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2348 - Quarter Phillips Sehnsucht

Titel: 2348 - Quarter Phillips Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Adams bislang nicht einmal erklärt, was tatsächlich geschehen sollte.
    Der kleine bucklige Mann wusste, wie er die Massen begeisterte. Als er den Arm ausstreckte, um Ruhe heischte, verstummten die rhythmischen Rufe augenblicklich.
    Quarters Blick suchte Gucky, den er mit Adams' Auftritt aus den Augen verloren hatte. Er fand den Mausbiber und seine Begleiter in der Nähe der Seitenlinie. „Der Nukleus der Monochrom-Mutanten wird nicht selbst in Terrania erscheinen, denn er muss in der Lage sein, jederzeit auf einen Angriff der Traitanks zu reagieren", fuhr Adams fort. „Aber er schickt uns einen winzigen Teil seiner selbst, ein Kollektor-Korn. Dieses körperlose Fragment wird uns auf die zu bewältigende Aufgabe einstimmen. Weil jede Begeisterung Schwankungen unterworfen ist, unterschiedlich lange anhält und selbst während eines Pokal-Endspiels wie bei der Solaren Meisterschaft immer wieder neuer Anreize bedarf. Das geschieht mit einer milden, für den Einzelnen nicht wahrnehmbaren Form suggestiver Trance.
    Der Ableger des Nukleus wird unseren Geist nicht beeinflussen und auch keinem von uns die eigene Entscheidungskraft nehmen. Seine Aufgabe ist es, alle mentalen Energien im Stadion zu bündeln und an den Nukleus weiterzuleiten."
    Quarter Phillip registrierte unruhige Bewegung zu seiner Rechten. Alnas knetete plötzlich seine Hände und rutschte auf seinem Sitz hin und her. Er schnaufte, und schließlich stieß er Quarter an. „Was sagst du dazu? Das ist doch wie immer."
    Quarter wandte sich zur Seite. „Wieso wie immer?", wollte er wissen. „Wir werden für dumm verkauft. Die da oben haben mehr mit uns vor, als sie zugeben."
    „Vom wem sprichst du?"
    „Von Rhodan. Und Adams. Eigentlich von allen in der Solaren Residenz. Wenn wir jemandem diesen ganzen Schlamassel zu verdanken haben, dann denen ganz oben.
    Das war nie anders, das wird auch niemals ..."
    Alnas war lauter geworden. Quarter spürte, dass der weißhaarige Alte zitterte. Als er ihn anschaute, sah er Alnas' Gesicht zur Maske versteinert und seine Augen feucht schimmernd.
    Die gute Stimmung von eben war verflogen. Alnas erhob sich, aber gleichzeitig griff Quarter zu, umfasste den linken Arm des Mannes und zog ihn auf den Sitz zurück. „Was ist los mit dir?", fragte er mitfühlend. „Wenn ich helfen kann, Yorg ..."
    „Helfen?" Der Alte rang nach Luft.
    Dutzende Blicke wandten sich ihnen zu; sie hätten kaum vorwurfsvoller sein können. „Seid leise!", zirpte Güryliihitz in den höchsten Tönen. „Wir müssen uns konzentrieren, das scheint das Wichtigste zu sein! Yorg, willst du deine Heimat nicht retten?"
    Der Alte funkelte den Blue zornig an. „Das geht dich nichts an, du bist kein Terraner.
    Ich bin zwar auch nicht auf der Erde aufgewachsen, aber ich bin wenigstens ein Mensch ..."
    „Bitte, Yorg, das allein zählt nicht!", sagte Quarter Phillip eindringlich. „Ich habe keine Ahnung, von wem du dich belogen fühlst ..."
    Der Alte blickte ihn aus weit aufgerissenen Augen an, dann schüttelte er Quarters Hände ab. „Adams versucht, uns um den Finger zu wickeln. Alle tun das. Nur nicht zu viel verraten, was wirklich los ist ... an Gefühle appellieren, aber selbst keine haben. Denen ist egal, was aus uns einfachen Leuten wird, solange sie sich am Ende davonstehlen können ..."
    „Niemandem ist unser Schicksal egal!", wandte Güryliihitz ein. „Und sag nicht wieder, das ginge mich nichts an. Im Gegensatz zu dir bin ich auf Terra geboren, vor neununddreißig Jahren in Neu-London.
    Ich bin Terraner, ich fühle mich als Terraner - und ich werde alles tun, um Terra beizustehen."
    Alnas' eigenwilliges Verhalten hatte Quarter abgelenkt und ihn zugleich verwirrt. Nun versuchte er zu rekapitulieren, was Homer G. Adams tatsächlich gesagt hatte. Auf gewisse Weise hatte Alnas Recht: Es war sehr wenig gewesen, dafür rhetorisch gut verpackt. Was war ein Kollektor-Korn?
    Wusste der Minister es selbst nicht, oder wollte er es nicht sagen? Weil womöglich doch eine Gefährdung dahintersteckte?
    Und diese angeblich milde Form einer Suggestiv-Trance? .
    Quarter Phillip wurde aus seinen aufkeimenden Zweifeln aufgeschreckt.
    Obwohl die Sonne nahezu im Zenit stehen musste, wurde es düster. Er sah die Schatten auf dem Rasen verblassen. Eine eigenartige Dunkelheit breitete sich aus. „Es gibt keinen Grund zu Beunruhigung", erklang Homer G. Adams' Stimme wieder aus den Akustikfeldern. „Soeben wird ein doppelt polarisierter Prallschirm aufgebaut, der

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