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2352 - Griff nach Drorah

Titel: 2352 - Griff nach Drorah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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niemand hatte sie ernst genommen. Ihn, Dorn Tevomor, würden die neuen Machthaber nicht übersehen können: Er würde vor dem Dunklen Obelisken den bedingungslosen Abzug der Terminalen Kolonne verlangen!
     
    *
     
    Stundenlang kauerte er unbeweglich da und grübelte über seine Lage und seine Absichten. Vielleicht töteten ihn die Mor'Daer. Vielleicht nahmen sie ihn gar nicht zur Kenntnis. Was konnte er tun?
    Zu allererst musste er dieses verdammte Päckchen loswerden. Die einstigen Studien-Kameraden von Stern
     
    *
     
    weh! würden ihm helfen. Ihnen würde eine überzeugende Möglichkeit einfallen.
    Er befreite sich aus der Starre, duschte und zog sich an. In der Wohnung herrschte geisterhafte Stille; der meiste Besitz Theadrans und sie selbst waren verschwunden. Dorn schaltete den Holoschirm ein und rief das Einwohnerverzeichnis auf. Er suchte in seinem Gedächtnis und schrieb Namen hin.
    Jere tan Baloy ... Ameda Fayard ... Eniva ta Drorar ... und dann diesen Neuen, der nicht aus der Studentengruppe stammte ...
    Hevror ta Gosz, ein Planetenökologe, der mit der LAS-TOÓR geflogen war ... und natürlich die beharrliche, hoch motivierte Solina Tormas mit dem hüftlangen Haar.
    Er rief Jere an. Dieser trug an einigen Stellen seines hageren Körpers breite Wundverbände. „Es ist Zeit", sagte Tevomor drängend und hob die Hände zur Begrüßung. „Wir müssen uns treffen. Es ist unendlich wichtig. Kannst du mit Solina und den anderen sprechen? Wo können wir zusammenkommen?"
    Jere starrte ihn überrascht und mit bohrendem Blick an. „Solina starb gestern", sagte er leise. „Ein Gefecht zwischen Energiekommando und den Fremden. Ich habe heute Morgen Abschied von ihr genommen."
    Tevomor zerbiss einen Fluch zwischen den Zähnen. Er dachte kurz an ihre gemeinsame Studienzeit und stellte fest, dass er sich die Gruppe ohne Solina nicht recht vorzustellen vermochte. Er blickte schweigend in seine leeren Handflächen. „Es tut mir leid, Kommandant Jere", sagte er plötzlich. „Es tut mir auch um ganz Akon leid. Deswegen muss ich euch treffen. Ich habe da etwas, das ..."
    „Nicht über die Kommunikationskanäle", unterbrach ihn Jere. „Du weißt noch, wo wir über die Geschichte akonischer Entdeckungen gelernt und recherchiert haben?"
    „Natürlich", antwortete Dorn. Im Akon-Akon-Museum, im Historiengebäude am Felsenstrand Lo-Rans. „Wir alle könnten in zwei Stunden dort sein. Einverstanden?"
    „Zweieinalb Stunden. Wenn es so wichtig ist, wie du sagst, sollten wir vorher das Gelände ... beobachten. Ich weiß, wovon ich rede." - „Ich werde dort sein", antwortete Dorn, grüßte und löschte die Verbindung.
     
    *
     
    Das Akon-Akon-Museum ragte wie ein riesiger Meeresschiffsbug über die Uferfelsen. 150 Meter hoch über der Brandung und aus schwarzem Gabbro, mit mattstählernen Rippen aus Stahl und gläsernen Kanzeln, in denen titanische Greajhi-Bäume wuchsen, bildete es das uralte Wahrzeichen dieses Stadtteils. In diesen wirren Tagen hatten die verschiedenen Ausstellungen nur wenige Besucher.
    Die Teilnehmer des Treffens kamen nacheinander und nahmen das schmale Laufband zum Observatorium planetarer Dislozionen. Jere tan Baloy kam als Letzter und begrüßte Dorn Tevomor mit einem langen, harten Händedruck. Außer ihnen befanden sich nur wenige Besucher in der Halle. Tan Baloy deutete auf Dorns Stoff-Umhängetasche. „Steckt dein Geheimnis da drin?"
    Dorn nickte, sah die Trauer in den Gesichtern der Raumfahrer; die er seit mehr als drei Jahrzehnten kannte, und setzte sich an den Tisch, von dem aus die holografische Projektion des Blauen Systems in den historischen Stufen seines Entstehens zu sehen war. Hevror ta Gosz, der Planetenökologe der LAS-TOÓR, ein zwei Meter großer, asketisch aussehender Mann mit faltiger, wettergegerbter Haut, hatte seinen Gürtel voller Analysegeräte umgeschnallt und musterte Dorn mit schräg gelegtem Kopf. „Zuerst muss ich euch berichten, wie ich zu diesem seltsamen Gegenstand gekommen bin."
    „Das wird zweifellos unser Verständnis erleichtern", sagte Eniva ta Drorar. Sie trug eine raffiniert geschnittene Kombination, die einem Jagdanzug glich, und viel Modeschmuck in leuchtenden Farben und auffallenden Mustern. Sie schien Dorn mit ihren grün leuchtenden Mandelaugen zu ausführlichen Schilderungen aufzufordern. Dorn wagte ein kurzes Lächeln; es herrschte noch immer der vertraute Umgangston, wie der Galakto-Psychologe mit Erleichterung registrierte.
    Er begann seinen

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