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2374 - Der Trojaner

Titel: 2374 - Der Trojaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wangenknochen und den vollen Lippen, doch die unaufhörlich wechselnde Helligkeit ließ sie weiterhin totenblass aussehen. „Wir haben seit wenigen Sekunden eine neue Ortung!", meldete die Frau tonlos.
    Sein Kinn ruckte nach vorne und stemmte sich trotzig gegen die Befürchtung, die er nicht wahrhaben wollte, während Garbas dunkelrot schimmernde Pupillen sich an ihm festzufressen schienen. „... etwas, das keiner der vorliegenden Schablonen entspricht", fügte sie schwer hinzu.
    Wortlos ging Ashtai an ihr vorbei.
    Sie waren nur noch zwölf Spezialisten, die in der kleinen Ortungsstation TQT-10 außerhalb des Shuluk-Raumhafens ihren Dienst in drei Schichten versahen. Seit die Terminale Kolonne das System kontrollierte und die TRAITOR-Direktive den interstellaren Schiffsverkehr weitestgehend zum Erliegen gebracht hatte, gab es nicht mehr viel zu tun. Die Ankunft der zweiten Welle TRAITORS hatte das System endgültig in einen Belagerungszustand versetzt, und erst vor einigen Tagen waren weitere TRAIGOTund TRAICAH-Fabriken sowie mehrere Chaos-Geschwader eingetroffen.
    Ashtai hatte lange gebraucht, die erdrückende Präsenz der gegnerischen Einheiten zu verarbeiten. Ihre Machtfülle, die sich ihm aus einer Vielzahl von Messergebnissen aus dem gesamten System erschloss und zu einem Gesamtbild fügte, hatte seine letzten Hoffnungen zerbrechen lassen.
    Sein Blick streifte die Statistikskalen. Pure Ohnmacht spiegelte sich in den Werten.
    Längst gingen die Chaosmächte nicht mehr im Verborgenen vor. Ihre Präsenz ohne Ortungsschutz lähmte.
    Da gab es zuvorderst das Kolonnen-Fort TRAICOON
     
    0060.
     
    Mit sechzehn Kilometern Länge. einer Breite von elf Kilometern, neun Kilometern Dicke und einer Schlagkraft, die es allein schon der Flotte überlegen machte, war es mittlerweile leider nur noch ein Mosaiksteinchen der Unterwerfung Arkons.
    Ein einzelner Traitank war zwar wesentlich kleiner als das Fort, aber ihre schiere Masse raubte dem Arkoniden jedes Mal den Atem, wenn er sich die Größenordnung vorstellte, in der die diskusförmigen schwarzen Schiffe in Tiga Ranton präsent waren: Fünfunddreißig Chaos-Geschwader mit insgesamt 16.940 Traitanks erschienen Ashtai wie das Sinnbild der Unterdrückung an sich.
    Hinzu kamen 2112 Fabriken, überwiegend eines Typs. der jeweils aus einem Verbund aus mehreren zylinderförmigen Scheiben bestand, das Hauptmodul vierzig Kilometer durch- messend und alle anderen Einheiten in den Schatten stellend.
    Die vierunddreißig Kolonnen-Fähren fielen unter diesen Umständen gar nicht mehr ins Gewicht.
    Nachrichten aus den Weiten der Galaxis, von Welten, die seit Ankunft TRAITORS tatsächlich wieder in weite Ferne gerückt waren, war zwar nur unter Vorbehalt zu glauben, aber es schien, als sei es das nächste Ziel der Kolonne, bedeutende Welten der Milchstraße zu zerschneiden, in „Kabinette" zu zerlegen. Und diese waren, wieder den Gerüchten zufolge, Lebenswelten im Innern eines Chaotenders unter absoluter Kontrolle der Chaotarchen, einer jener Hohen Mächte, denen man sich besser entzog. Wieder die Schuld der Terraner, dass der gesamten Galaxis einschließlich des heimatlichen Kugelsternhaufens diese Option nicht mehr offen stand.
    Seit dem Fall Hayoks hegte er keinen Zweifel mehr daran. Die einzige offene Frage lautete, wann die Kolonne anfangen würde, Arkon zu einem Kabinett umzuformen.
    Ashtai empfand schon diesen Gedanken als grauenvoll. Hier und da hatte er indes auch Stimmen vernommen, die dem entgegenfieberten. Er empfand keine Faszination dabei. Nur Abscheu. „Fühlst du dich nicht wohl?" Eine Hand legte sich auf seinen Oberarm. Zögernd wandte er sich um, schaute in Garbas Augen; deren wässriger Glanz ihre Erregung verriet. „Wie kann ich mich wohlfühlen? Wie kann überhaupt einer von uns ...?" Er riss sich los, sein Blick suchte nach dem Statusholo der letzten Veränderung. „Es scheint so, als sei dicht außerhalb des Systems eine gewaltige Masse in den Normalraum gefallen!", verkündete Angut, der Analytiker ihrer Schicht. „Identifikation?"
    Angut zuckte mit den Schultern. „An der Zugehörigkeit zur Kolonne kann es keinen Zweifel geben. Mehr ist nicht bekannt."
    Die Anlagen von TQT-10 waren nicht für Fernortungen ausgelegt, sondern für die Überwachung des Shuluk-Raumhafens.
    Mit einhundertzwanzig Kilometern Durchmesser galt die komplett von einem zwei Kilometer hohen Wall umschlossene Anlage längst als größter Raumhafen von Arkon I. Nur war davon seit

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