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2374 - Der Trojaner

Titel: 2374 - Der Trojaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den letzten beiden Wochen." Bostich stutzte und schaute Bull nachdenklich an. „Es scheint dich nicht sonderlich zu interessieren, wer von uns deine Truppe verstärken wird?"
    „Da du ein Geheimnis daraus machst, kann es nur Shallowain sein." Bully zwang sich zu einem amüsiert klingenden Lachen. „Wir werden ihn korrekt empfangen."
    Das Flackern in Bostichs Augen, bevor er wortlos die Verbindung löschte, entging ihm keineswegs. Der Imperator hatte seine Reaktion sehen wollen, würde das aber niemals eingestehen. Vor allem hatte er Widerspruch erwartet. „Ein Beiboot verlässt die Polkuppel der GOS'TUSSAN! Dreiunddreißig Meter Durchmesser; Bewaffnung unbedeutend."
    „Shallowain der Hund ...", murmelte Tako Ronta, der Stellvertretende Kommandant.
    Vor weniger als einer halben Stunde hatte er Oberst Pragesh abgelöst. „Der zweifellos gefährlichste Kralasene des Imperators."
    „Das war zu befürchten", bestätigte Bull. „Seine Erhabenheit setzt uns also eine Laus in den Pelz. Was machen wir?"
    Tief atmete Bully durch. Er dachte an die Probleme mit Shallowain und dass die Bezeichnung „Probleme" eigentlich eine schamlose Untertreibung war. „Wir akzeptieren stillschweigend.
    Shallowain ist trotz allem eine erstklassige Wahl und ein Spezialist für Arkon. Wenn jemand eine Chance hat, Mor'Daer, Ganschkaren, Mikro-Bestien und wer sich außerdem auf Arkon herumtreibt zu entkommen, dann er. Ich muss nur ignorieren, dass ich ihm keine Sekunde trauen darf. Bostich weiß genau, was er uns mit diesem Mann antut."
    Das arkonidische Beiboot erschien schon in der optischen Erfassung. Auf der NARWAL startete in dem Moment eine Korvette.
    „Haben wir eine Wahl?", fragte Oberstleutnant Ronta.
    Bully schüttelte den Kopf. „Wir schicken elf von uns geradewegs in die Hölle und müssen damit rechnen, dass sie vor Ort in die größten Schwierigkeiten geraten.
    Shallowain kann sie' am effektivsten unterstützen. Unter anderen Umständen würde ich ihm nicht über den Weg trauen, aber hier geht es um Arkon."
    „Sein Shuttle wird im Ringwulst eingeschleust."
    „Und die Korvette?"
    „Erhält soeben Einflugbestätigung für den Nebenhangar."
    Reginald Bull erhob sich. „Ich kümmere mich um die Übernahme der Fracht. Zwei Kampfroboter sollen Shallowain in Empfang nehmen und zu mir bringen.
    Wenn er schon mit in den Einsatz geht, soll er nicht den Eindruck bekommen, ich würde ihm wichtige Aspekte vorenthalten."
     
    *
     
    Bully erreichte den Hangar, kurz nachdem die Korvette aufgesetzt hatte.
    Das Sechzig-Meter-Schiff nahm sich in der weiten Halle klein aus. Reginald Bull hielt so abrupt inne, als sei er gegen ein unsichtbares Schirmfeld gelaufen.
    In grellen Lettern fraß sich der Schiffsname in seine Überlegungen vor. FRIEDENSTAUBE. Unzutreffen- der, zumindest angesichts der Situation, konnte ein Schiffsname kaum sein. Dennoch drückte sich alle Hoffnung darin aus.
    Wenn das alles überstanden ist...
    Bully sah, dass sich eine Mannschleuse im unteren Polbereich öffnete.
    Wenn ... Nichts erschien ihm ungewisser als eine solche vage Hoffnung, trotzdem pflegte er seine Zuversicht.
    Unwillkürlich hatte Reginald Bull die Hände geballt. Wir schaffen es!, sagte er sich und ging zügig auf die Korvette zu. Es gibt keine Alternative. Andernfalls verschwinden wir von der kosmischen Bühne.
    Mehrere Personen schwebten aus der offenen Schleuse herab. Suchend schauten sie sich in dem Hangar um, bis einer ihn entdeckte und den anderen etwas zurief, was Bully jedoch nicht verstehen konnte.
    Im Nu wandten sich alle ihm zu.
    Ein drahtig wirkender kleinerer Mann kam im Laufschritt heran. Er versteifte sich. „Major Hearn, Residenz-Minister für Liga-Vertei..."
    „Bull - Reginald Bull. Für Freunde Bully."
    Der Major reagierte etwas unsicher. „Wir ..." Er schwieg sofort wieder, als der Aktivatorträger ihn taxierte. „Wir haben den TRAI-Versorger in Augenschein genommen. Während des Anflugs auf die ERIKSSON. Die Schäden im Bug- und Heckbereich sind nicht zu übersehen.
    Ansonsten wirkt der Quader wenig imposant."
    „Diese Schäden sind gewissermaßen die Lebensversicherung für unser Einsatzteam."
    Ein wenig von der Anspannung in Hearns Gesicht wich. Bully schaffte es nicht, den Mann in jeder Hinsicht einzuschätzen.
    Major Hearn mochte etwa einen Meter siebzig groß sein. Er wirkte drahtig, aber keineswegs muskulös. Überhaupt schien er kein Gramm Fett zu viel zu haben; im Vergleich dazu fühlte Bully sich geradezu

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