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2367 - Rekruten des Chaos

Titel: 2367 - Rekruten des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des Chaos regieren - das vermochte nur einer: das Integrat. Es herrschte mit eiserner Hand.
    Und jetzt ließ es die Besatzung auf dem größten Raumhafen von Lerwen von Bord gehen. Ein paar Mor'Daer würden kommen und ihnen ein neues Flaggschiff bringen.
    Der Kalbaron bliebe weiterhin Kommandant.
    Das Integrat ließ es sich nicht nehmen, auf den wichtigen Umstand hinzuweisen, dass das bisherige Flaggschiff den aktuellen Einsatz wohl nicht überstehen würde. Das hatte als Erklärung zu reichen.
    Das Integrat synchronisierte die Steuersysteme des Traitanks mit seinen eigenen, der Diskus hob ab. Er flog hinaus ins All, flog den Rendezvouspunkt mit einem schnellen Raumkreuzer an - dem besten Schiff in der gesamten Helferzelle - und schleuste ein. Das schnittige Keilschiff war unbemannt, das Integrat übernahm das Kommando.
    Während die Offiziere der Flotten noch rätselten, was der plötzliche Aufbruch des Integrats zu bedeuten hatte, verließ' das Kristallgebilde die Region Koushemunt und verschwand in den Tiefen des Alls.
     
    *
     
    Jahrzehntausende ließen sich nicht einfach aus dem Buch der Geschichte streichen.
    Das Integrat floh aus jenem Teil des Universums, in dem es bisher gewirkt hatte. Millionen Lebewesen hatte es auf dem Gewissen, die selbst von jenen zahllosen Millionen nicht aufgewogen werden konnten, die es glücklich gemacht hatte.
    Wäre es damals in seiner jugendlichen Unerfahrenheit nur nicht so leichtsinnig in die Falle der Terminalen Kolonne getappt ...
    Das Wesen in seinem Kristallkörper hasste die Bezeichnung „Integrat". Es legte sie ab wie ein altes Hemd. Von nun an nannte es sich wieder Former von Haardh; vorläufig wenigstens, denn einen neuen Namen brauchte es.
    Bald jedoch würden die Awour der Terminalen Kolonne hinter ihm her sein, die Kopfjäger der Chaosmächte, die nur eine einzige Aufgabe hatten: Sie, würden ihn hetzen, wie sie alle Gegner der Kolonne jagten, bis sie ihn erwischt hatten.
    Selbst wenn sie ihm bis ans andere Ende des Universums folgen mussten...
    Die ersten hundert Jahre verwischte der Former von Haardh seine Spur. Er suchte abgelegene Welten auf, sorgte auf suggestivem und daher nicht ganz legalem Weg für die nötige Ausrüstung des Schiffes, das er durch zusätzliche Aufbauten veränderte. Der schnittige Keil wäre sonst zu sehr aufgefallen.
    Irgendwann, als er wieder einmal in einer Hyperraumnische ein paar Jahre überdauerte, beschloss er, das Versteckspiel aufzugeben. Sein Leben musste wieder einen Sinn erhalten, und das ging nicht, solange er vor der Verantwortung floh. Immer wieder tauchten Verbände der Kolonne auf. Das beste Schiff aus Koushemunt besaß längst Orter, mit denen es auch Dunkelfelder erkennen konnte. Die Besatzung der Leitzentrale bildeten im Notfall Projektionen wie die Kirkazons, der dem Former in letzter Zeit immer häufiger als Gesprächspartner diente.
    Kirkazon sagte ihm zwar die Wahrheit, aber er machte ihm keinen Vorwurf. Ein Massenmörder, der für die Chaotarchen gearbeitet hatte, musste für die Kosmokraten extrem interessant sein. „Flieg nach Nypasor-Xon. Berichte der Kaiserin von Therm, was aus dir geworden ist, aus dem COMP und dem Former von Haardh", schlug Kirkazon vor. Manchmal dachte er durchaus eigenständig. „Vielleicht sollte ich das tun", überlegte der Former. „Es wäre zumindest logisch."
    Aber mit den Lichtjahren gewann wieder die emotionale Komponente die Oberhand.
    Er änderte den Kurs, flog in Richtung Erranternohre, wo er Kontakt zu den Mächten der Ordnung aufnehmen wollte.
    Nach dem, was er von der Kaiserin von Therm einst erfahren hatte, existierten in der Kugelgalaxis die Kosmischen Burgen der Sieben Mächtigen. Auch wurden dort immer wieder Schiffe von Kosmokratenboten gesichtet. „Es ist ein Fehler", warnte Kirkazon immer wieder. „Flieg zur Kaiserin von Therm. Sie ist im übertragenen Sinne so etwas wie deine Ziehmutter. Sie kennt die Umstände eures Verschwindens besser als jeder andere."
    „Du verstehst das nicht. Ich habe sie noch nie gesehen, und dennoch traue ich mich nicht zu ihr."
    Es war zudem völlig überflüssig, darüber zu reden. Tief in seinem Bewusstsein war ihm längst klar, dass ihn sein Weg immer nur vorwärts führen würde, nie aber rückwärts.
    An der Peripherie von Erranternohre verlegte ihm eine kobaltblaue Walze den Weg. Sie schien nur gewartet zu haben, bis er den Hyperraum verließ und der automatische Astrogator sich orientierte. „Identifiziere dich!", erklang eine

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