Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2372 - Plan der Phantome

Titel: 2372 - Plan der Phantome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
beherrschten, so doch die Swoon. „Selbst wenn wir nur an uns denken, gibt es keine Alternative. Sard Fodkun hat recht. Wir müssen die Forderungen der Terminalen Kolonne abwarten." Er lachte, aus Frustration schriller als gewöhnlich. „Sie werden sicher nicht mehr lange auf sich warten lassen."
    Jarrons Stimme dröhnte lauter als zuvor durch den Raum; er hatte offensichtlich den Akustikverstärker auf höhere Leistung gestellt. „Ich bin nicht bereit, mich auch nur theoretisch in solche gedankliche Niederungen zu begeben. Es geht in diesem Moment nicht nur um das Schicksal der Manufakturflotte, sondern auch um das des ganzen Planeten. Wir arbeiten seit Jahren mit den Hagu zusammen, die Verflechtung mit ihrer Wirtschaft hat uns zu bescheidenem Reichtum verholfen. Sie sind unsere Verbündeten, denen wir etwas schuldig sind!"
    Die erwarteten spöttischen Kommentare der Springer blieben aus. Aber nicht aufgrund der Argumente des Ersten Manufaktors, sondern weil eine Nachricht einging.
    Der Traitank, der bislang in stationärem Orbit über dem Raumhafen Erricona abgewartet hatte, setzte sich in Bewegung.
    Gleichzeitig strahlte er auf gewöhnlicher Frequenz, für alle Instanzen des Systems bestens verständlich, die TRAITOR-Direktive aus und wiederholte an erster Stelle die Erklärung, man habe das Sternsystem als annektiert zu betrachten. „Vom Planeten kommt keine Stellungnahme", setzte Kapitän Karemmo die übrigen Mitglieder des Faladur-Gremiums in Kenntnis.
    Er starrte auf das Holo, das ihm in rascher Folge die neuesten Informationen lieferte. „Der Traitank nimmt höchst gemächlich Kurs auf den Raumhafen. Auf unsere Position, um genau zu sein. Er wird neben der FALADUR VI landen. Pekking hat recht. Unser Gegner weiß genau über uns Bescheid."
    Trogkar fuhr sich mit der Linken über die Stirn, auf der sich Schweißtropfen bildeten. „Ich schalte eine Holowiedergabe der Außenbeobachtung an."
    Das besagte Holo baute sich Sekunden später auf.
    Kopty kannte, wohl wie jeder im Raum, das Aussehen eines Traitanks von Bildern her. Doch ein solches Schiff mit eigenen Augen zu sehen war etwas völlig anderes.
    Das Kampf-Raumschiff der Terminalen Kolonne besaß eine scharfkantigelegante Diskusform von ovalem Grundriss.
    Kopty rief sich die Ausmaße ins Gedächtnis - im Lauf seiner langjährigen Arbeit als Hypertechniker hatte er ein phänomenales Zahlengedächtnis entwickelt. Was er einmal hörte, vergaß er kaum wieder. „810 Meter lang", murmelte er. „Größte Breite 610 Meter, größte Höhe 95 Meter."
    In der glattschwarzen Oberfläche zogen sich von den Polen zehn Meter breite, grellweiß leuchtende Furchen bis zur Diskuskante. Die Oberfläche des Schiffs schimmerte auf eigenartige Weise, das Auge fand keinen rechten Halt.
    Die undefinierbare Struktur zerfiel beim Betrachten in Fraktale, was bei Kopty Unruhe und Nervosität auslöste. Er fühlte sich verwirrt und hilflos - wohl genau die beabsichtigte Wirkung.
    Unterdessen drang die seelenlose Stimme aus dem Inneren des Traitanks weiter durch den Raum; Karemmo hatte sie zugeschaltet. „Es ist den Völkern dieses Planeten untersagt, Ressourcen-Bewegungen in großem Maßstab herbeizuführen. Das gilt für Material und Volk."
    „So viel zum Thema Flucht", sagte Sard Fokun bissig und wandte sich an den Springer-Kapitän. „Schalt das ab. Jeder von uns kennt die TRAITOR-Direktive, oder etwa nicht? Wir unterstehen der Gewalt der Terminalen Kolonne in allen Einzelheiten. Müssen wir uns das auch noch anhören? Kein ungenehmigter Rohstoffabbau mehr, keine Verwendung von Ressourcen, keine Terrorakte oder Beschädigungen an eigenen Wirtschaftgütern und Fabriken ... Die haben an alles gedacht. Selbst passiver Widerstand ist kaum möglich, ohne gegen die Direktive zu verstoßen und damit den Zorn der Besatzer auszulösen."
    „Maul halten", schnauzte Karemmo den Swoon an. Er schien seine Wut und Aggressivität kaum noch zügeln zu können. „Wir müssen hören, was gefunkt wird."
    „Dem stimme ich zu." Kopty legte seinem Kollegen beruhigend die Hand auf den Alm und ignorierte die Schmerzen in seinen Ohren. Die Springer achteten nicht mehr darauf, Rücksicht zu nehmen und ihre Lautstärke zu senken.
    Kopty war froh, dass Sard Fodkun schwieg. Weitere Diskussionen waren nicht nur sinnlos, sondern sogar destruktiv. „Der allgemeinen Direktive werden bald konkrete Forderungen folgen."
    Das Beobachtungsholo zeigte, wie der Diskus der Chaosmächte landete. Genau wie

Weitere Kostenlose Bücher