2354 - Kolonnen-Geometer
Unterrichtsraum und die Rechenanlagen der wissenschaftlichen Abteilung zur Verfügung, ließ ihnen völlig freie Bahn.
Jaghiro konnte es noch immer nicht fassen. Während er noch über das Zucken der Hinterbeine und seine Bedeutung nachdachte, gab Fadhiro die neuen Größenparameter ein.
Wieder zerstörte sich die Hohlkugel von innen heraus, beim nächsten Versuch ebenfalls.
Gerlan hielt plötzlich triumphierend einen Folienausdruck hoch. „Wir haben eine Spur!"
Die Heftigkeit der Eruptionen ließ nach, je größer sie die Kugel machten.
Bei mehr als 60 Laisch tendierte das Phänomen gegen null, und ab 70 Laisch existierte es nicht mehr. Auf der sicheren Seite waren sie zwischen 72 und 80 Laisch. Alle von der Supratronik errechneten Störwerte lagen hier exakt auf null. Bei Werten ab 81 Laisch nahm das energetische Gleichgewicht des Faltenwurfs ab, das Gebilde verlor an Stabilität.
Just in diesem Augenblick tauchte Gill Ashgu wieder auf. „Die Erklärung ist einfach. Je größer die Oberfläche im Innern der Hohlkugel wird, desto ausgeglichener ist das energetische Potenzial des Faltenwurfs. Seht hier auf den Monitor." Mit einem heftigen Klacken seiner Klauen gab er über die Sensorfelder des Terminals Informationen frei, die seit Jahrtausenden in den Datenspeichern ruhten. Sie bewiesen exakt das, was die Oahm'Cara in mühsamer Kleinarbeit erarbeitet hatten. „Du hast das alles gewusst?", staunte Jaghiro. Und mit leisem Vorwurf fügte er hinzu: „Und wir verschwenden wertvolle Zeit dafür."
„Nur wenn ihr es euch selbst erarbeitet, habt ihr es auch richtig verstanden", lautete die Antwort. „Die pädagogischen Richtlinien sind heute dieselben wie beim letzten Mal."
Vor ungezählten Generationen! „Erinnert euch an das, was ihr bisher über eure Aufgabe gelernt habt", fuhr Ashgu fort. „In der Praxis werdet ihr euch vor allem um Dinge kümmern, die mit der Innenfläche der Hohlkugel zu tun haben. In der Terminalen Kolonne sind die Informationen dazu nach Wichtigkeit und Geheimhaltung gestaffelt. Entscheidende Dinge werdet ihr erst erfahren, wenn die Zeit gekommen ist. Habt noch ein wenig Geduld, es dauert nicht mehr lange."
*
Spürst du es schon? Riechst du es schon?
Je weiter Jaghiro sich Ackan-Höhe näherte, umso intensiver wurden seine Eindrücke. Dieses Mal war es ein ganz besonderes Ereignis, kein gewöhnliches Schlüpfen aus vielen tausend Eiern.
Der Tag, an dem jeder zu jedem „liebster Bruder" sagt...
Jaghiro fing an zu rennen. Die Eingangstür zur Halle stand weit offen, in der schmalen Randebene zwischen den Wänden und dem Bau tanzten Hunderte von Oahm'Cara seines Stammes.
Dazu sangen und zirpten sie drei- und manchmal sogar vierstimmig.
Jaghiro verharrte ehrfürchtig. Tief sog er den neuen Geruch ein, der aus Tausenden von Belüftungsschlitzen strömte. Der Oahm'Cara schnappte erste Gesprächsfetzen auf. „... fast keine tauben Eier ... mehrere tausend Nachkommen in einer einzigen Generation ... was die Kalbarone im Zentrum wohl dazu sagen?"
Tenjo entdeckte den Ankömmling, warf sich herum und hüpfte ihm entgegen. „Hast du es schon gehört, liebster, Bruder?"
„Nicht viel, liebster Bruder. Es scheint ein guter Jahrgang zu sein."
„Die vielleicht letzte Generation vor einem neuen Ziel. Es wird unseren Stamm beflügeln und den Neid aller anderen hervorrufen."
Jaghiro senkte die Fühler zum Zeichen der Zustimmung. Bisher kündete sich bei keinem anderen Stamm in TRAIGOT 1982 eine neue Brut an. Sie hüteten ihre jungen Generationen, welche, die Aufmerksamkeit aller Erwachsenen in Anspruch nahmen. „Wir vom Ackan-Stamm!", jubelte Tenjo. „Es ist wie ein Wunder."
„Nein", sagte Jaghiro, „es ist Zufall.
Die Planung der obersten Brüterin fiel rein zufällig in diesen Zeitraum."
Augenblicke später zweifelte er. Im Zentrum besaßen die Kalbarone und ihre Offiziere bestimmt so etwas wie einen Flugplan. Sie konnten grob vorhersagen, wann die Sequin-Doar ihre aktuelle Hyperraumphase beendete, den Kurs überprüfte und neue Nachrichten aus der nächstliegenden Dienstburg oder von einem Kolonnen-Fort speicherte„. Manchmal geschah es, dass ein Verband TRAITORS Nachrichtenbojen im All aussetzte, die nachfolgenden Geschwadern wichtige Informationen übermittelten. „Was glaubst du? Werden die jetzt Geborenen bis dahin alt genug sein, um uns bei der großen Aufgabe zu unterstützen?"
„Kaum!" Jaghiro wunderte sich über sich selbst. Er besaß keine Daten, die seine
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