2352 - Griff nach Drorah
Luftwirbeln trocknen und fand. als sie zu ihrer Liege zurückkehrte. einen neuen, kalten Drink und ein frisches Riesenhandtuch.
Sie war noch immer allein, hob den Feldspiegel und sah, dass ihr Haar perfekt gebleicht war und einen Hauch kupferfarbenen Glanzes ausstrahlte. Die Nässe in den Strähnen erzeugte einen Effekt, der jeden jungen Akonen, der nicht mindestens halb blind war, zum Niederknien gezwungen hätte. Wohltuende Schwäche breitete sich in ihrem Körper aus, als der Roboter Sonnenschutzcreme in ihre samtbraune Haut massierte. Das intensive Schwimmen hatte sie erschöpft, die Musik baute sie wieder auf.
LAS-TOÓR, lemurische Archen, Perry Rhodan, Rückkehr nach Akon, Überfall der Terminalen Kolonne, Zwangslandung, Nichtstun,. Langeweile, Fehlen und Mangel einer jeden einigermaßen qualifizierten Aufgabe, Schließung aller archäologischen Büros, Werkstätten, der Museen ... Ameda Fayard spürte, dass ihre Frustration irgendwo an der Unterseite der Drorah-Kontinentalkruste angelangt war.
Und es gab keine Alternative, keine neuen Optionen, keinen Auftrag, keine Arbeit, nur automatisch erfolgende Überweisungen des Soldes, keine Aufgabe, die ihr Hirn, ihren Verstand, ihre hohe fachliche Qualität beschäftigte. Sie tat sich selbst in einem Maß leid, das sie bis zum heutigen Tag nicht für möglich gehalten hatte.
Als sie sich ganz besonders elend fühlte, begann ihr Armbandkom kleine weiße Blitze zu produzieren.
Ameda schaltete den Muzack ab, zog die Audiostöpsel aus den Ohren und hob den Dreiviertelring hoch. „Ameda hier."
„Vielleicht störe ich. Hier Jere tan Baloy."
„Maphan! Kapitän! Exkommandant. Ich höre! Schön, dass sich eine denkende Seele meldet. Ich bin ja s000 allein, mitten in mäßigem Luxus."
Jere tan Baloys kurzes, zurückhaltendes Lachen bot eine Erinnerung an schöne, spannende Monate und exotische Erlebnisse. „Mir kommen die Tränen, Ameda.
Erinnerst du dich an unsere Studienzeit?
An einen Kerl namens Dorn Tevomor?
Galaktopsychologische Fakultät. Dort, wo die meisten Spinner sich qualifiziert haben."
Ameda bewegte ihre Zehen, deren Nägel feinstziselierte Muster trugen, in einem neuen, schnellen Rhythmus. Es schienen sich, wenn auch miniaturisierte, so doch irgendwelche spannenden Dinge abzuzeichnen.
Sie lachte kurz und griff nach dem Glas, an dem kleine Tropfen heruntersickerten. Auf dem Display war Jere tan Baloy zu erkennen, ihr ehemaliger, bewundernswerter Kommandant. Sie begann sich zu erinnern: „Schwarzhaarig, versponnen, ziemlich gescheit, müsste ungefähr 50 Jahre alt sein; sonore Stimme. Naiv und idealistisch?"
„Er ist es. Vor zwei Stunden hat er mich angerufen. Er redete von uns, damals, von Stern
*
weh! Er hat ein Problem, groß wie ein Schlachtkreuzer."
„Oh, lieber Kapitän? Jeder von uns hat mondgroße Probleme. Was will er?"
„Er will uns im Akon-Akon-Museum treffen und uns einen Aufsehen erregenden Gegenstand übergeben. Wirst du kommen, Ameda?"
Sekundenlang betrachtete sie den Glanz ihrer frisch behandelten Gliedmaßen, prüfte die seidenmatte braune Haut und leerte das Glas. Dann wurde es ernst. Sie glitt in Gedanken eine lange Treppe hinunter und landete hart in der Realität dieser Tage. Ihr waren Jere, die getötete Solina, die hinreißende Eniva und Hevror geblieben, der nicht mehr riskierte, vogelgleich zu fliegen. Es gab kein Überlegen. „Ich komme. Wann?"
„Ungefähr zwei Stunden."
„Wo im Museum? Das ist nicht gerade winzig."
„Im Bug. Bei den Schauholos. Ich bin früher dort und sichere das Gelände."
Ameda schwenkte den Armband-Kom. „Kann sein, dass Tevomor irgendwelchen Unfug. erzählt. Aber - endlich passiert etwas. Alles klar, Jere?"
Er lächelte in dem winzigen Bildausschnitt, als wisse er mehr oder als würde er auch diese Unterbrechung der Langeweile für wenig wichtig halten. „Alles klar. Ich bin pünktlich."
Niemals würde sich Ameda erlauben, weniger pünktlich als der verehrte Exkommandant des besten Kreuzers zu sein, der den Angriff der Kolonne überlebt hatte.
*
Als Dorn Tevomor am 26. Juli 1345 aufwachte, im kalten Morgengrauen, das nach Rauch, Zerstörung und Verzweiflung roch, sah er das Gesicht seiner Gefährtin über sich. Theadran betrachtete ihn, als betrauere sie einen Sterbenden oder einen Toten. Oder einen Mann, der ihr fremder war als eine Zufallsbekanntschaft. „Guten Morgen", murmelte er, und nach einer Weile, in der er sich aufrichtete und das lange, pechschwarze
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