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2364 - Unternehmen KombiTrans

Titel: 2364 - Unternehmen KombiTrans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dieselben Überlegungen angestellt. Es wäre bittere Ironie. Eine lemurische Waffe, die gegen die Haluter gerichtet ist, das Volk, gegen das die Lemurer vor 55.000 Jahren Krieg führten.
    Nun kann diese Waffe gerade diesen nichts anhaben, greift aber die direkten Nachfahren der Lemurer an und tötet sie."
    „Aber wie sollte eine solche Waffe wirken? Es ist nichts Vergleichbares bekannt."
    „Darauf kann ich dir keine Antwort geben.
    Lass uns dennoch mit Atlan und Icho Tolot sprechen. Schnell."
    Trim hatte noch nicht ausgesprochen, als Startac bereits mit dem Armbandkommunikator eine Verbindung aufzubauen versuchte und den Ruf als .dringend markierte.
     
    *
     
    „Ein interessanter Gedanke." Atlan saß vor einem Bildschirm, der unablässig Datenkolonnen wiedergab. „Manchmal unterbewerten wir, dass Menschen und Haluter vor 50.000 Jahren Todfeinde waren, weil wir an diesen Gedanken nicht gewöhnt sind, weil er unserer Lebenswirklichkeit so fremd ist."
    Sie befanden sich in einem Labortrakt des Exo-Meds, der Automatklinik der HALUTA III. Icho Tolot unterzog einige entfernte Tumoren einer genauen Untersuchung, ohne bislang auf etwas gestoßen zu sein, was die Ursache der beschleunigten Zellwucherung auch nur ansatzweise erklären könnte.
    Es stank nach verschmortem Fleisch und diversen Chemikalien. Der Geruch nach scharfen Desinfektionsmitteln brannte in der Nase.
    Da das Labor auf halutische Größenverhältnisse ausgerichtet war, reichten die Tische bis an Trims Schulter.
    Auf einem stand eine durchsichtige, etwa zwanzig Zentimeter durchmessende Glaskuppel, in der ein gräulicher Fleischklumpen verschiedenartiger Strahlung ausgesetzt wurde. Die Oberfläche des Gewebes quoll auf und warf Blasen. Sie platzten, und schleimige Flüssigkeit spritzte gegen die Innenwand des Behälters. Trim wurde übel.
    Icho Tolot betrachtete sichtlich unzufrieden das Ergebnis seines letzten Experiments. „Ihr glaubt also an eine lemurische Uralt-Waffe, die sich indirekt gegen ihre Erbauer richtet. Ich halte das durchaus für möglich."
    Atlan tippte auf den Bildschirm, und die Datenwiedergabe stoppte. „Die Analyse der Strahlungswerte, die durch die Testaktivierung des Transmitters ausgelöst wurden, ergab nichts Ungewöhnliches. Die aggressiven Gewebewucherungen können dadurch nicht hervorgerufen worden sein."
    „Was hältst du von Trims Theorie, Atlanos?"
    „Als ich vor 120 Jahren das Dodekaeder zum ersten Mal besuchte, flossen die Erinnerungen des Lemurers Nevus Mercova-Ban auf mich über. Er war lange Zeit der verantwortliche Hohe Tamrat vor Ort, und er wusste nichts von einer solchen Waffe."
    „Das widerlegt meine Theorie." Trim hielt den Blick immer noch voll düsterer Faszination auf den Glasbehälter gerichtet.
    Die zähe Flüssigkeit rann in dicken Tropfen über die Innenwandung. „Es besteht die Möglichkeit, dass Mercova-Ban nichts davon wusste", schränkte Atlan ein. „Allerdings halte ich das für sehr unwahrscheinlich."
    Icho Tolot nahm weitere Schaltungen vor. „Ich erhitze das Innere des Glasbehälters, um die Tumorprobe rückstandslos zu beseitigen."
    Dampf wallte auf und trübte das Glas.
    Wenige Sekunden später klärte es sich wieder; die Fleischmasse hatte sich aufgelöst. Ein Teil der Glaskuppel schob sich nach oben. Ein kugelförmiger Robot legte eine weitere Gewebeprobe ein.
    Tolot dokumentierte die folgende Untersuchung als Vorgang 89.
    „Die Experimente liefern keinerlei Hinweise. Nur eins steht inzwischen fest: Weder Raumanzüge noch medizinische Quarantäne schützen vor dem Auftreten der Tumoren. Ein biologischer Erreger scheidet damit aus."
    Während der letzten Worte hatte sich seine Lautstärke stetig gesteigert; nun dröhnte die Stimme durch das Labor, dass es in Trims Ohren schmerzte: „Wir werden das Rätsel lösen! Das Projekt Sonnentransmitter darf nicht scheitern."
    Ein leiser Summton und ein sanftes.
    Vibrieren meldeten, dass jemand über den Armbandkommunikator versuchte, Trim zu erreichen. Der Monochrom-Mutant murmelte eine Entschuldigung, trat etwas abseits und nahm das Gespräch an. „Trim Marath."
    „Lucinda hier."
    „Wie geht es dir?" Durch die Ereignisse der letzten Stunden hatte diese banale Frage völlig neue Brisanz gewonnen.
    Der Captain der Einsatztruppen der HALLEY kicherte; Trim konnte die zu einem breiten Grinsen verzogenen Lippen und die strahlend weißen Zähne beinahe vor sich sehen. „Wie es einem eben so geht, wenn man einen Tumor im Magen und Metastasen im

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