den Angriff, indem er seinen linken Arm hochriss und gegen die Waffenhand schmetterte. Das Messer wirbelte durch die Luft, prallte gegen die Wand und fiel klirrend zu Boden.
    Gleichzeitig trat der Friedensfahrer zu, gegen das Knie des Angreifers. Der Dinath schrie und stürzte.
    Chyndor hatte einige Sekunden gewonnen.
    Er griff geistig zu, und der Blick des anderen klärte sich. „Was ... was ist ..."
    „Du bist frei. Ich habe dich von dem verderblichen Einfluss abgeschnitten." Der Junge hielt sich die Rechte, wo Chyndors Schlag ihn getroffen hatte. „Was ... habe ich getan? Ich ..."
    „Du hast nichts getan", versicherte der Heesorter. „Nichts, was du zu verantworten hast. Über der gesamten Stadt liegt eine Strahlung, die dein Verhalten veränderte." .
    Der Dinath strich sich das fettige Haar aus der Stirn. Jetzt erst bemerkte Chyndor, dass Blutflecken Stirn und Wangen beschmierten.
    Welches Drama mochte sich hier abgespielt haben? Chyndor hoffte um des, Jungen willen, dass es nicht seine eigene Familie war, die er ermordet hatte. „Wir gehen nach draußen."
    Der Junge gehorchte widerspruchslos, den Blick unvermittelt auf den Heesorter gerichtet. „Überall wird gekämpft. Dein Volk rottet sich gegenseitig aus, aber sie stehen unter fremdem Einfluss, genau wie du nicht über deinen freien Willen verfügst."
    „Du bist - abgestürzt?" Die Frage bewies, dass der Befreite sich genau an die Zeit, während der er unter dem Einfluss der Strahlung gestanden hatte, erinnern konnte. „Das entspricht nicht ganz der Wahrheit.
    Ich bin notgelandet, weil mich ein Phänomen verfolgte. Eine Schwarz-Zone, die alles ..." Er zögerte, suchte nach einer verständlichen Beschreibung. „... frisst, was sie umfängt. Mein Schiff ist auf diese Weise zerstört worden. Ich habe es rechtzeitig verlassen und fliehen können."
    Chyndor fühlte Unbehagen, als er sich daran erinnerte. Rechtzeitig verlassen war eine gewaltige Übertreibung, aber es blieb keine Zeit, von der Todesnot und dem Entsetzen zu berichten, davon, wie knapp es in Wirklichkeit gewesen war. Chyndor hatte gespürt, wie das Dunkel und der Tod nach ihm griffen, war gerannt, gerannt, gerannt ... schneller als je zuvor in seinem Leben.
    Diesem Gegner Widerstand entgegenzusetzen, war unmöglich gewesen. Einmal hatte er gespürt, wie Gangroo ihn packte und weiterzerrte. Ohne seinen Roboter wäre er wohl nach der Landung gestorben, eingeholt von dieser geheimnisvollen Anomalie.
    Irgendwann war die Schwärze hinter ihm erloschen, und als er sich umdrehte, hatte er nur noch auf den völlig leeren Landeplatz der ELLSUNTUR geblickt.
    Die OREON-Kapsel war verschwunden - aufgefressen von der Schwarz-Zone. Das Wort erschien dem Friedensfahrer passender als jedes andere.
    Auch Gangroo und Koronn hatte es letzten Endes erwischt. Die beiden Roboter lagen reglos am Boden. Ob es mit dem Schwarzfeld zusammenhing oder damit, dass die Strahlung auf Dina Baca zu einem Systemausfall geführt hatte, vermochte

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