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2361 - Traumspuren

Titel: 2361 - Traumspuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des Planeten mit ihren Savannen. Dünne Wolken zogen durch das Bild, auf denen sich wenig später der ellipsoide Schatten eines einzelnen Fahrzeugs abzeichnete. Es sank abwärts, sein Ziel war eindeutig der Bahnhof der Friedensfahrer.
    Nichts geschah. Ob Cashibb so etwas wie eine Kommandogewalt über den Bahnhof besaß, wusste man in Quinto-Center nicht.
    Er besaß Verteidigungsanlagen und Friedensfahrer-Technologie. Doch keinerlei erkennbarer Schutz war aktiviert.
    Monkey erklärte es sich damit, dass er gegen die Taster der TRAITOR-Technik nichts nützte oder die Dunkelfelder der Traitanks ihn neutralisierten. „Am unteren Bildrand taucht gleich der Bahnhof auf", sagte MAJESTÄT „Es geht alles sehr schnell. Achtung, jetzt!"
    Die Kamera schwenkte ein Stück. Monkey zoomte mit seinen Augenhülsen das Bild zusätzlich. Aus der Höhe bilde- ten die Gebäude mit ihren filigranen Türmchen, verspielten Fassaden und Kuppeln einen einheitlichen, hellgrün schimmernden Klotz.
    Der Oxtorner konnte sich nicht vorstellen, dass die Friedensfahrer die Station kampflos übergeben würden. Die in ihr verbaute und gelagerte Technik war zu wertvoll, als dass sie in die Hände von Aggressoren fallen durfte. Dann entdeckte er die winzigen Risse, die sich im Oberflächenmaterial des Bahnhofs bildeten. Vom Zentrum der Gebäude aus pflanzten sie sich nach außen fort. Erste dunkle Flecken bildeten sich in dem hellen Grün. Augenblicke später wurde alles schwarz, die Gebäude und Türmchen, der Boden ringsum sowie die Savanne: Eine kreisförmige schwarze Fläche von mehreren Kilometern Durchmesser entstand, in der es nichts mehr zu holen gab. „Die Friedensfahrer haben den Bahnhof und seine Umgebung komplett desintegriert", kommentierte die Hyperinpotronik. „Die Ortungsdaten der Sonde zeigen, dass es bis in hundert Meter Tiefe keinerlei Rückstände des ursprünglichen Materials gibt."
    Major Obronkor. schnaufte laut. „Sie haben ihren unersetzlichen Stützpunkt geopfert. Und das wegen ein paar Traitanks."
    Monkeys Gesicht blieb reglos. „Sie machen es wie wir, Major!"
    Die Vorsicht der Friedensfahrer zeigte erneut in aller Deutlichkeit die Bedrohung und Gefahr, die von der Terminalen Kolonne ausging. „Was ist mit Dezibel Zero?", fragte Monkey. „Alles in Ordnung, Oberst", antwortete MAJESTÄT. „Der Außenposten blieb unbemerkt, ebenso die Sonden. Selbst wenn eine von ihnen über Devolter II bemerkt wurde, misst TRAITOR ihr keine Bedeutung bei."
    Die Selbstvernichtung des Bahnhofs zog zunächst keine unmittelbaren Folgen nach sich, weder für die Friedensfahrer noch für den Planeten. Monkey dachte auch eher an Nahe liegendes. Er warf einen Blick auf die Zeitanzeige. In Quinto-Center schrieb man den 30. Juli 1345 NGZ, 14.43 Uhr galaktischer Standardzeit. Der Oxtorner wollte keinen einzigen Tag verschenken. „Ich werde noch heute mit den Algorrian reden", kündigte er an. „MAJESTÄT, ich brauche eine etwas verkürzte, aussagekräftige Dokumentation der Vorgänge auf Devolter Zwei."
     
    *
     
    Curcaryen Varantir und Le Anyante hielten sich bedeckt, was ihre Zukunftspläne anging. Der USO-Chef wollte seinerseits Planungssicherheit in dieser äußerst wichtigen Angelegenheit. „Du störst die Ausbildungsabläufe", beschwerte sich Varantir schon beim Betreten des Konferenzraumes. „Allerdings bin ich hier der Hausherr, und deswegen darf ich das", entgegnete der Oxtorner hart. „Du und deine Kinder dürft das hingegen nicht. Sie haben die Arbeitsabläufe in Quinto-Center schon im Dutzend gestört, von den Gefahrensituationen ganz zu schweigen."
    „Also los, was willst du?"
    „Euch zeigen, wie recht wir mit unseren Befürchtungen hatten."
    „Es sind eure Befürchtungen, nicht die unseren. Belästige mich nicht damit, sondern gib uns ein Raumschiff!"
    „Du solltest besser nie mit einem Lemurerabkömmling pokern, Algorrian!
    Du beherrschst es nicht. Ihr habt ohnehin kein Ziel."
    Monkey aktivierte den Holoprojektor und spielte ihnen die Aufnahmen von Devolter II vor. Anfangs bewegten sie sich unruhig hin und her, dann standen sie nur noch starr da. „Der Bahnhof existiert nicht mehr", sagte Le Anyante nach längerem Schweigen. „Damit ist der Planet in die Bedeutungslosigkeit zurückgesunken."
    „So sieht es aus." Monkey gab sich erst gar keine Mühe, seine Stimme nach Anteilnahme klingen zu lassen. „Ihr müsst hier bleiben!"
    „Nie im Leben!", brauste Varantir auf. „Lieber sterben wir!"
    „Ihr braucht nicht in

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