Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2359 - Das Stumme Gesicht

Titel: 2359 - Das Stumme Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Seiner Meinung nach wäre es weitaus effizienter gewesen, hätten die Vibe-Lotoier gemeinsam an einem Strang gezogen, um ihren Lebensstandard zu verbessern.
    Kirmizz atmete tief durch. Er musste sich ausschließlich auf seine eigenen Probleme konzentrieren. Sie wurden, entgegen seinen Hoffnungen, nicht kleiner, sondern größer
     
    9.
     
    Friedensfahrer „Ich habe etwas Außergewöhnliches ... gespürt", sagte Polm Ombar. „Ich verstehe nicht." Cosmuel betrachtete den Riesen aufmerksam. Er hatte sich in eine der vielen dunklen Ecken der Stadt verkrochen und die Bildverbindung zu Camp Sondyselene aufgebaut. „Ich hatte plötzlich Bilder in meinem Kopf. Solche, die mir fremd waren. Sie wollten sich breitmachen, aber ich konnte mich dagegen wehren."
    „Ein paranormaler Beeinflussungsversuch?
    So wie damals im Vergnügungspark der Kartanin?"
    „Möglicherweise."
    „Wo befindest du dich gerade?"
    „Ich war in der Nähe des Funkturms auf Patrouille. Es ist zwar alles ruhig hier, aber es laufen verdächtig viele Hauri umher, die scheinbar nichts zu tun haben."
    „Du glaubst, dass dieser Psi-Angriff auf die Hauri zurückzuführen ist?"
    „Nicht unbedingt. Die Ay'Va mag ähnlich wie wir bestimmte Knotenpunkte der Stadt überwachen und auf ein Lebenszeichen unseres Freundes hoffen. Aber ..."
    „Ja?"
    „Fast zeitgleich mit diesem seltsamen Angriff auf mein Denken ist ein Unfall geschehen. Eine Hauri hat sich von der Spitze des Funkturms gestürzt und ist gestorben."
    „Gab es denn keine Sicherheitsvorkehrungen? Prallfelder oder energetische Sperren?"
    „Es existierte eine Sicherheitslücke. Die Frau schien ganz genau gewusst zu haben, auf was sie sich einließ. Sie nützte das Schichtende bei Wartungsarbeiten."
    „Steht denn fest, dass es ein Suizid und kein Mord war?"
    „So verkaufen es zumindest die offiziellen Stellen." Polm Ombar räusperte sich und drehte sich zur Seite, als spürte er Verlegenheit. „Deine Ausbildung bei diesem Terranischen Liga-Dienst war doch auf derartige Dinge ausgerichtet, nicht wahr? Ich hätte dich für weitere Nachforschungen gerne bei mir."
    Cosmuel zögerte. „Das könnte ich von Camp Sondyselene aus erledigen. Hier bin ich wesentlich besser in die mediale Berichterstattung eingebunden und kann jederzeit auf die neuesten Ergebnisse zugreifen."
    „Das wird nicht ausreichen, befürchte ich."
    Der Revisor verschränkte die Arme vor der Brust. „Weder der Schutzbund und schon gar nicht der Stadtschutz zeigen gesteigertes Interesse an einer genaueren Untersuchung. Für die Hauri ist der Vorfall eher peinlich; Selbstmord ist ein Makel, dem sich unsere Freunde nicht allzu gerne stellen. Und die öffentlichen Organe sind heilfroh, in diesem Fall von den Zuständigen des Funkturms rasche Antworten auf alle offenen Fragen geliefert bekommen zu haben. Nach den Geschehnissen im Vaco'Bau-Tay sind sie hoffnungslos überlastet. Wenn hier jemand Licht in die Geschehnisse bringen kann, sind es wohl wir. Der Zusammenhang mit Kirmizz ist zugegebenermaßen weit hergeholt, aber wir sollten selbst der geringsten Spur nachgehen."
    „Ich verstehe." Cosmuel zögerte nicht weiter. „Ich werde Kantiran bitten, mit mir den Platz zu tauschen und die nächste Schicht in Camp Sondyselene zu übernehmen."
    „Ich erwarte dich so rasch wie möglich", sagte Polm Ombar und unterbrach die Verbindung.
    Die Halb-Cyno löste sich seufzend von ihrem Arbeitsplatz.
    Die Friedensfahrer waren schon ein seltsamer Haufen. Viele von ihnen waren seltsame Eigenbrötler. Der Revisor zum Beispiel schien weder bitte noch danke sagen zu können. Am liebsten zog er sein eigenes Ding durch und marschierte mit dem Kopf durch die Wand.
    Oder der starre Shala: Das Pflanzenwesen hatte sich in seiner heimischen Beetgemeinschaft durchsetzen müssen, indem er allen anderen seiner Saat die Wurzeln weggebrochen und ihnen mit seinen Blättern das Sonnenlicht gestohlen hatte. Entsprechend rücksichtslos verhielt er sich auch heute noch, wenn es um die Umsetzung seiner Wünsche ging. Aber wer wollte es ihm verdenken, wenn diese Eigenschaft in seiner Heimat lebensnotwendig war?
    Was sollte sie von Auludbirst denken?
    Diesem lebenden Chemiekasten, der seine Ausdünstungen zu keiner Zeit unter Kontrolle hielt? Dessen bösartiger Zynismus ihn all die seelischen Narben überdecken ließ, die er als Folge von Experimenten seiner genetischen Erschaffer davongetragen hatte'?
    Wenn sich mehrere Friedensfahrer, wie hier in Camp Sondyselene, zu

Weitere Kostenlose Bücher