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2351 - Die gefallenen Mächtigen

Titel: 2351 - Die gefallenen Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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körperlich kräftiger zu werden schien.
    Bis sie demnächst wieder so jung war, dass sie Nuskoginus auf ihr Lager ziehen konnte ...
    Oder vielleicht auch Kafug.
    Was habe ich zu verlieren? Ihr wurde klar, dass der Handel - zumindest von ihrer Seite aus - im Grunde so gut wie abgeschlossen war.
    Die Stimme des Herolds mochte zwar schmeichelnd sein, hatte Inkendyare aber nicht dumm gemacht. „Es fragt sich nur, auf welche Weise ich dir oder deinem Herrn eigentlich behilflich sein kann."
    „Das werde ich dir bei unserer nächsten Begegnung sagen", antwortete der Herold.
    Der Schemen:
     
    *
     
    Der RUF war erfolgt, und Nuskoginus trat als Erster auf die Hochebene des Kegelbergs. Die anderen waren noch nicht da, und er fragte sich, warum er fast immer als Erster hier eintraf. Den RUF hörten alle in ihren QUELLTRÄGERN gleichzeitig.
    Nuskoginus musste sich wohl oder übel noch einen Moment in Geduld üben, denn Aquinas erschien erst, wenn sich alle sieben auf dem Berg befanden.
    Es dauerte nicht lange, und seine Kollegen erschienen. Der Nebel waberte stärker, und Aquinas trat aus ihm hervor und auf die oberste Treppenstufe. „Diesmal habe ich keinen Auftrag für euch."
    Seine Stimme klang ernst und vorwurfsvoll, und schon anhand des Tonfalls wurde Nuskoginus klar, dass es sich diesmal nicht um eine übliche Zusammenkunft handelte. „Ich habe euch zu dieser Unterredung gebeten", fuhr der Roboter fort, „weil ich festgestellt habe, dass ihr alle, alle sieben Mächtigen, in ein und derselben Sache Missbrauch mit den Einrichtungen eurer QUELLTRÄGER getrieben habt."
    Inkendyare, dachte Nuskoginus. Sie haben es also herausgefunden.
    „Ihr alle benutzt eure Macht, um eine Weggefährtin aus einem früheren Zeitabschnitt am Leben zu erhalten. Der eine mehr, der andere weniger. Am häufigsten Nuskoginus, aber auch Kafug tut sich in dieser Sache deutlich hervor.
    Das darf sich nicht fortsetzen."
    Wir alle, dachte Nuskoginus und wusste nicht, ob er Freude oder Trauer empfinden sollte. Wir alle, nicht nur Kafug und ich.
    Auch die anderen hatten Mitleid mit Inkendyare oder handelten aus alter Zuneigung. „Das Individuum, das ihr Inkendyare nennt, darf nicht länger vor dem natürlichen Tod bewahrt werden, denn dies ist ein Ermessen, das euch, den sieben Mächtigen, nicht zusteht."
    Sie wollen sie umbringen, dachte Nuskoginus. Inkendyare, die Mutter meiner Kinder. „Die Hohen Mächte haben mit Bedacht entschieden, dass Inkendyare keine Mächtige wird, dass man ihr letztlich nicht vertrauen kann ... weil sie falsch ist, von gefährlichem Ehrgeiz besessen!", fuhr Aquinas fort.
    Hat sie Eudoccia unterjocht?, fragte sich Nuskoginus. Hat sie sich endgültig zur Alleinherrscherin aufgeschwungen?
    Gemurmel klang unter den Mächtigen auf, doch Nuskoginus wusste, dass er derjenige war, der das Wort ergreifen musste. „Was willst du uns hier sagen?", fragte er empört. „Welche Befugnis hast du überhaupt, uns etwas zu sagen, was über die Aufträge hinausgeht?"
    Nuskoginus dachte an all die wunderbaren Stunden zurück, die er damals mit Inkendyare erlebt hatte. Keiner wusste davon, dass sie einmal ein Paar gewesen waren, und so sollte es auch bleiben.
    Hatte Aquinas möglicherweise Recht?
    Legte die Tatsache, dass Inkendyare Eudoccia bereits so lange beherrschte, nicht genau die Gedanken nahe, die der Roboter geäußert hatte?
    Aber nein, dachte Nuskoginus. Das ist nicht möglich...
    Es war Ewigkeiten her, doch der Mächtige erkannte, dass Inkendyare heute seine letzte Verbindung zu dem lebendigen Leben darstellte, das er einmal geführt hatte. Zu dem Leben eines Sterblichen, der mit Gefühl und Perspektive aufgeschlossen der Zukunft entgegensah, statt in einem ewigen Fluss unerklärter Aufgaben gefangen zu sein.
    Aquinas äußerte sich nicht weiter. Er hatte gesagt, was er zu sagen hatte.
    Nuskoginus verspürte plötzlich Unsicherheit. Hatte er bei den Besuchen in seiner Heimatgalaxis die Augen vor der Wirklichkeit verschlossen? Hatte er nur das gesehen, was er sehen wollte?
    Verlängerte er tatsächlich das Leben einer Diktatorin?
    Er war hin und her gerissen. Zum einen widerstrebte es ihm, sich von Aquinas Vorschriften für einen so privaten Bereich machen zu lassen, andererseits konnte er nicht ausschließen, dass die Kosmokraten triftige Gründe für ihre Anweisung hatten.
    Er beschloss, in Ruhe darüber nachzudenken und den eigentlich vorgesehenen Besuch auf Farner Aly zu verschieben.
    Zumindest für eine Weile.
    Diese

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