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2346 - Chyndors Weg

Titel: 2346 - Chyndors Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Botschaft in der ganzen Universalen Schneise verbreitet werden und wird alle Mitglieder der Aktionsgemeinschaft Negasphäre erreichen."
    „Die Überlichtetappe endet in wenigen Augenblicken."
    „Ich weise MIRKET an, eine entsprechende Botschaft an den Bahnhof weiterzuleiten."
    „Schon geschehen. Ich habe dein Einverständnis vorausgesetzt und hätte das Abschicken der Botschaft andernfalls jetzt noch verhindert."
    „Nicht nötig", meinte der Unsterbliche knapp. „Ich werde Cosmuel wieder hereinbitten."
    Kantiran öffnete das Schott und erwartete, die Cyno draußen stehen zu sehen. Doch er blickte auf einen leeren Gang.
    Er sog scharf die Luft ein, und ihm war, als presse etwas sein Herz zusammen. Waren sie einem geschickt eingefädelten Betrug aufgesessen? Hatte Cosmuel nur auf die Gelegenheit gewartet,. sich zurückzuziehen und Sabotage zu üben?
    Der Moment des Zweifels verging, und Kantiran ärgerte sich wieder einmal über das Misstrauen, das er unwillkürlich jedem entgegenbrachte. Sie hatten der jungen Frau schließlich nicht vorgeschrieben, unbeweglich vor dem Eingangsschott zu verharren. Wahrscheinlich vertrat sie sich nur die Beine.
    Der Friedensfahrer ging den Korridor entlang, merklich schneller, als es eigentlich nötig wäre. Trotz seiner Überlegungen war sein Misstrauen geweckt, und wenn er erst einmal ...
    Er fand die weißblonde Cyno keine zehn Meter entfernt. „Bitte begleite mich zurück."
    „Ihr habt über mein weiteres Schicksal beratschlagt?"
    „Wir werden sehen, was sich ergibt. Erst einmal fliegst du mit uns." Er dachte kurz an den Test, der der Cyno bevorstand, sollte sie tatsächlich mit der ELLSUNTUR die Mondkette der Friedensfahrer erreichen.
    Jedes ankommende Intelligenzwesen wurde von der Heißen Legion auf ganz besondere Art und Weise auf seine Gesinnung geprüft. Es würde sich zeigen, welches Ergebnis diese Prüfung brachte.
    Es war müßig, sich darüber jetzt schon den Kopf zu zerbrechen.
    Gemeinsam gingen sie die wenigen Schritte zurück. Von hier' aus konnte Kantiran nicht auf die Außenbeobachtung zugreifen, aber er vermutete, dass die Kapsel inzwischen in den Normalraum zurückgefallen war. „Hast du wirklich verstanden, was dir bevorsteht?"
    „Ich will ... nein, ich muss gegen die Negasphäre ankämpfen, und ich werde alle Hindernisse aus dem Weg räumen. Habe ich dir schon gesagt, warum ich nie in Erwägung zog, Raumfahrerin zu werden?"
    Ihre Augen blitzten. „In Schwerelosigkeit wird mir übel. Nicht gerade die ideale Voraussetzung."
    „An Bord der OREON-Kapsel hast du diesbezüglich ganz sicher nichts zu befürchten, und ..."
    „Ich weiß. Mit etwas Glück kann ich in Tausenden von Raumschiffen fliegen, ohne jemals in Schwerelosigkeit zu geraten.
    Aber der Gedanke an irgendwelche Systemausfälle ist ... verstörend."
    „Aber er hindert dich nicht?"
    „Nichts hindert mich. Der Drang ist übermenschlich, und ich werde jede Angst überwinden, um ans Ziel zu gelangen."
    Sie standen bereits vor dem Raum, in dem Alaska wartete. Cosmuel öffnete, und sie traten ein.
    Saedelaere wandte sich an Kantiran und sprach offen, als sei die Cyno nicht dabei. „MIRKET hat die Botschaft zur weiteren Verbreitung abgesetzt."
    „Du wirkst aufgeregt."
    „Ich habe allen Grund dazu. MIRKET hat auch eine Nachricht empfangen. Etwas Schreckliches ist geschehen. Es sieht so aus, als sei Chyndor gestorben."
    „Chyndor?"
    „In der Kleingalaxis Qoor, im Fantamagula-System, kam es zu einer Katastrophe. Chyndor ging in einen Einsatz und ..." Den Rest des Satzes ließ er unausgesprochen.
    Kantiran versuchte die Tragweite dieser Nachricht zu erfassen. Ausgerechnet Chyndor! Der Heesorter war das prominenteste Mitglied der Aktionsgemeinschaft Negasphäre. Er hätte die Friedensfahrer maßgeblich in die richtige Richtung beeinflussen können.
    Saedelaere und Kantiran kannten Chyndor darüber hinaus persönlich, was seinem möglichen Tod eine zusätzliche Tragik gab.
    Kantiran dachte nach. Aus der Zeit, als er mit Alaska Hangay beobachtet hatte, kannte er die Kleingalaxis Qoor. Es handelte sich um eine der Andromeda vorgelagerten Satellitengalaxien, eine weitgehend sphärische Sternenansammlung mit einem Durchmesser von nur etwa 2100 Lichtjahren. Im Zentrum von Qoor befand sich einer der lemurischen Sonnentransmitter, das so genannte Zhaklaan-Trio. „Wenn wir von hier aus zum Fantamagula-System reisen wollen, stehen uns weit über anderthalb Millionen Lichtjahre bevor", stellte Alaska fest.

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