Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2361 - Traumspuren

Titel: 2361 - Traumspuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zurück. Irgendwann verklang sein Keuchen in der Ferne. Nach einem halben Kilometer erreichte der Ertruser die letzte offene Klappe. Diesmal ragten keine Kabel oder Drähte ins Freie, aber die Kerle hatten die Klappe so verbogen, dass den Robotern nur der Einbau einer neuen übrig blieb.
    Die Infrarotspur endete an einem Schott.
    Es ließ sich nicht öffnen. Der Mechanismus war blockiert, jemand hatte den Kode verändert. „Würde endlich jemand dieses Schott öffnen?"
    Bis sie vom lokalen Steuerraum aus die Blockade gelöst hatten, war auch Brent Spooner eingetroffen. Die Metalltür glitt zur Seite. Pikkas grinste unwillkürlich.
    Gleich hatten sie sie. Und noch eines begriff er: Die jungen Algorrian stellten zum ersten Mal ihr technisches Verständnis unter Beweis. „Sie sind fantastisch", murmelte er. „Danke für das Kompliment, aber wie komme ich zu der Ehre?", fragte der Sergeant. „Nicht Sie - sie, die Algorrian. Ihre technischen Fähigkeiten sind traumhaft."
    „Alptraumhaft", korrigierte Spooner. „Aber bedenken Sie, dass die Algorrian auf Devolter Zwei die besten Lehrer hatten, die es gibt."
    „Ihre Eltern."
    „Und den Roboter Cashibb, der sie unterrichtete und in die Arsenale des Bahnhofs einwies."
    Cashibb - Pikkas dachte sofort auch an Carzon Felvedir und den seltsamen Ausdruck in dessen Augen.
    Er ging weiter und nahm diesmal mehr Rücksicht auf Spooner, der nicht einfach fünf Meter bei jedem Schritt nehmen konnte. „Sind sie lokalisiert?", fragte er ins Funkgerät. „Ja, Sir! Sie machen sich an einem der alten Lagerareale aus der Gründerzeit zu schaffen."
    Ein Museumssektor! Viele Sektoren, die die alte USO einst in den Mond integriert hatte, waren später stillgelegt und eingemottet worden, als Syntron, Metagrav und Hypertropzapfer die Raumfahrt revolutioniert hatten. „Sie brechen die Magnetsiegel und dringen ein. Wir wissen nicht, was sie suchen."
    Ein kurzes Zucken mit den Augenlidern, dann wich das Misstrauen, das Pikkas für einen kurzen Augenblick empfunden hatte.
    Die Algorrian als fünfte Kolonne TRAITORS, das war nicht gut möglich.
    Das war sogar so unwahrscheinlich, dass nicht einmal ein Kontracomputer auf diesen Einfall gekommen wäre.
    Der Ertruser erreichte den Sektor. Aus den Hallen und Korridoren hinter dem Zugang drangen ungewohnte Geräusche an Blums Ohren, ein Poltern und Surren, immer wieder ein Rattern dazwischen. Das waren mechanische Geräusche, die trotz technischen Rückbaus im Rahmen der erhöhten Hyperimpedanz längst ausgestorben waren.
    Im Museumssektor gab es sie noch.
    Gelbes Licht aus antiquierten Beleuchtungskörpern erhellte die Halle.
    Pikkas blieb stehen, ließ einen Augenblick lang alles auf sich wirken, die Holztäfelung eines Foyers, den Teppichboden, die vielen Hinweistafeln und Leuchtreklamen.
    Und seltsam wackelnde Stufen, die sich wie von Geisterhand allein nach oben bewegten. In dieser total unwirklichen Welt spielten die beiden jungen Algorrian Fangen, rannten die Metalltreppen hinauf und auf der anderen Seite wieder hinab.
    Pikkas trat ein. „Was ist das für ein Kram?
    Das gehört alles der USO?" Pikkas bezweifelte angesichts der Ausstattung, die eher an ein Spielzeugparadies für Algorrian anmutete, langsam, dass er sich noch im Innern von Quinto-Center aufhielt. „Man hat nach dem Ende der alten USO einiges eingelagert, was im Grunde nicht hierher gehört", erklärte Brent Spooner vom Eingang her. „Wir schleppen es nach wie vor mit."
    „Kommt da runter!", donnerte Pikkas. Die beiden Algorrian hatten inzwischen an den fahrenden Treppen Gefallen gefunden. Sie benutzten sie in der Bewegungsrichtung und umgekehrt. Dabei gaben sie bellende Geräusche von sich. Zweifellos handelte es sich um ihre Art des Lachens oder Kicherns. „Lassen Sie mich das machen, Sir!" Blums Sympathie für den Sergeant schwand langsam. Aber er akzeptierte die Kompetenz des Exopsychologen und trat zur Seite. „Ihr könnt nicht wissen, dass es sich hier um historisch wertvolle Anlagen handelt", erklärte Brent Spooner den Halbwüchsigen. „Sie sind nicht als Spielzeuge geeignet. Gleichzeitig habt ihr euch um Quinto-Center verdient gemacht.
    Wir wissen jetzt, dass dieser Sektor noch funktioniert."
    „Bekommen wir dafür einen Orden?" Die Frage kam wie aus der Pistole geschossen.
    Sie verblüffte den Sergeant. Er schluckte und suchte nach einer Antwort. „Wenn ihr in eure Savannen zurückkehrt und euch mit ein paar virtuellen Welten begnügt, bekommt ihr einen

Weitere Kostenlose Bücher