23,5 cm harte Arbeit: Mein Leben als erfolgreichster deutscher Pornodarsteller (German Edition)
Schüttete gleich vier oder fünf Tabletten in jede Flasche, und dann tranken wir beide die Flaschen auf ex. Aber die Krämpfe gingen nicht weg. Also blieben wir liegen und schliefen Arm in Arm ein. Irgendwann wurden wir wach und lachten über das Erlebte. Ich kann nicht sagen, wer von uns schlechter aussah. Wir hatten so heftig gefickt, dass wir beide drei bis vier Kilo abgenommen hatten.
Und dann war es so weit.
Der Abschied.
Wir zogen uns an und schleppten uns ins Auto. Das muss lustig ausgesehen haben. Hätte uns jemand gesehen, hätte er den Notarzt gerufen. Die Autofahrt zu ihr ging sehr schnell, und es kam mir vor, als wären alle Ampeln auf Grün. Als wir bei ihr ankamen, machte sie es kurz. Sie hatte Tränen in den Augen, umarmte mich.
Ich sagte: »Du machst alles richtig, bleib immer so, wie du bist.«
Sie sagte: »Danke«, und: »Du bist der beste Freund, den ich je hatte.«
Es ist jetzt ein Jahrzehnt her. Heute weiß ich, dass sie glücklich verheiratet ist und zwei Kinder hat. Ich wünsche ihr, dass sie all das geschafft und erreicht hat, was sie wollte. Ich weiß, dass sie in den USA noch viele Pornos gedreht hat. Ob sie ab und zu an mich denkt? So, wie ich sie kenne, schaut sie selten zurück. Alles geht und dreht sich weiter und nimmt seinen Lauf.
Kapitel 36
Wahre Liebe
Seit ich vor den Kameras von Vox und der Sendung »Wahre Liebe« posiert hatte, bekam ich immer öfter Einladungen von Fernsehstationen, die Beiträge über die Pornobrache planten und mich deshalb als männlichen Darsteller interviewen wollten. Es waren RTL, Pro7, RTL 2 , Beate Uhse TV , Premiere sowie das Schweizer Fernsehen , die Beiträge über mich drehten. Einmal war ich live im Radio zu hören – beim Berliner Radiosender Star FM . Grund war eine Umfrage zu den Jobs mit den schlimmsten Vorurteilen. Pornodarsteller und -produzent waren auf Platz 10, Politiker auf Platz 1. Mich hatte man eingeladen, damit ich mit diesen Vorurteilen aufräumte. Ich hatte sehr viel Spaß beim Liveinterview und beantwortete auch Hörerfragen. Nebenbei gab es nur für mich ein Tablett mit Spritzkuchen.
Zu den Fernsehberichten kamen über die Jahre eine Vielzahl Zeitschriften, die über mich berichteten oder in denen ich erwähnt wurde. Es waren so unterschiedliche Medien wie Berliner Zeitung , BILD , Märkische Allgemeine , Bravo HipHop Special , aber auch Erotikmagazine wie Blitz Illu , Schlüsselloch , Sexy , Praline , Sex Woche , Happy Weekend , Coupé , Medien E-Line , Sankt Pauli Nachrichten oder Pornozeitschriften wie Teenage Sex und Stars & Strips . Einmal war ich sogar Kalendermodel für die Schweizer Zeitschrift Cherie. Jeden Monat posierte ich in einer anderen Stellung.
Ich mag es, wenn ich von den Medien hofiert werde und meine außergewöhnliche Welt einem breiten Publikum nahebringen kann. Zugleich ist es eine gute Möglichkeit, in Kontakt mit Menschen zu kommen, die ich sonst nicht erreichen würde, und ihre Vorbehalte mir und meinem Beruf gegenüber aus der Welt zu schaffen.
Oft rufen mich auch Redakteure an, wenn sie bei einem Thema nicht mehr weiterwissen oder, noch schlimmer, ihnen die Themen ausgegangen sind. Die Journalisten in der Redaktion von »Wahre Liebe« waren so ein Fall.
»Wir brauchen noch ein Thema«, meinte der Redakteur, als er mich mal wieder kontaktierte. »Hast du nicht was? Du kennst dich doch aus.«
Ich dachte kurz nach. »Parkplatzsex.«
»Coole Idee«, befand der Journalist. »Weißt du, wo?«
Ich berichtete ihm von einem Parkplatz im Potsdamer Umland, wo sich in abgeschiedenen Ecken die Leute regelmäßig zum Vögeln trafen. Allerdings war die ganze Story, die ich ihm erzählte, erstunken und erlogen. Ich hatte noch nie davon gehört, dass sich irgendjemand irgendwo auf einem Parkplatz zum Sex traf. Und mal ehrlich, wer außer mir hätte das besser wissen können?
»Cool, da fahren wir hin«, erklärte der Redakteur und machte einen Termin mit mir aus. Ein paar Tage später rückte er mit Kamerateam an.
Ich hatte mich natürlich vorbereitet. Als wir den Parkplatz erreichten, standen dort tatsächlich ein paar Autos, in denen Paare vögelten – Leute aus der Branche, die ich kannte und denen ich zuvor Bescheid gegeben hatte.
Obwohl alles nur gestellt war, hatten wir mächtig viel Spaß beim Drehen. Vor Ort waren vier Mädels und drei Jungs. Wir fummelten an den Girls herum, in den Autos und auf der Motorhaube. Wir wurden immer geiler. Das Produktionsteam musste uns immer wieder bremsen, da
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