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2359 - Das Stumme Gesicht

Titel: 2359 - Das Stumme Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Heiße Legion, die das Signet verteilt, ist gewissermaßen mit ihr verwandt."
    „Da könnte was dran sein", murmelte Kantiran. Er blickte Alaska an. „Sollte sich herausstellen, dass Cosmuel lediglich blufft, dann kann dieses Weibsstück was erleben, sobald ich es in die Hände bekomme.
     
    17.
     
    Ushekka Die Hauri-Philosophie der Ay'Va beruhte auf unverrückbarer Loyalität. Ushekka indes hatte sich von dieser Denkweise längst entfernt. Der Ospeno-Sud lehrte unter anderem Angst und Misstrauen.
    Er hatte mit Taresks Angriff gerechnet, schlüpfte beiseite, rollte sich über den Boden weg ab.
    Sein Gegner zeigte keinerlei Überraschung; blitzschnell erhob er sich vom Bett, zerriss mit bloßen Händen das Plastholz eines Sitzmöbels und stürmte mit zwei spitzen Resten erneut auf Ushekka zu.
    Ushekka sah sich um, suchte nach einem Gegenstand, den er zur Verteidigung verwenden konnte. Seine Waffen lagerten nebenan, in einem gesicherten Verschlag, den er niemals rechtzeitig aufbekommen würde.
    Ushekka duckte sich unter dem ersten Schlag weg, stieß seinem Gegner den Fuß in den Unterleib. Taresk atmete pfeifend aus, um seine Augenwinkel zuckte es.
    Mehr Reaktionen zeigte er nicht.
    Denk nach, denk nach!, feuerte sich Ushekka selbst an.
    In der Enge des Raums hatte er keine Chance. Das Wasser peitschte Taresk zu Höchstleistungen auf, gegen die er niemals bestehen konnte. Er musste raus aus diesem Zimmer!
    Der Wasserträger erkannte seine Absicht, sprang auf die Ausgangstür zu und verzog sein Gesicht zu einer von Schmerz und Hass gleichermaßen geprägten Grimasse. „Du bist es nicht wert zu leben", flüsterte er. Sein Brustkorb hob und senkte sich rasend schnell. „Deine unhaurischen Lebensansichten widerten mich immer schon an. Ich werde dich erschlagen, zerfetzen, in Stücke beißen ..." Die Stimme verlor sich in undifferenziertem Brabbeln; Schaum stand vor seinem Mund. Die Wasserdosis war zweifelsfrei zu hoch gewesen. Taresk starb - aber er würde Ushekka mit sich nehmen.
    Mit einem Schrei stürzte sich der Wasserträger auf ihn, packte ihn um den Leib, ignorierte Ushekkas Schläge gegen den Hinterkopf, fixierte ihn auf dem Bett.
    Taresk verbiss sich in seiner dünnen Unterkleidung, kratzte und zerrte wie ein Tier. Laute, die Ushekka niemals zuvor gehört hatte, drangen aus seiner Kehle.
    Brennender Schmerz durchfuhr ihn. Es fühlte sich an, als würde Taresk in seinen Eingeweiden wühlen - und möglicherweise war es auch so. All seine Empfindungen waren plötzlich so undifferenziert, alles geriet ihm durcheinander.
    Ushekka tastete hilflos umher. Wie ein Käfer zappelte er auf dem Rücken, konnte sich gegen die mit primitiver Gewalt vorgetragenen Angriffe des Wasserträgers einfach nicht mehr verteidigen.
    Er fühlte etwas in seiner Rechten.
    Lauwarm war es, und augenblicklich wusste Ushekka, um was es sich handelte.
    Mit dem letzten Rest seiner Kraft schob er beide Hände unter Taresks Kopf, hob den Tollwütigen ein klein wenig an, stopfte ihm die Reste des Ospeno-Breis zwischen die Lippen.
    Es schien umsonst. Sein Gegner hörte nicht auf zu beißen und zu schlagen, wütete wie ein Wahnsinniger auf ihm herum.
    Sterne waren vor seinen Augen; er fühlte sich schwach, so schwach, wollte nur noch schlafen..
     
    18.
     
    Kirmizz Seine Verankerungen in den Köpfen der Beeinflussten wurden schwächer und brüchiger, je breiter er seine Aufmerksamkeit aufteilte. Es war nicht seine Konzentrationsfähigkeit, die unter einer Vielzahl verschiedenartiger Bewusstseine litt; Kirmizz fühlte lediglich, dass er mit steigender Anzahl von Gefolgsleuten in sich selbst „weniger" wurde. 500 Opfer war jene Grenze, mit der er derzeit operierte. Mal waren es mehr, manchmal weniger. Vor allem die Hauri betrachtete er als Spielfiguren, mit denen er experimentieren konnte. Starb einer von ihnen in der mittlerweile nach außen hin abgeschotteten Festung, griff er sich einen anderen der Hageren. „Sie arbeiten nicht besonders gut zusammen", sagte er zu Cosmuel Kain und zwang sie dazu, ergeben zu nicken. „Sie benötigen eine straffe Hand; jemand, der ihnen Kommandos gibt."
    Ein Hauri-Trupp rannte mit schweren Energiewaffen gegen das Innerste der Festung an: Sie hatten eine große Dosis des für sie giftigen Wassers getrunken. Ihre sehnigen Körper zuckten wie unter Krämpfen, während sie sich bedenkenlos in den Tod stürzten. Die letzten Verteidiger des Obersten, weibliche Elitesöldner, wehrten sich mit allem, was sie aufbieten

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