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2381 - Der Dunkle Ermittler

Titel: 2381 - Der Dunkle Ermittler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Eindruck, der Hauch einer Gegenwart, einer Präsenz oder Existenz. Die Bewegung kam Rhodan irgendwie schwerfällig vor, gleichzeitig bedrohlich und fast wie in quälerischer Lethargie gefangen.
    Das ist das Herz des Schiffes, wurde Rhodan klar. Seine Seele, sein Bewusstsein.
    Er wusste instinktiv, dass es ein sehr, sehr dunkles Herz war.
     
    *
     
    Ruumaytron.
    Der Gedanke tauchte ohne jede Vorwarnung in seinem Bewusstsein auf, und Rhodan konnte seine Quelle problemlos lokalisieren: Sie lag zweifelsfrei am Ende des Korridors.
    Entsprang dieser Begriff einer instinktiven Reaktion des Schiffes, das sich mitteilen wollte, oder stellte er eine tiefer gehende mentale Verbindung mit ihm dar, eine bewusste Kommunikation? Wie intelligent war das Schiff tatsächlich?
    Ruumaytron, vernahm Rhodan erneut. Ich bin Ruumaytron. „Ein Quell-Klipper der Trophi-Terryc", sagte Rhodan. Die geistige Kommunikation fiel ihm leichter, wenn er seine Gedanken wie gewohnt in Worte kleidete.
    Ja, bestätigte das Schiff, und du bist ein Ritter der Tiefe...?
    Es klang eher wie eine Frage denn wie eine Feststellung. Rhodan machte sich jedoch keine Illusionen. Wenn das Schiff zu solch einer Kommunikation mit ihm fähig war, würde es jede Lüge früher oder später durchschauen. „Ein ehemaliger", bestätigte er unverzüglich. „Das hast du nicht gewusst?"
    Verdacht und Wissen sind unterschiedliche Dinge...
    Rhodan schwieg dazu. Was hätte er auch sagen sollen? Er musste davon ausgehen, dass ein so mächtiges Werkzeug des Chaos, wie Ruumaytron es zweifellos war, die Aura eines Ritters der Tiefe identifizieren und richtig einordnen konnte.
    Du musst mir deinen Geist öffnen, fuhr Ruumaytron unvermittelt fort, damit ich deine Natur überprüfen kann. „Meinen Geist öffnen? Wie meinst du das?", fragte Rhodan, während er bereits das Für und Wider abwog. Es widerstrebte ihm zutiefst, dem Etwas am Ende des Korridors Zugang zu seinem Innersten zu gewähren.
    Doch er, Gucky, Aquinas - und vielleicht auch die sieben Mächtigen - waren Ruumaytron auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Er zweifelte nicht daran, dass das Schiff ihn auf der Stelle töten konnte.
    Wenn er nun unversehens eine Chance erhielt, Kontakt zu dem Klipper aufzubauen, musste er sie nutzen.
    Er hatte keine andere Wahl, als dem Ansinnen des Schiffs Folge zu leisten.
    Aber was genau verlangte Ruumaytron von ihm? Was erwartete er? Den Geist öffnen...
    Er versuchte, sich zu entspannen, als wolle er Gucky ermöglichen, seine Gedanken zu lesen.
    Zuerst war da nur ein vorsichtiges Tasten am Rand seines Bewusstseins. Einen Moment lang war Rhodan angenehm überrascht, wie rücksichtsvoll Ruumaytron vorging, doch dann wurde ihm klar, dass das dunkle Herz des Schiffes nur aus Eigennutz so bedacht vorging: Es wusste auch nicht, was geschehen würde, wenn es in engen Kontakt mit einem Ritter der Tiefe, einem Vertreter der Kosmokraten, treten würde.
    Dann gewann Ruumaytron an Sicherheit und ging zielstrebiger vor. Rhodan spürte, wie eine Präsenz in seinen Geist eindrang.
    Es war eine schreckliche Erfahrung. Wenn er schon an Bord des Schiffes nicht willkommen war - Ruumaytron selbst, das Herz des Schiffes, brachte ihm solch einen Widerwillen entgegen, dass Rhodan fast körperlich daran zugrunde ging.
    Er ahnte, dass Zellaktivatorchip und SERUN zusammenwirkten, um seine Körperfunktionen zu stützen. Die Welle des Ekels brannte sich immer tiefer, durch seine Adern, in sein Gehirn ... und fand schließlich ihr Ziel.
    Ruumaytron rief die Erinnerungen ab, die Rhodan als Ritter der Tiefe zu bieten hatte.
    Einen Moment lang schien es, als würden ihre Seelen sich berühren, die seine und die des Schiffes, und der Terraner spürte etwas Abgründiges, Finsteres, das ihn tief zurückschrecken ließ.
    Seine Rettung war, dass Ruumaytrons Seele ebenfalls so schnell, wie es ihr möglich war, wieder auf Distanz ging. Das Herz des Quell-Klippers stieß Perry Rhodan zurück, wie schon der Schiffskörper ihn abgewiesen hatte. Die Informationen wollte es haben, vor jedem weiteren Kontakt schreckte es genauso zurück wie er.
    Rhodan war ein Ritter der Tiefe, ein mächtiges Wesen, ein Beauftragter der Kosmokraten. Die Aura war eindeutig, und seine Erinnerungen bewiesen es; es war nicht zu bezweifeln. Selbst wenn er sich von den Kosmokraten abgewandt hatte, er stand ihnen noch immer näher, als er den Chaotarchen jemals stehen würde.
    Und doch würde der Klipper Perry Rhodan niemals als neuen Eigner akzeptieren,

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