23,5 cm harte Arbeit: Mein Leben als erfolgreichster deutscher Pornodarsteller (German Edition)
trafen, meinte Schubi: »Du und deine Frau, also ihr seid echt nicht ganz dicht.«
Recht hat er.
Kapitel 40
Wichser in Uniform
Petra und ich zogen mit ein paar Freunden in Berlin um die Häuser. Es war eine spaßige Nacht mit allerhand aufregenden Erlebnissen, aber das wirklich Prickelnde widerfuhr uns während der Heimfahrt. Um 4 Uhr in der Früh erreichten wir den Berliner Ring. Im Rückspiegel fiel mir ein Kleinbus auf. Etwas kam mir seltsam daran vor. Er klebte schon eine ganze Weile an meiner Stoßstange. Ich kniff meine müden Augen zusammen, konzentrierte mich und …
Scheiße, dachte ich, das ist die Polizei! Hatte ich etwas falsch gemacht? Ich überprüfte die Instrumente am Armaturenbrett. Nein, das Licht war eingeschaltet, das Tempo nicht über dem erlaubten Limit. Wir waren alle angeschnallt. Und da ich sowieso keinen Alkohol trank, brauchte ich mir auch in dieser Hinsicht keinerlei Gedanken zu machen. Dennoch wollte das ungute Gefühl nicht weichen.
Was also tun?
Ganz normal weiterfahren!
Der Polizeibus setzte zum Überholen an und blieb auf meiner Höhe. Mit ernster Miene starrten die Beamten zu uns herüber.
»Oh, scheiße«, fluchte ich.
Plötzlich lachte einer der Polizisten. Aufgeregt sprach er mit seinen Kollegen, dann kurbelte er das Seitenfenster herunter und bedeutete mir, es ihm gleichzutun.
In der Hoffnung, ihn auf diese Weise gütlich zu stimmen, ließ ich die Fensterscheibe hinunter.
»He«, rief der Beamte, »bist du nicht Long John?«
Beinah verschluckte ich mich. »Natürlich.« Ich hustete. »Gibt es ein Problem?«
Die Polizisten in dem Fahrzeug lachten. »Wow, ist das geil! Einfach super! Wir haben gerade einen Film von dir gesehen. Du sitzt im Rollstuhl und wirst von der Putzfrau abgeritten.«
Ich wusste sofort, welchen Film er meinte. Klinik der Lust .
»Wow«, rief der Beamte. »Obergeiler Film!«
Die Offenheit der Polizisten erstaunte mich und ließ mich zugleich übermütig werden.
»Ja, ihr geilen Wichser!«, hörte ich mich sagen.
Meine Frau stieß mich an. »Bist du blöde?«, zischte sie.
Doch ich war bereits in Fahrt. »Das hat euch gefallen, wie?«
»Und wie!«, lachten die Cops. »Du bist für uns der beste Darsteller! Mach weiter so!«
Das ging runter wie Öl. Ich bedankte mich für das überschwängliche Lob. Der Streifenwagen neben uns beschleunigte und bog an der nächsten Abfahrt ab. Ich fuhr weiter in Richtung Potsdam.
Diese Wichser in Uniform , dachte ich und fragte mich, ob sie den Porno aus beruflichen Gründen angeschaut hatten. Oder war er nur ein entspannendes Pausenfilmchen für die Nachtschicht gewesen?
Kapitel 41
Risse
Plötzlich war da ein Riss. Ich weiß nicht genau, wann ich ihn zum ersten Mal bemerkte. Anfangs dachte ich noch, er wäre zu kitten, aber das war er nicht. Wir hatten zu viele Fehler gemacht. Nein, eigentlich war es nur ein Fehler: Wir hatten zu viel gearbeitet. Was im Klartext bedeutet: Wir hatten zu viel gevögelt.
An sich war das nicht verkehrt, denn Petra und ich, wir hatten ja unseren Spaß dabei. Unglücklicherweise war uns dieser aber irgendwann abhandengekommen. Irgendwann dachten wir beim Vögeln, egal ob beim Pornodreh oder bei uns zu Hause, nur noch an den wirtschaftlichen Aspekt.
Meine Frau hatte den Willen, die Beste zu sein. Sie wollte absolute Perfektion erreichen. Und verdammt, ihre Ausstrahlung und Performance waren tatsächlich atemberaubend. Ich habe mit vielen Frauen gedreht, aber keine konnte und kann meiner heiligen Vagina das Wasser reichen. Sie war für mich immer die Beste und ist es bis heute geblieben.
Und ich war nicht anders – ich wollte auch stets meine Bestleistung bringen.
Auf diese Weise trieben wir uns unbewusst ständig zu neuen Extremen an, Tag und Nacht nur Vollgas, immer und überall.
Irgendwann war Weihnachten, kurze Zeit später wieder Heiligabend – als wäre das Jahr dazwischen in Lichtgeschwindigkeit an uns vorbeigesaust. Weil wir nur arbeiteten. Drehten. Vögelten. Arbeiteten.
Wir ließen nichts dabei aus. Selbst mit hohem Fieber fuhren wir zu Filmaufnahmen und legten die geilsten Fickszenen hin, obwohl wir unter der Scheißerei litten. Egal, wir steckten einen Korken in den Arsch. Hauptsache, die Kohle kam rein. Kohle, die wir sparten, anlegten, aber nicht mehr ausgaben.
Unser einziger Luxus war: mal in die Sauna. Mal ein Essen. Mal den Tank füllen und für ein Eis an die Ostsee fahren. Aber was war das schon? Wir vergaßen, Pausen einzulegen. Richtige Pausen!
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