23,5 cm harte Arbeit: Mein Leben als erfolgreichster deutscher Pornodarsteller (German Edition)
helfen, sich die Gage für den goldenen Schuss zu verdienen. Eigentlich wollte ich es auch gar nicht wissen.
Natürlich zog ich den Dreh durch. In erster Linie bin ich Profi, und solange es möglich ist, erfülle ich meinen Vertrag. Allerdings bestand ich auf Kondome. Andernfalls hätte ich vermutlich noch im gleichen Moment einen Ausschlag bekommen.
Trotzdem oder gerade deswegen kreierte ich ein neues Wort für das, was mich danach überwältigte: Ganzkörpergriebe!
Bei einem anderen Film standen Frauen mit stark behaarten Mösen im Mittelpunkt. Eine von ihnen hatte sich bereits entkleidet und lag in Position vor der Kamera. Ich staunte nicht schlecht über den kleinen Dschungel, der zwischen ihren Beinen wucherte. Derart viele Tierchen in einer Schambehaarung hatte ich noch nie gesehen.
Sie bemerkte meinen Blick. »Och, die tun nichts. Die habe ich schon sehr lange.«
Obwohl der Anblick weiß Gott nicht appetitlich war, musste ich über diese Aussage lachen. Glücklicherweise war der Produzent echt in Ordnung. Er wollte sie nach Hause schicken, damit sie zum Arzt gehen und ihren Privatzoo loswerden konnte.
Unglaublicherweise winkte das Mädel ab.
»Bei einem Arzt war ich schon«, meinte sie, »aber der konnte mir nicht helfen. Außerdem tun die Tierchen ja nichts.«
Bei einem Film begegnete ich einer Darstellerin, wie ich keine zuvor erlebt hatte. Sie war Bodybuilderin und hatte Muskeln, wo andere Fettgewebe haben. Zudem trug sie einen flauschigen Damenbart und hatte eine Bassstimme, dass mir der Bauch vibrierte. Das kam mir schon ein wenig seltsam vor, weshalb ich nachsehen wollte, ob sie eine sie war oder eben nicht ...
Ich nahm sie beiseite und sagte ihr, dass ich nicht mit ihr drehen würde, wenn ich vorher nicht zwischen ihre Beine fassen könnte. Lächelnd ließ sie mich gewähren, und ich fand, was ich bei einer Frau erwartete. Dann war es für uns so weit und wir drehten. Während ich sie rammelte, schrie sie mit ihrer tiefen Stimme: »Los, mein Zarter, mach die Mutti schön fertig.«
Ich dachte bei mir: Ja, Onkel Walter.
Es war ein schwerer Dreh. Ich war am Ende völlig geschafft, hatte ihn aber gemeistert. Dennoch blieb ein merkwürdiges Gefühl in mir zurück. Vielleicht war es doch ein Mann gewesen, keine Ahnung. Ich habe nie wieder mit einer Bodybuilderin gedreht. Und ganz ehrlich: Alles, was mehr Muskeln hat als ich, möchte ich auch nicht mehr haben.
Eine Weile später wurde ich zu einem Standarddreh für DBM gebucht. Keine große Sache. Hingehen, ausziehen und los. Doch etwas an diesem Tag war anders, denn der Produzent Miro war nicht nur besonders nett zu mir, nein er war übertrieben lustig, was ich gar nicht verstehen konnte, denn es gab keinen ersichtlichen Grund für seine merkwürdige Heiterkeit.
»Long John«, sagte er zu mir, »ich habe eine fantastische Überraschung für dich. Darüber wirst du dich freuen.«
Falls seine Worte mich beruhigen sollten, erreichten sie das Gegenteil. Ich machte mich auf alles gefasst.
»Was ist es denn?«, fragte ich vorsichtig.
»Nun, lass uns zuerst drehen, dann werde ich dir schon alles erzählen.«
»Mann«, rief ich, »stell dich doch nicht so an! Erzähl mir, was das für eine Überraschung ist.«
Er wollte nicht mit der Sprache rausrücken. Sosehr ich ihn bekniete, er blieb stumm wie ein Fisch. Als ich mich dann mitten in der Szene befand, bemerkte ich, wie er rumalberte. Er kroch wie ein Hund auf allen vieren durchs Zimmer und hechelte. Als er dann noch zu bellen und laut zu knurren anfing, dachte ich: Mann, hat der heute einen an der Klatsche.
Nach dem Dreh nahm er die Darstellerin beiseite, machte mit ihr die Abrechnung und verabschiedete sie. Als ich mit ihm allein war, ging er auf die Knie, bellte mich an und lachte wie ein Blöder.
»Verdammt«, fluchte ich, »jetzt sag schon, was los ist.«
»Long John«, grinste er, »die Darstellerin hat mir voller Stolz erzählt, dass sie gestern drüben in Holland war und dort mit einem Schäferhund gedreht hat. Du verstehst?«
Ich glotzte ihn verdattert an. »Ach, hör doch auf. Du spinnst dir da was zurecht. So etwas macht doch keine. Also ehrlich!«
»Doch«, bellte er und hielt sich den Bauch, der ihm vom vielen Lachen schon wehtat, »sie sagte, es sei doch alles nur ein Job, für den man genug Kohle zum Leben bekäme. Außerdem sei es nicht so schlimm.«
Ich wollte es ihm nicht glauben. Später bekam ich es aber noch von anderen bestätigt. Mir wurde ganz übel bei dem Gedanken.
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