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2362 - Chaos fÃŒr Hayok

Titel: 2362 - Chaos fÃŒr Hayok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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undeutbaren Blick aus den pupillenlosen Augen zu, dann folgte er seinem Imperator. Der übrige „Hofstaat" schloss sich an.
    Das kann er nicht machen, dachte Bull, und er fragte sich, in welchem Kindergarten er hier eigentlich war. „Es geht ihm nicht darum, sich zu beraten", sagte einer seiner Begleiter. „Seine Entscheidung ist längst gefallen. Er will noch etwas mit uns spielen, Bully.
    Deinem roten Gesicht nach hat er sein Ziel fast erreicht. Tu Ohm nicht den Gefallen.
    Lass uns warten und hoffen."
    Bull lachte trocken. „Hoffen, ja", knurrte er. „Hoffen darauf, dass die Kolonne weiterhin abwartet. Vielleicht tut sie es ja.
    Vielleicht wartet sie geduldig, bis wir dummen Galaktiker uns darauf geeinigt haben, wie wir ihr am besten Feuer unter dem A..."
    Er schluckte es hinunter. Auch das.
    Der Klügere gibt nach...
    Reginald Bull hatte diese Phrase schon immer gehasst wie die Pest. Denn sie war immer nur die Entschuldigung des Schwächeren vor sich selbst.
    Aber es hieß ebenfalls: Wer zuletzt lacht, lacht am besten.
     
    6.
     
    24. August 1345 NGZ
    Hayok
     
    Zentz E. Graffel war Chefmediker in der Perella-Klinik im Terraner-Viertel Etymba, am östlichen Stadtrand von Vhalaum. Die relativ kleine, private Klinik bot Platz für nicht mehr als achtzig Patienten, die entweder selbst wohlhabend waren oder für die die LFT in. die Tasche griff.
    Unterbringung und Behandlung in der Klinik waren nicht billig, aber es gab auf ganz Hayok keine bessere zur Kurierung von Prospektoren und Glücksrittern, die während der Erforschung und Erschließung der Planeten des Jamondi-Sternhaufens zu Schaden gekommen waren.
    Perella galt als Oase der Ruhe und der friedlichen Idylle, doch selbst an ihr ging nicht vorbei, was im System und mit dem Planeten geschah. Es gab nur Gerüchte, vor allem im Zusammenhang mit den Akonen, und viele wüste Spinnereien.
    Aber am Himmel hingen die Traitanks der Terminalen Kolonne, und vor dem Palast des Tatos stand ein Dunkler Obelisk. Das waren Tatsachen, die sich nicht leugnen ließen.
    Auch nicht von Zentz E. Graffel. Er versuchte es nicht einmal. Der dunkelbärtige, recht stattliche Mediker im „mesojuvenilen Alter" - wie er selbst gern sagte - von 65 Jahren, mit einem Tick für altmodische Brillen, der sich selbst gern „Oberarzt" nennen ließ, war ein hochintelligenter Mann, der wusste, welchen Nachrichten er glauben durfte und welchen nicht. Der seine Schlüsse zog und der, wie bei einem seiner neuen Patienten, seine „Diagnose" stellte und nach einer Lösung des Problems suchte.
    Genau darum ging es, als er an diesem Morgen die Entscheidungsträger seiner Klinik und einige ausgewählte Patienten, deren Genesung gute Fortschritte gemacht hatte, zu sich rief.
    Er stand vor einem großen Holowürfel, in dem grün auf weiß das Logo der Klinik flimmerte, und wartete, bis sich der Letzte gesetzt hatte. Es waren 23 Männer und Frauen. Einige davon kannte er gut, andere besser. Er hatte für alle Stühle hereinschaffen lassen, sein Büro war groß genug. Jetzt wirkte es. wie ein Klassenzimmer mit ihm als dem Lehrer vor seinem Holoboard. „Meine Freunde", begann er mit sonorer Stimme. Ihm entging nicht, wie nervös die meisten waren. Sie wussten natürlich, was vorging, und hatten Angst. Einige zeigten sie offen, andere nicht. „Mein Freunde, ich freue mich, dass ihr alle erschienen seid, und will gleich zum Thema kommen. Es geht um unsere Welt und um die Terminale Kolonne, die sich die gesamte Milchstraße so gut wie unterworfen hat. Es geht im Speziellen um uns hier in der Klinik. Ihr alle wisst von dem gewaltigen Aufmarsch der Kolonnen-Truppen über dieser Welt und kennt die Gerüchte, die kursieren."
    „Sind sie wahr?", fragte Bemal Tresaan, ein Arkonide von gut hundertdreißig Jahren, mit spärlichem weißem Haar und mehreren Verbänden am Leib, von denen kein einziger nötig war. Er war einer von Graffels ganz besonderen Freunden und so etwas wie „Patient auf Lebenszeit". Ihm fehlte eigentlich nichts außer der Einsicht, dass er gesund war. Da er diese nicht hatte, war er der vielleicht einzige wirklich „unheilbare" Fall in der Klinik: Er blieb immer für einige Monate, dann wurde er als geheilt entlassen.. Um nach spätestens vier Wochen wieder vor dem Portal zu stehen, mit neuen Beschwerden. „Stimmt es, was mit den Akonen passiert? Dass sie von der Kolonne zu etwas ..: verarbeitet werden?"
    „Ich weiß es nicht", gab der Oberarzt freimütig zu. „Aber ich gehe davon aus,

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