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2372 - Plan der Phantome

Titel: 2372 - Plan der Phantome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zwanzig Minuten musste er warten, bis er eine vorbereitete und genau terminierte Botschaft von seinen Söhnen erhielt, die über deren Aufenthaltsort und Pläne Aufschluss gab.
    Das durfte doch nicht wahr sein. Als gäbe es nicht bereits genug Probleme.
     
    *
     
    Die Nachricht traf pünktlich ein, und genau wie nach seiner hektischen Rückkehr aus Erricona wünschte er sich hinterher, er hätte sie nicht erhalten.
    Besser im Unklaren bleiben, als diese entsetzliche Gewissheit erfahren zu müssen.
    Er eilte in sein Schlafzimmer, warf einen ausgedehnten Blick auf Lorahrs Porträtaufnahme. „Vielleicht sehe ich dein Bild nie wieder. Aber möglicherweise begegne ich dir bald selbst. Im Totenreich."
    Kopty wusste nicht, ob er an ein Leben nach dem Tod glauben sollte. In diesem Moment wünschte er sich kaum etwas sehnlicher als das.
    Er wandte sich ab, überwand seine Angst, steckte eine Strahlerwaffe in seinen Gürtel und machte sich auf den Weg.
    Es blieb nicht viel Zeit.
    Der verzweifelte Witwer und Vater dachte an seine törichten Söhne und wiederholte: „Möglicherweise, Lorahr ..."
    Phase 3: Untergang 2. November 1345 NGZ Kopty Pekkings Seele befand sich in freiem Fall, raste einem Abgrund aus Dunkelheit und Schwärze entgegen.
    Vor seiner Kabine stieß der Swoon im Korridor auf den Ersten Manufaktor Luri Jarrons. „Was ist mit dir los?", fragte dieser. „Ich versuche dich seit einer halben Ewigkeit zu erreichen!"
    „Vor einer halben Ewigkeit war die Welt noch in Ordnung", erwiderte Kopty barsch und dachte einen Tag zurück, als er noch nicht Zweiter Manufaktor der Produzierenden Abteilungen gewesen war.
    Mit seiner Ernennung hatte das ganze Übel angefangen. „Das ist keine Antwort:" Luri bückte sich zu dem geschlagene drei Zentimeter kleineren Kollegen, indem er seinen gebogenen Leib etwas weiter durchdrückte. „Du hast auf meine Anrufe keine Antwort gegeben."
    „Jetzt nicht." Kopty wandte sich ab und eilte weiter.
    Luri packte ihn am Schultergurt. „Hör zu, über uns allen ist die Welt genauso zusammengebrochen wie über dir. Wir müssen die Nerven behalten und dürfen uns nicht ..."
    „Nein!", schrie Kopty, packte die fremde Hand hinter seinem Rücken und riss sich los. „Dir ist nicht mal ansatzweise dasselbe passiert wie mir." Er warf einen gehetzten Blick auf das Chronometer. „Keine Zeit.
    Ich werde dir alles auseinandersetzen, wenn ich zurückkomme. Falls ich zurückkomme."
    Luri, der eben noch verblüfft auf seine sicher schmerzende Hand gestarrt hatte, eilte hinter dem flüchtenden Kollegen her. „So lasse ich dich nicht davon! Wovon redest du? Hast du etwas mit der ganzen Sache zu tun?"
    „Der ganzen Sache?", fragte Kopty verblüfft. „Dem Überfall der Terminalen Kolonne."
    Der Gedanke war so ungeheuerlich, dass Kopty es nicht fassen wollte. Hielt man ihn etwa für einen Verräter, der mit den Chaosmächten paktierte? Lächerlich. „Es geht um meine Söhne. Und jetzt lass mich gehen."
    Luris Stimme war wie Eis. „Dies ist eine absolute Ausnahmesituation. Du bist Zweiter Manufaktor, vergiss das nicht. Du hast Verantwortung, und du kannst dich dieser Verantwortung nicht einfach entziehen, wenn um uns die Welt zusammenbricht. Ist das klar?"
    „Ich bin ..."
    „Ist ... das ... klar?" Luri verschränkte beide Armpaare. vorm Körper, eine in höchstem Maß provozierende Geste. „Ich berufe mich nicht gerne auf meinen Rang als Vorgesetzter, aber in diesem Fall gibt es wohl keine andere Möglichkeit. Ich befehle dir, auf der Stelle ..."
    „Keine Zeit!" Kopty konnte selbst nicht glauben, was er im nächsten Moment tat.
    Er wirbelte herum und schmetterte seinem wehrlosen Vorgesetzten zwei Fäuste seitlich gegen den Kopf.
    Der Swoon kippte lautlos nach hinten.
    Halb betäubt stützte er sich an der Metallwand des Korridors ab. „Kopty, was ist in dich gefahren?"
    Das fragte sich der außer Kontrolle geratene Swoon auch selbst, als er seinen Vorgesetzten mit beiden rechten Fäusten gleichzeitig traktierte, bis dieser ohnmächtig zusammensackte. „Es tut mir leid", flüsterte er. „Aber ich habe keine Zeit."
     
    *
     
    Du hast einen Swoon zusammengeschlagen, pochte es in ihm. Du hast einen Swoon zusammengeschlagen.
    Du hast einen Swoon zusammengeschlagen.
    Jeder hastige Schritt schien eines dieser unerbittlichen Worte wieder und wieder in seinem Kopf widerhallen zu lassen.
    Als er den Rand des Swoon-Wohnbereiches in der FALADUR VI erreichte und die übergroße Welt der Springer betrat,

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