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2348 - Quarter Phillips Sehnsucht

Titel: 2348 - Quarter Phillips Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vogelschwarm.
    Quarter versuchte, mehr zu erkennen.
    Wolken hatten sich vor die Sonne geschoben, der Wind frischte auf, wirbelte Sand heran. Es war drückend schwül geworden.
    Warum fiel ihm das jetzt erst auf?
    Die Vögel kamen näher. Das waren keine Möwen mehr. Sie waren größer, ihre kantigen Schnäbel und die nackten Hälse erschreckten ihn. Geier. Die ersten stießen auf ihn herab.
    Gleichzeitig brach das Gewitter los.
    Blutrot loderte der Himmel, der Donner rollte in nicht enden wollender Folge über das Meer heran.
    Wohin? Entsetzt erkannte Quarter Phillip, dass sein Paradies nichts anderes war als ein winziges Eiland, umgeben von tobender See. Die ersten Brecher donnerten über die vorgelagerten Klippen hinweg.
    Der Sturm peitschte ihm Sand ins Gesicht, zwang ihn, die Hände schützend vor das Gesicht zu halten, aber zwischen den Fingern hindurch sah er die lodernden Blitze zur Feuerwand verschmelzen. Die Hitze raubte ihm den Atem.
    In dem Moment jagte der erste scharfkantige Diskus über ihn hinweg und eröffnete das Feuer. Dem einen Traitank folgten andere, ihre Waffen zermalmten die Klippen und öffneten der Flut endgültig den Weg...
    Quarter Phillip konnte nicht einmal mehr schreien. Hilflos lag er am Boden, den Kopf mit den Armen nur leidlich geschützt. Hass beherrschte seine Gedanken. Wilder Hass auf die Traitanks, auf TRAITOR und die unerschöpflich scheinende Militärmacht, die seine Heimat belagerte.
    Sein Herz hämmerte gegen die Rippen, stockte - ein banger Augenblick, in dem er schon fürchtete, sterben zu müssen - und begann von neuem. Der stechende Schmerz im Brustkorb war nicht normal.
    Ebenso wenig die Panik, die ihn erfüllte.
    Seine Kehle brannte, die Zunge klebte ausgedörrt am Gaumen.
    Quarter konnte seinen Schmerz nicht hinausschreien, er brachte nicht einmal ein heiseres Ächzen über die Lippen. Er fraß die Furcht in sich hinein, und dann war nur noch Schwärze um ihn herum... ... und im fahlen Widerschein einer kleinen Lichtquelle erschienen die Silhouetten von Menschen greifbar nahe.
    Hass beherrschte ihn. Nichts anderes erschien ihm noch wichtig als der Schrei nach Rache. Niemals durfte die Terminale Kolonne die Menschheit unterwerfen.
    Wir müssen TRAITOR besiegen!
    Wir ..., das waren alle Völker der Lokalen Gruppe. Alle hatten Träume und Sehnsüchte wie er.
    Wie groß muss unser Hass werden, bis alle das begreifen?
    Im nächsten Moment registrierte Quarter Phillip die Menschen ringsum und das Licht, das sich weit vor ihm verheißungsvoll ausbreitete.
    Er war klatschnass und ausgelaugt wie nach größter Anstrengung. Das Denken fiel ihm schwer. Mühsam entsann er sich, dass er möglicherweise seit Stunden in dem Sitz kauerte.
    Aber trotz der Schwäche erfüllte ihn eine nie zuvor gekannte Zufriedenheit.
    Quarter Phillip blickte auf das Spielfeld hinab. Zufrieden registrierte er die kleine, nun sehr hell strahlende Kugel, die langsam quer über den Rasen schwebte und dabei an Höhe gewann.
    Auf gewisse Weise erinnerte ihn das Kollektor-Korn an einen Blutegel, der sich voll gesaugt hatte und abgefallen war. Der Vergleich störte ihn nicht. Was immer vorgefallen sein mochte, Quarter Phillip war in diesen Minuten einfach glücklich.
     
    *
     
    „Es tut mir Leid", sagte Yorg Alnas.
    Quarter Phillip reagierte nicht auf seinen Nebenmann. Erst als der Alte sich zu ihm auf die Seite beugte und nach ihm griff, löste er sich aus seinen Gedanken und wandte sich Alnas zu. „Es tut mir Leid, habe ich gesagt", versetzte der Mann. „Verstehst du?"
    Quarter blickte ihn irritiert an. Er schüttelte den Kopf, lächelte. „Das von vorhin, als ich über Rhodan und die anderen da oben geschimpft habe."
    „Vergiss es!"
    „Das kann ich nicht!", ächzte Alnas. „Das werde ich nie können. Aber ..."
    „Ja?", fragte Quarter Phillip nach einigen Augenblicken, als der Satz immer noch unausgesprochen, aber bedeutungsschwer in der Luft hing. „Ich war bei ihr, bei Rhonda." Der Alte schloss die Augen. Die tief eingegrabenen Falten um seine Mundwinkel, die ihm einen verhärmten Ausdruck verliehen, schienen sich leicht zu glätten. „Es tut gut, wieder mit ihr reden zu können."
    „Mit Rhonda? Deine Frau?"
    „Meine Tochter! Ich hatte nie eine Frau, wozu auch."
    „Menschen sind seltsam", sagte Güryliihitz in dem Moment. „Ihr habt zu wenig Nachwuchs. Kein Wunder, wenn ihr das andere Geschlecht meidet. Nehmt euch ein Beispiel an den Jülziish ..."
    „Rhonda war eine von euch!", sagte Alnas

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