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2364 - Unternehmen KombiTrans

Titel: 2364 - Unternehmen KombiTrans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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haben im Laufe der Jahre Dutzende Tumoren entfernt, doch der schleichende Tod wächst immer wieder nach. Er wuchert, zerfrisst mich und lässt sich nicht aufhalten.
    Mein Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.
    Die Affinität zum Drokarnam wird mich das Leben kosten. Es brachte Segen, aber auch Verderben. Mir bleiben nur noch wenige Torlon Lebenszeit. Ich werde nicht mehr erleben, wie das Jahr 6355 dT endet.
    Aber ich will nicht sterben.
    Ich will nicht.
    Will nicht sterben...
     
    *
     
    Ich werde nicht sterben.
    Zumindest nicht nur, denn ich werde dem Tod den Schrecken nehmen.
    Was kümmert es mich, wenn meine sterbliche Hülle vergeht? Ich benötige sie ohnehin nicht mehr.
    Mein Körper hindert mich nur. Ohne ihn könnte ich mich weiter entfalten und meine Herrschaft ausweiten. War nicht gerade die Gebundenheit an einen Körper vor Jahren das Ende einer Megaintelligenz? ZEUT war an den Planeten gebunden, den die Haluter zerstörten. Ein Fehler.
    Erst wenn es nichts mehr gibt, was Gewalt und Krankheit zerstören können, ist ewiges Leben garantiert. Immerwährende Existenz. Ich werde mich auf den Schwingen des Geistes höher und höher treiben lassen.
    Ich injiziere mehr Schmerzmittel als je zuvor und betäube jede körperliche Empfindung. Die Muskeln müssen meinem Geist gehorchen, ohne Schmerzen auszulösen. Das Fleisch verkommt zu einem dumpf pochenden Etwas ohne Bedeutung.
    Der Weg liegt klar vor mir, und es bleibt nicht mehr viel Zeit, ihn bis zum Ende zu gehen. Mein Leib wird bald versagen. Bis dahin muss mein größtes Werk fertig gestellt sein: mein Mausoleum.
    Der Ort, in dem ich über den Tod hinaus leben werde. Eine Grabstätte für meinen schwachen Leib, errichtet aus purem Drokarnam. Dort wird mein Körper vergehen, aber mein Geist wird überleben.
    Das Bewusstsein wird die Fesseln der Sterblichkeit abstreifen und neu erschaffen werden. Unsterblichkeit.
    Ich benötige mehr Drokarnam. Viel mehr.
    Ich zwinge Dutzende unter meine Gewalt.
    Wissenschaftler, anreisende Händler, Verwalter ... sie alle liefern mir das Hypermineral. Manche nur wenige Gramm, andere ansehnliche Mengen.
    Es bleibt keine Zeit, um Spuren zu verwischen. Ich kann nicht im Verborgenen arbeiten wie zuvor.
    Wer seine Schuldigkeit getan hat, stirbt.
    Wer Verdacht schöpft, stirbt.
    Wer versagt, stirbt.
    Sie sind nur Marionetten, Hilfsmittel, Kreaturen, die einen Zweck zu erfüllen haben, genau wie einst Alany.
    Alany ... möge ihr Staub in Frieden ruhen.
    Vraruk Liktar ist ein Händler, der zuverlässig eine große Menge geliefert hat.
    Er ist nützlich. Ich lösche sein Gedächtnis mit einem Mentalblock und schicke ihn mit einem neuen Auftrag aus: Besorg mir mehr. Egal wie. Töte, wenn es nötig ist.
    Brik Liktar, sein Bruder, schöpft Verdacht.
    Er stellt Fragen, blickt mich argwöhnisch an, angeekelt von den Geschwülsten auf meinem Leib. Sein eLeben endet, als er ein Vibromesser ergreift und sich damit die Kehle durchtrennt.
    Mein Mausoleum entsteht. Als Ort habe ich mein altes Lager im Wald Endoi-Githon gewählt. Um Zeit zu sparen, habe ich es nicht wie ursprünglich geplant aus purem Drokarnam errichtet, sondern nur die Innenwände lückenlos ausgekleidet. Es wird genügen. Es muss genügen.
    Inzwischen haben meine Bauarbeiter - schwache Sklaven, die unter der Arbeitsbelastung sterben wie die Fliegen mehr als vier Tonnen Drokarnam verarbeitet. Es hat sich gelohnt.
    Ich gehe durch den Stollen, der den einzigen Zugang bietet, und blicke mich um.
    Nur noch eine winzige Stelle der Hohlkugel im. Fels ist nicht mit Drokarnam beschichtet. Es ist so weit.
    Staunend stehe ich in meinem Mausoleum.
    Letzte Hand lege ich selbst an. Bald darf der Leib endlich sterben. Ich sehne mich danach, meinen sterblichen, überwucherten Körper hinter mir zu lassen. Dann werde ich frei sein.
    Ich töte die letzten lebenden Sklaven, verschließe die Drokarnam-Sphäre und lege mich in den Sarkophag. Mein Wille, der das Fleisch am Leben hielt, endet.
    Ich schließe die Augen. Sobald die letzten Lebenszeichen erlöschen, wird die Automatik die Sphäre mit reinem Stickstoff fluten, um meinen Leib zu konservieren. Endlich.
    Diese Freude.
    Diese Erlösung.
    Dieser Friede.
    Ich sterbe
     
    5.
     
    Trim Marath
    20. Oktober 1345 NGZ
     
    Hilfskräfte sahen die Aufzeichnungen der Kamerasensoren durch, die routinemäßig an neuralgischen Stellen der Stahlwelt platziert worden waren.
    Die bläulich schimmernde, organisch wirkende Knotenstruktur hatte auch an

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