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2372 - Plan der Phantome

Titel: 2372 - Plan der Phantome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Karemmo prognostiziert hatte, ging das Schiff direkt neben der FALADUR VI nieder, dem modernsten Schiff der Flotte und Sitz des Faladur-Gremiums. „Ein schreckliches Gefühl, unsere Feinde wenige Dutzend Meter entfernt zu wissen.
    Nur ein paar Raumschiffswände trennen uns." Die Stimme des Ersten Manufaktors Luri Jarrons bebte vor Entsetzen. „Wer weiß, welche Kreaturen in dem Diskus hausen."
    Prisur erwies sich als erstaunlich vernünftig. „Soldaten der Chaosmächte.
    Sie sind unsere Feinde, aber sie sind nicht die Dämonen, zu denen sie in euren Augen werden. Es handelt sich um Wesen aus Fleisch und Blut."
    Obwohl der Erste Kontaktoffizier recht hatte, stieß sich Kopty an dem belehrenden Tonfall. „Wem erklärst du das? Du sprichst nicht zu Kindern. Uns sind die Völker ebenso bekannt. Mor'Daer oder Ganschkaren, vielleicht auch ..."
    „Still jetzt!", forderte der Kapitän.
    Die Spannung zwischen den unter normalen Umständen trotz aller Unterschiede harmonisch oder zumindest effektiv zusammenarbeitenden Mitgliedern des Faladur-Gremiums war unüberhörbar.
    Die bloße Gegenwart eines einzigen Schiffes raubt uns jede Disziplin und jedes Fünkchen Verstand, dachte Kopty erbittert.
    Und das galt ganz offensichtlich nicht nur für die Springer, sondern auch für sein eigenes Volk.
    Kein Wunder, dass die Terminale Kolonne nirgends auf ernsthaften Widerstand traf.
    Der Nimbus der Unbesiegbarkeit eilte ihr voraus und lähmte ihre Feinde.
     
    *
     
    Die konkrete Forderung der Chaosmächte ließ tatsächlich nicht lange auf sich warten.
    Die Einzelposten wurden von einer künstlichen Stimme mit erbarmungsloser Monotonie aufgezählt, als würde nicht jeder Punkt einen Stich ins Herz der Zuhörer bedeuten.
    Je länger die Liste wurde, desto deutlicher zeigte sich, wie genau die Schiffsführung der Kolonnen-Einheit über die lokalen Zustände informiert war.
    Der Erste Manufaktor ließ kraftlos die Hände über die Stuhllehnen hängen. „Die detaillierte Forderung an Waren und Hightech ist genau auf unsere Möglichkeiten zugeschnitten."
    „Es kommt darauf an, wie du Möglichkeiten definierst. Wir können die Forderungen erfüllen ... aber nicht, ohne uns vollständig zu ruinieren. Das ist unser Todesstoß. Von diesem Aderlass werden wir uns nicht mehr erholen."
    Die seelenlose Stimme war am Ende der Aufzählung angelangt. „Die ersten Waren sind heute noch zu liefern, die restliche Menge bis zum Mittag des nächsten Tages.
    Dazu müssen Container folgender Spezifikation genutzt werden."
    Kopty hörte nicht mehr hin. Sollten sich andere darum kümmern. Diese Rahmenbedingungen interessierten ihn nicht. Er dachte nur noch an eins: Die Manufakturflotte war am Ende.
    Die finanziellen Einbußen waren zu stark.
    Seine Karriere als Zweiter Manufaktor der Produzierenden Abteilungen der Manufakturflotte Faladur endete in diesem Augenblick. Viel zu kurz, nachdem sie begonnen hatte. „Ein Tag", murmelte er und achtete nicht auf die verwunderten Blicke der anderen. „Ein einziger Tag."
    Die Haut am Kopfansatz begann stärker zu jucken als jemals zuvor. Automatisch kratzte er darüber. Es tat gut, doch es würde das Ekzem nur verschlimmern.
    Unter normalen Umständen achtete er peinlich genau darauf, das zu verhindern, aber momentan war es ihm völlig gleichgültig. „Ein schwarzer Tag im Leben des Kopty Pekking." Er schloss die Augen. Viel zu viel war in den letzten Stunden auf ihn eingestürmt.
    Seine offizielle Ernennung. Die Erkenntnis, dass seine Söhne Diebe waren.
    Der Ausflug nach Erricona. Der Traitank.
    Sein Ruin.
    Und es war noch lange nicht zu Ende. Die nächste Überraschung kündigte sich mit einem leisen Summton an, der den Eingang einer Nachricht der Raumhafendirektion signalisierte.
    Kapitän Karemmo starrte den Funkempfänger an. Der Blick spiegelte überdeutlich seinen Unwillen. „Was können die schon wollen. Lamentieren werden sie. Uns auffordern zu gehorchen."
    „Ignorier es", forderte Frisur. „Die Hagu sind Waschlappen, die nichts anderes als jammern werden. Das können wir nicht zu gebrauchen."
    Kopty sah sich genötigt zu widersprechen. „Niemand von uns kann wissen, ob es sich um eine wichtige Nachricht handelt.
    Vielleicht ist der Raumhafendirektion eine entscheidende Information in die Hände gefallen."
    „Ach was!" Prisur stand auf und näherte sich dem Ausgang. Dabei schlug er wütend mit der Faust gegen die Lehne seines Stuhles, dass dieser krachend gegen die Tischplatte knallte. Ein Glas

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