2379 - ESCHERS Liste
mal abwarten, was die Herrschaften draußen unternehmen.".
4.
„Danke, es geht schon wieder." Gucky schwang sich von der Liege. Durch das Fenster drang Tageslicht herein. „Wie lange habe ich geschlafen?"
„Sieben Stunden, wenn du deine Bewusstlosigkeit als Schlaf bezeichnen willst."
„Perry, du glaubst ja nicht, was ich erlebt habe."
„In drei Minuten?" Rhodan zog die rechte Augenbraue hoch. „Das reicht gerade mal hinein, den Korridor entlang und wieder hinaus."
„Dann wären wir nicht weiter als zuvor.
Nach meinem Zeitgefühl sind etliche Stunden vergangen."
Der Ilt warf einen Blick hinüber auf die zweite Liege. Marc London war noch nicht wach. Ihn hatte der Aufenthalt in ESCHER stärker mitgenommen. In kurzen Abständen flatterten seine Lider, ein Zeichen, dass er intensiv träumte. „Die höheren Wesenheiten, von denen Dr.
Savoire sprach, ich bin ihnen begegnet", fuhr Gucky fort und berichtete. über die Teleportation, die Umleitung und die Reise seines Bewusstseins im Innern der Hyperdim-Matrix. „Ich habe die Splitter des Nukleus gesehen und musste am Schluss vor den Bewusstseinen der beiden >Kettenhunde< fliehen. Das psionische Potenzial der Hyperdim-Matrix ist gigantisch, und es wächst weiter. Kennst du Marlinda Cais-Zumba? Sie fühlt sich ausgesprochen wohl, ist geradezu fasziniert von ihrem neuen Dasein. Perry?"
Gucky musterte den Freund, der jetzt ruckartig den Kopf hob, als kehre er soeben aus einer ebenso fremden Welt zurück. Der Ilt erzählte ihm von seinen Eindrücken, vom Kontakt mit anderen Bewusstseinen und der Erkenntnis, einer neuen Existenzform des Menschen begegnet zu sein. „Ich muss an die Buhrlos, Alashan und an das Sphärenrad der Nonggo denken", sagte er. „Gelingt es den Menschen aus Kalkutta-Nord, sich in das gewaltige Computernetz dieses Volkes zu integrieren? Ist ein menschliches .Gehirn überhaupt dafür geeignet? Mit der Hyperdim-Matrix erleben wir eine neue Variante, diesmal ohne Körper Weißt du, woran mich das aber vor allem erinnert? Ähnlich müssen sich die Bewusstseine der alten Mutanten fühlen, die in ES aufgegangen sind. Der Unterschied besteht darin, dass ES ihre Körper in einem Hyperraumreservoir konserviert, während die Körper der Prozessoren absterben und in einer Bestattungsanstalt enden."
„Das ist etwas völlig anderes. Halten wir mal fest, ESCHER brauchte eigentlich niemanden zwingen, in die Hyperdim-Matrix zu wechseln. Er müsste den Menschen nur die Herrlichkeit dieser Existenz verkünden. Er tut es nicht, im Gegenteil, er verheimlicht uns seine Absichten. Andererseits kann er nur bestimmte Menschen brauchen, Kapazitäten in ihrer Disziplin."
„Menschen wie die Mathematikerin Dara Minster oder die besagte Philosophin Marlinda Cais-Zumba."
„Was ist mit ESCHER? Welchen Eindruck hast du?"
„Vom Potenzial her könnte er Terras Positroniksysteme bereits jetzt in die Tasche stecken. Warum er es nicht tut?
Vielleicht liegt es an NATHAN. Oder an den Splittern des Nukleus, die das positronische System in Schach halten. Ich weiß es nicht. Es gab keine Anzeichen einer Bedrohung, von den beiden Polizeispitzeln einmal abgesehen."
„Und eine Zusammenarbeit mit NATHAN?"
„Keine Anzeichen. In der Hyperdim-Matrix wies zumindest nichts darauf hin."
„Angenommen, es wäre ein Trugschluss.
Wer käme für Indiskretionen infrage, wie wir sie erlebt haben?"
„Niemand. LAOTSE vielleicht. Aber warum er und nicht NATHAN?"
„Vielleicht existiert in unserer unmittelbaren Umgebung doch ein Maulwurf, ein Mensch, den ESCHER unbemerkt umgedreht hat."
Gucky wurde unter Rhodans prüfendem Blick ungemütlich in seinem Pelz. „Du meinst doch nicht etwa mich?", empörte er sich. „Kannst du es ausschließen – ja oder nein?"
„Ich schließe es aus. Es wäre nicht möglich, ohne dass ich es mitbekäme. Und eine paramentale Kommunikation auf sechsdimensionaler Ebene, wie sie anscheinend in der Hyperdim-Matrix abläuft, wäre mit mir ebenso wenig möglich wie in umgekehrter Richtung."
„Dann gibt es nur noch einen Verdächtigen", sagte Rhodan. „Den Nukleus."
Gucky legte einen Finger auf den Mund und deutete hinüber zu dem Schlafenden. „Lass ihn das bloß nicht hören."
„Ich habe es schon gehört", klang es matt zurück. „Mir geht es nicht gut. Es ist mir völlig egal, was ihr redet."
„Es war nicht böse gemeint, Marc." Perry Rhodan zuckte mit den Schultern. „Fawn muss her, endgültig."
„Soll ich ...?"
„Du schonst
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