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2379 - ESCHERS Liste

Titel: 2379 - ESCHERS Liste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in variablen technischen Systemen zu verwenden, konnten sie seinen Einsatz etwa in den Carapol-Strukturbrennern oder in den Resonatoren weiter optimieren. Gerade die Strukturbrenner lagen ihm am Herzen. Sie endlich in Linear-Torpedos zum Einsatz zu bringen, dafür schlug er sich zurzeit die Nächte um die Ohren.
    Vielleicht würden sie damit sogar den Durchbruch beim streng geheimen „Projekt Petakalup" schaffen.
    Missmutig richtete Dr. Baldwin Carapol sich auf. Die Schirmmütze saß schief auf seinem Kopf. Er merkte es nicht einmal. Über den Tisch mit dem Versuchsaufbau sah er durchs Fenster auf den Park. Es war Nacht, schon wieder. Die letzte Nacht konnte doch unmöglich länger als eine halbe Stunde zurückliegen! „Der Schirm stört", murmelte er im Selbstgespräch. „Warum setzt du die Mütze nicht ab?", schlug die Tischpositronik vor. „Was soll die Mütze ohne meinen Kopf?
    Der grüne Schirm da draußen stört. Das ist ein HÜ-System, oder?"
    „Korrekt, Doktor."
    „Wer immer es eingeschaltet hat, soll es wieder desaktivieren. Es hindert mich am Denken."
    „Perry Rhodan hat es vor wenigen Stunden persönlich veranlasst."
    „Mach eine Eingabe. Wir brauchen den Schirm nicht. Und sag nicht immer Doktor zu mir."
    Die Sicherheitssysteme der Anlagen waren in den vergangenen Monaten mehrfach stufenweise erhöht worden. Es gab inzwischen sogar Zugangskontrollen zu den einzelnen Gebäuden. Die Verbindungstunnel waren gesperrt, an jedem Eingang stand einer dieser unvermeidlichen Roboter. „Tut mir leid, es herrscht ESCHER-Alarm."
    „ESCHER?" Er wirkte alarmiert: „Was ist damit?"
    „Es gibt Probleme. ESCHER hat sich zu sehr verselbstständigt. Details sind nicht bekannt."
    Carapol gab einen Laut von sich, den man für gewöhnlich nicht aus dem Mund eines Menschen hörte. Deutlicher konnte man seine Missbilligung kaum ausdrücken. Es war immer dasselbe. Er prophezeite es seit Langem, dass irgendwann jedem Wissenschaftler zwei Aufpasser beigestellt wurden, einer links, einer rechts, die ihm ständig auf die Finger schauten. Dann konnte nach Meinung der Beamten nichts mehr schiefgehen. „Unter diesen Umständen kann kein Mensch mehr sinnvoll arbeiten, sag das Perry Rhodan oder dem, der dafür zuständig ist."
    „Deine Bedenken leite ich soeben weiter, Doktor."
    Baldwin Carapols Faust hieb auf den Tisch. Die Positronik hüpfte einen Millimeter hoch und wieder runter. „Ich werde jetzt an die frische Luft gehen.
    Mit Beginn der Morgenschicht bin ich wieder zurück."
    „Bitte fass den HÜ-Schirm nicht an."
    „Dein Doktor ist kein Idiot, weißt du?"
    Wenn die oberste Alarmstufe galt - er ging davon aus, dass es der Fall war -, passten die Roboter sowieso überall auf. Sie würden ihn nicht aus den Augen lassen, egal wo immer er sich aufhielt.
    Plötzlich fiel ihm etwas ein. Er schmierte mit einem Kritzelstift aus dem Hause Noon-Quant ein paar Zeilen auf eine Folie.
    Für jeden Uneingeweihten war es eine krude Mischung aus Zahlen und Buchstaben mindestens dreier Alphabete. „Übertrag das in meinen Arbeitsspeicher."
    Er schob die Folie in einen Leseschlitz und warf erneut einen Blick durchs Fenster.
    Am östlichen Horizont zeichnete sich der erste Streifen Morgenhelligkeit ab.
    Carapol ging hinaus. Der Roboter am Ende des Korridors nahm seine Individualschwingungen auf, der Automat im Erdgeschoss führte eine Irisprüfung durch. Als er in der Schleuse über den Fußabstreifer schritt, sagte eine Stimme aus der Wand: „Du bist ein halbes Pfund leichter als bei der Ankunft."
    „Immerhin! Der Tag fängt gut an."
    Er eilte weiter, warf dem Rainbow-Dome auf der annähernd kreisförmigen Halbinsel im Kalup-See einen knappen, höchst gelangweilten Blick zu. „Wo gehst du hin?", erklang eine Stimme neben seinem Ohr.
    Carapol schüttelte unwillig den Kopf und schlug nach einer unsichtbaren Mücke. „Weg da!"
    „Wo gehst ..."
    „Zum Gleiterstand."
    „Und dein endgültiges Ziel?"
    „Die Versuchshallen Süd."
    „Bitte identifiziere dich!"
    „Dr. Baldwin Carapol."
    Er erreichte den Gleiterstand, schwang sich auf eines der Null-G-Boards und schob den Fahrthebel bis zum Anschlag nach vorn.
    Das Ding klappte hastig seine Haltestange aus, und er legte die knochigen Finger darum. Dann schoss das Board auch schon vorwärts, den Fahrweg entlang Richtung Thora Road. „Du scheinst die Südzufahrt zu wählen", bemerkte die Stimme. „Halte dich innerhalb des Schirmbereichs."
    „Und wenn ich nicht will?", gab er brummig

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