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2363 - Atem der Finsternis

Titel: 2363 - Atem der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Moment ...
    Doch dann verschwanden Bitterkeit und Zorn so schnell wieder aus ihm, wie sie gekommen waren. In seinem Körper steckte die Kralle des Laboraten, die ihn erneut in Einklang mit den Zielen der Terminalen Kolonne TRAITOR brachte und seinen Geist umfing und beruhigte.
    Dantyren tauchte zurück in den lebendigen, wunderbaren Kosmos des Chaos und hatte nur noch den Wunsch, ihm zu dienen.
    Er selbst ... zählte gar nichts. Er war nur ein Rädchen im Getriebe, allerdings eines, das seinen Platz erst noch finden musste
     
    6.
     
    Hayok
     
    Ethan Endoza war geschlaucht vom Nichtstun. Seit der „Akquirierung" des Fusionsreaktors aus der stark gesicherten Orban-Werft hatte es für ihn nichts mehr zu tun gegeben, was seine speziellen Fähigkeiten erforderte. Er half mit Handlangerdiensten bei allem, wozu er bei der Instandsetzung der GESUNDHEIT VII eingeteilt wurde. Sogar Botendienste verrichtete er, versorgte die anderen mit Getränken und Snacks, entpuppte sich als Allround-Helfer, immer in Bewegung.
    Aber er war das nicht. Das war nicht seine Welt. Er war ein Dieb, und zwar ein verdammt guter. Dass er jahrelang vom Pech verfolgt gewesen war, hatte nichts mit mangelndem Können zu tun. Es hatte eben nicht sein sollen. Die Götter hatten andere Pläne mit ihm gehabt. Das wusste er jetzt. Auch wenn er momentan mit Kleinigkeiten beschäftigt wurde und sich wie Falschgeld vorkommen musste, seine Zeit würde kommen.
    Ohne ihn hätte es keinen Fusionsreaktor für die GESUNDHEIT VII gegeben und ohne Reaktor keinen Start, ohne Start kein Überleben und keine Zukunft. Darauf ließ sich aufbauen. Und er war davon überzeugt, dass er der Gemeinschaft, in die er hier hineingeraten war, weiterhin nutzen konnte.
    Sie hatten ihn akzeptiert. Sie wussten alle um seine Vergangenheit, und es war ihnen egal. Sie behandelten ihn als Menschen, als Kameraden, ja als Bruder. Er war einer von ihnen. Zum ersten Mal hatte er das Gefühl, zu jemand zu gehören und so etwas wie eine Heimat gefunden zu haben.
    Sein ganzes Leben war Kampf und Flucht gewesen. Fliehen wollte er nicht mehr.
    Wenn er kämpfen musste, war er dazu bereit. Nur würde er nicht mehr für sich allein kämpfen, sondern als einer von vielen.
    Marot Psaltar, Arena Woywod, Arness Holftar und der „Oberarzt" - er mochte sie alle. Abogail Trodat, mit der er bereits eng zusammengearbeitet hatte, liebte er geradezu.
    Und dann war da noch Pepe Bergmann...
    Sie war sein Engel gewesen, als er auf Leben und Tod dalag. Sie hatte ihn ins Leben zurückgeführt, in jeder Hinsicht. Sie hatte ihn aufgebaut. Sie war klug und direkt, wenn es sein musste - aber lieb, wenn er es verdient hatte.
    Aber er war nicht der Einzige, dem sie im Kopf herumspukte. Ethan hatte die Blicke gesehen, die Zentz E. Graffel ihr zuwarf.
    Dagegen war er praktisch machtlos, denn Graffel war der Chef hier, hatte Einfluss und war reich. Der „Oberarzt" konnte ihr ein Leben bieten, das sie von einem Dieb nicht erwarten konnte.
    Andererseits war kein Preis interessant, den man zu leicht gewann. Andererseits war nichts reizvoller, als ein Spiel wider alle Chancen zu gewinnen.
    Marot Psaltar kam zu ihm in die Schleuse, in der er noch einige kleine Schönheitsreparaturen vorzunehmen hatte.
    Der bullige Arkonide legte ihm seine Pranke auf die Schulter und rüttelte ihn leicht. „Mach Feierabend!", befahl er. „Oder gibt es Probleme, von denen ich wissen sollte?"
    „Keine", brummte der Dieb. „Wie kommst du darauf?"
    Der Prospektor lachte. „Nenn es Instinkt.
    Man macht sich eben so seine Gedanken, wenn man jemand mit so einem Gesicht sieht, wie du jetzt eins auf hast. Und wenn einer Selbstgespräche führt."
    „Was ... habe ich denn gesagt?"
    „Ich erzähl's dir in der Klinik-Kantine, bei einem großen Glas Bier. Es fängt mit Pe an und hört mit pe auf. Aber dafür erzählst du mir ein paar Geschichten aus deinem bewegten Leben und von Fuerto. Von da kommst du doch, oder? Lohnt sich ein Besuch auf diesem lausigen Planeten?"
    „Und wie", erwiderte Ethan sarkastisch. „Er ist der Traum aller Raumfahrer."
    Der Prospektor nickte. Plötzlich wirkte er ernst, von einem Moment auf den anderen wie verwandelt. Er sah zur Decke. „Glaubst du, sie geben uns eine Chance?", fragte er. „Schon mal Kolonnen-Poker gespielt?"
    Psaltar sah ihn an, nachdenklich, einige Sekunden lang.
    Dann lachte er schallend wie ein alter Springer und zog ihn an der Hand" mit sich aus der GESUNDHEIT VII, die unter ihrer Tarnung lag und

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