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2379 - ESCHERS Liste

Titel: 2379 - ESCHERS Liste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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abriegelten. In den Seitenstraßen entdeckte er Gleiter und Shifts, die geparkt waren.
    Das letzte Holo zeigte ein einzelnes Gebäudes, das Baldwin Carapol problemlos identifizierte.
    Das ESCHER-Gebäude.
    Die zwei Gestalten in Schwarz, die ihn entführt hatten, schoben ihn hinüber zu dem letzten offenen Behälter.
    Carapol erkannte ihre Absicht, aber er spürte auch die Wärme, die ihn erfüllte. In der Gedankenkammer war er gut aufgehoben. Er würde bald in Kontakt mit ESCHER treten und alles erfahren, was er noch nicht wusste. Die Fortschritte des Projekts interessierten ihn brennend.
    Oder doch nicht?
    Sie wollen dich auf die Pritsche in den Behälter legen. Was geschieht mit dir, wenn sie dir diese Haube über den Kopf stülpen? „Du wirst bald glücklich sein", sagte der Lange in diesem Augenblick. Seine Stimme besaß etwas Hypnotisches. „Du wirst viele Freunde finden und ein neues Leben beginnen."
    Baldwin Carapol war an allem interessiert, nur nicht daran.
    Er erreichte den Behälter, berührte mit den Händen die Wandung. Sie fühlte sich weich an, fast lebendig. Er bekam eine Gänsehaut, obwohl es in der Kammer ausgesprochen warm war. „Wir helfen dir beim Ausziehen", sagte der Kurze. „Gibst du mir deine Jacke?"
    Ein Gefühl des Glücks durchströmte den Wissenschaftler. Wie eine Woge schwappte es über ihn und drohte ihn zu ersticken. Er machte eine heftige Bewegung zur Seite, während der Kurze an dem einen Jackenärmel zerrte. „Beeil dich!", sagte der Lange.
    Carapol riss sich los, den Ärmel und seinen Verstand. Mit einer einzigen geistigen Kraftanstrengung gelang es ihm, sich aus dem Bann des suggestiven Einflusses zu lösen, der ihn lähmte. Die beiden Schwarzgekleideten fuhren empört herum, als er sich duckte und zwischen ihnen hindurchschlüpfte.
    Sie wussten nichts von seiner Mentalstabilisierung. Er war Wissenschaftler und Mitarbeiter an Geheimprojekten, ohne dass es auffiel und ohne dass jemand es wusste, der nicht unmittelbar dazugehörte. In Fällen wie diesem bewährte es sich, die Zahl der Wissenden und der Geheimnisträger in jedem Fall so klein wie möglich zu halten.
    Der Lange sprang zum einzigen Ausgang, einem Antigravschacht, der nach oben führte. Aber dort lag nicht das Ziel des Wissenschaftlers. Carapol wusste, dass er ohne fremde Hilfe nicht von hier entkommen konnte. Er brachte das Kommunikationspult zwischen sich und die beiden Entführer. Unter dem Hemd holte er den miniaturisierten Kombistrahler hervor, den er stets bei sich trug.
    Die zwei Schwarzgekleideten schienen nicht zu verstehen, was sich abspielte. In ruhigen, gleichmäßigen Schritten bewegten sie sich auf ihn zu und folgten ihm.
    Carapol hatte nicht vor zu schießen. Er nahm das Energiemagazin aus der Waffe, entsicherte es fachmännisch, als würde er den ganzen Tag nichts anderes tun. Er hielt es hoch, dass sie es genau sahen. Was er da winkend präsentierte, war jetzt nichts weniger als eine Energiegranate, die er nur zu werfen brauchte.
    ESCHER sah natürlich mit. Die Parapositronik hatte ihre künstlichen Augen überall. Der Wissenschaftler verwettete zudem seine leere Waffe, dass er auch über die beiden Prozessoren Kontakt zur Umwelt hielt.
    Die beiden verhielten mitten im Schritt.
    Auf ihren Gesichtern zeigte sich zum ersten Mal so etwas wie Sorge. „Wenn das hier alles in die Luft geht, ist es aus", spekulierte der Wissenschaftler. „Dann ist das Projekt ein für alle Mal gestorben. Oder glaubt ihr, Rhodan oder ein anderer würde erneut die Mittel für so etwas genehmigen?"
    Der suggestive Druck in seinem Bewusstsein nahm schlagartig zu. Sie wollten ihm suggerieren, dass alles in Ordnung war. ESCHER gab nach. Er ließ ihn gehen. Aber er würde versuchen, ihn doch noch zu einem Aufenthalt in der Hyperdim-Matrix zu bewegen. Für ein paar Wochen nur. „Lasst den Unfug!", herrschte er sie an. „Es wirkt bei mir nicht. Und falls ihr an den Einsatz von Paralysatoren denkt, da verkrampfen sich nur meine Finger. Dann geht der Laden hier sowieso hoch."
    „Laden - hoch?"
    Er schenkte sich eine Erklärung. Sollten sie ruhig bei ESCHER nachfragen, wenn sie etwas nicht kapierten. Schließlich sprach er einwandfreies Interkosmo.
    Sie durchschauten seinen Bluff nicht.
    Baldwin Carapol dachte an alles, nur nicht daran, sich selbst in die Luft zu sprengen. „Wir werden dich nicht angreifen", versicherten die zwei wie aus einem Mund. „Das ist eine gute Entscheidung." Er grinste sie breit an. „Dann wollen wir

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