2381 - Der Dunkle Ermittler
anmutete, er war in ihm gefangen, konnte sich nicht aus ihm befreien, und die Absurdität der Situation wurde somit zum Schrecken für ihn. „Gucky", sagte Perry irgendwann.
Zuerst glaubte er, noch in seinem Traum zu sein, und es war ihm unglaublich peinlich, dass Perry ihm in einer Bar über den Weg gelaufen war und sich jetzt über seine und Ichos Tarnung lustig machen würde. Dann öffnete er die Augen und sah, dass Rhodan einige Schritte von ihm entfernt stand, zu ihm zurückschaute, sich dann zögernd umdrehte und weiterging.
Zu der Tür, die vorher nicht vorhanden gewesen war, die der Ilt zumindest nicht hatte sehen können und auch Rhodan nur verschwommen, als wäre sie nicht vollständig real, eine Tür in eine andere Welt. „Warte, Großer", krächzte er und wollte sich erheben, Perry folgen, doch er war so schwach, und sein Körper gehorchte ihm nicht so, wie er es gern gehabt hätte. Einen Moment lang fragte er sich, ob das immer noch ein Traum war, ob er nur träumte, erwacht zu sein, doch dann gelang es ihm beim dritten Versuch, sich endlich aufzurappeln. „Warte, Großer!", rief er erneut und folgte Rhodan taumelnd. „Ich werde dich doch jetzt nicht allein lassen!"
Doch Rhodan war schon durch die Türöffnung getreten. Gucky konnte ihn nicht mehr sehen; unmittelbar hinter dem Eingang war es schon finster wie in tiefster, sternenloser Nacht.
Der Mausbiber warf sich vorwärts - und schrie auf, als er nach zwei, drei Schritten gegen die Wand prallte, die Wand mit ihren schrecklichen Mustern.
Die Tür hatte sich wieder geschlossen.
Gucky konnte nicht einmal erkennen, wo sie sich befunden hatte. Für ihn schienen ihre Umrisse einfach nicht zu existieren.
Er fluchte leise auf. Was auch immer sich hinter dieser Tür befand, es wollte offensichtlich nur mit Perry sprechen und nicht mit ihm.
Was auch immer dort auf Perry wartete, er musste nun allein damit fertig werden.
Gucky konnte ihm nicht mehr helfen
6.
Perry Rhodan
Das dunkle Herz
Zögernd trat Rhodan in den kleinen Saal, der hinter der verborgenen Tür lag. Er war bei weitem nicht so groß wie die Lagerräume, doch das Material der Wände war dasselbe. Darin unterschied sich dieser geheime Bereich nicht vom Rest des Klippers.
Aber hier herrschte trügerisches Halbdunkel, im Gegensatz zu der gleichmäßigen grellen Illumination in allen anderen Bereichen des Quell-Klippers, die sie bislang betreten hatten.
Als es noch eine Spur dunkler wurde, richteten sich seine Nackenhärchen auf.
Unwillkürlich drehte er sich um und sah, dass die verborgene Tür hinter ihm sich wieder geschlossen hatte. Offensichtlich galt die Einladung, die das Schiff mit dem Offnen des Schotts ausgesprochen hatte, nur für ihn und nicht für den Mausbiber.
Langsam ging er weiter. Nach wenigen Schritten sah er die Öffnung eines ...
Korridors, der von dem Saal tiefer in das Schiff führte.
Nein, korrigierte Perry Rhodan sich sofort.
Nicht in das Schiff. Irgendwo anders. hin ...
Ins Nichts.
Der Terraner trat vorsichtig an die Öffnung. Dunkelrotes Licht schlug ihm entgegen; er stellte fest, dass der Saal lediglich von dieser Quelle erhellt wurde.
Er rief die Ortungsanzeigen seines SERUNS ab, doch. sämtliche Instrumente waren ausgefallen oder zeigten nur unsinnige Werte an. Rhodan kniff die Augen zusammen, konnte aber kein Ende des Gangs erkennen.
Er atmete tief ein, zwang sich zur Ruhe.
Dieser Korridor verlief nicht durch den Rumpf des Klippers, davon war Rhodan überzeugt: Seines Erachtens mündete er direkt in den Hyperraum, jenes fünfdimensionale Kontinuum, das dem Einsteinraum übergelagert war und normalerweise keine Verbindung zu ihm hatte.
Lag das Geheimnis des Quell-Klippers unmittelbar vor ihm, hinter diesem Korridor? Oder zumindest eines der Geheimnisse, die das Schiff vor ihm bewahrte?
Immer wieder griff das rote Flackern auf den Gang über. Oder war Tunnel vielleicht ein besserer Ausdruck? Das unheimliche Wabern durchsetzte den Normalraum, den Rhodan vor sich wähnte, durchdrang und vereinnahmte ihn für sich.
Rhodan wurde klar, dass er diesen Korridor nicht betreten durfte, wollte er nicht unweigerlich zwischen den Dimensionen verloren gehen.
Abrupt schien die Länge des Korridors sich zu verändern; er glaubte zu erkennen, dass dessen Ende auf unerklärliche Weise näher zu ihm heranrückte. Und nun konnte er dort eine Bewegung ausmachen, mehr aber auch nicht. Einzelheiten blieben ihm weiterhin verborgen. Es war nur ein
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