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2364 - Unternehmen KombiTrans

Titel: 2364 - Unternehmen KombiTrans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hören sollte.
    Die Frau schrie in wilder Panik, warf den Kopf herum, schlug ihn gegen den Boden.
    Trim packte zu und zwang sie stillzuhalten, stroboskopartig erfasste sein Verstand die Eindrücke der folgenden Minuten.
    Ein Mediker stieß einen der Umstehenden zur Seite. Die Frau versuchte etwas zu sagen. Ohnmacht. Irgendjemand weinte laut. Wucherungen. Medoroboter, die umherflogen. Schreie, Blut ...
    Er wusste nicht mehr, wie, aber Startac hatte ihn offenbar hochgezogen. Die Frau lag auf dem Boden, der Mediker beugte sich über sie.
    Trim schloss die Augen. Sein Hals schmerzte, als presse ihm jemand einen stumpfen Gegenstand gegen den Kehlkopf. „Jeder fragt sich, ob er der Nächste ist", sagte Startac leise und drückte seinen besten Freund an sich. „Exitus", ertönte eine sachliche Stimme.
    Trim schlug die Augen auf und sah, was er nicht hatte sehen wollen. „Todesursache: explosive Gewebemetamorphose. Der Nächste." Der Mediker stand auf, während Traktorstrahlen die Leiche anhoben und fortschafften.
    Im ersten Augenblick entsetzte Trim die scheinbare Gefühllosigkeit, deren Zeuge er wurde, doch dann verstand er, dass der Mediker das einzig Richtige tat - es galt, denen zu helfen, die noch lebten. Was immer die Ursache dieser Katastrophe war, es blieb keine Zeit für Pietät oder Trauer.
    Nicht jetzt. „Was geschieht hier?" Trims leise gesprochenen Worte waren im Lärm der Umgebung kaum zu hören, nur Startac verstand sie. „Die Tumoren wachsen rasend schnell.
    Die meisten Patienten können behandelt werden, vielfach sogar ohne größeren operativen Eingriff. Aber es sind so viele befallen. Die Mediker kommen nicht nach.
    Alle Medorobots sind pausenlos im Einsatz."
    „Was ist mit den Befallenen, die den Weg zur Medostation nicht schaffen? Es muss doch viele geben, die zu weit weg sind und die Kraft nicht aufbringen, hierher ..." Er saugte röchelnd Atem ein, als ein mörderischer Schmerz die Luftröhre zu sprengen schien. Er bekam keine Luft. „Trim!"
    Er hörte das Wort wie aus weiter Entfernung. Startacs Gesicht tauchte vor ihm auf, aber es verschwand hinter einem blutigroten Nebel. Mein Hals, sagte er oder wollte es sagen, dachte es nur.
    Die Welt drehte sich, Startac war plötzlich verschwunden, er verlor den Halt, der Boden tauchte vor ihm auf, oder die Decke?
    Ein Aufschlag.
    Er spürte ihn nicht.
     
    *
     
    Der erste Eindruck: Stille.
    Sie war absolut, zumindest für wenige Herzschläge. Dann drangen die ersten Geräusche bis in Trim Maraths Bewusstsein: Schritte, das Surren eines Roboters, das Klimpern von medizinischem Besteck. „Du bist wieder bei uns." Freude lag in der Stimme, aber auch Trauer. Und Müdigkeit.
    Mehr Erschöpfung, als man es irgendeinem Menschen wünschen würde. „Startac." Diesmal konnte er sprechen, anders als bei seinem letzten Erwachen in der Medostation. „Wie lange war ich weg?"
    „Acht Stunden. Dir ist ein daumendicker Tumor im Hals gewachsen, neben der Luftröhre. Er drückte auf deine Hauptschlagader, was eine Unterversorgung deines Gehirns mit Sauerstoff bewirkte." Startac stützte sich an Trims Krankenbett. Er rieb über die Augen, unter denen dicke Ringe lagen.
    Ihm war anzusehen, dass er sich kaum noch wach halten konnte. „Wärst du zehn Minuten später operiert worden, hätte dich nichts mehr retten können."
    „Ich kann es mir denken." Trim hob die Hand. Die Fingerspitzen zitterten. Bei dem Gedanken, einem sinnlosen Tod nur so knapp entronnen zu sein, schlug sein Herz schneller. „Ich verdanke es dir, dass ich noch lebe?"
    Startac lächelte scheu. „Ich würde es eher dem Medorobot zurechnen, den ich gerufen habe."
    „Ohne dich wäre er nicht rechtzeitig bei mir gewesen."
    „Es kostete ohnehin Zeit, ihn von der Dringlichkeit deines Falles zu überzeugen.
    Ich musste auf deinen Sonderstatus hinweisen."
    Trim wurde übel. Er lebte also nur noch, weil er ein Psi-Begabter war. War er deswegen wertvoller als andere?
    In seiner Kindheit und Jugend hatten viele Menschen ganz und gar nicht so gedacht.
    Mutant war ein Schimpfwort gewesen. „Du warst nahe daran zu ersticken. Der Eingriff selbst war Routine, benötigte nur wenige Minuten. Kaum zu glauben, dass du fast gestorben wärst."
    „Wie ist die allgemeine Lage?"
    Startac setzte sich seitlich auf das Bett. „Ich war pausenlos im Einsatz und musste öfter teleportieren, als es meine Kräfte eigentlich erlaubten. Ich habe einen Medorobot zu mehr als dreißig Patienten gebracht, die Hilfe rufe abgesetzt

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