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2382 - Der refaktive Sprung

Titel: 2382 - Der refaktive Sprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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näherte. Wir spürten es, lange bevor wir es sahen.
    Es war mächtig. Sehr mächtig.
    Gier wallte in mir auf, Sehnsucht, Verlangen, brannte heiß in meinem Geist.
    Den anderen erging es nicht anders. Da näherte sich ein Wesen, das geradezu prädestiniert dafür war, uns als Eigner endlich wieder durch das Universum und in den Einsatz zu führen. Aber es war nur ein Wesen, und wir waren viele, Tausende.
    Es konnte nur einen von uns erlösen.
    Dachte ich damals zumindest. Doch als es dann näher kam, wurde mir schnell bewusst, dass es uns nicht brauchte, so fremdartig war, dass es mit lebenden Schiffen wie uns gar nichts anfangen konnte.
    Es war ein Wesen aus reiner Energie.
    Permanent änderte es seine Gestalt. Es bot sich unserer Ortung als geschliffener Diamant dar, dann wieder als sich entfaltende Blume, als Möbiusband, als zehndimensionale Kristallstruktur. Es strahlte gleißend, aber ... dunkel gleißend.
    Wir hatten dunkle Herzen, aber deren Dunkelheit war nichts im Vergleich zu der Entität, die uns entdeckt hatte. Ein Wesen aus dunkler Energie ...
    Im nächsten Moment spürte ich einen tastenden Geist, der bis in mein Innerstes drang, mich taxierte und einschätzte, erforschte, und ich erkannte sofort, dass ich mich grundlegend geirrt hatte.
    Dieses Wesen war imstande, gleichzeitig uns alle zu befrieden, jeden Einzelnen von uns, uns allen als Eigner zu dienen, so mächtig war es.
    Nur ... weshalb sollte es das tun? Es benötigte kein Raumschiff, geschweige denn eine ganze Flotte lebender Schiffe, hatte keine Verwendung für uns.
    Dachte ich zumindest. Und hatte mich schon wieder getäuscht.
    Aber so lernte ich Twarion Uruc kennen, den Chaotarchenhelfer. Uruc nahm uns umgehend in Besitz. Es war ein ganz sanfter Prozess, ohne jede Gewalt. Die hätte er sowieso nicht anwenden müssen.
    Schon allein seine mächtige Aura bewirkte, dass wir ihm in der Hoffnung auf Erlösung überallhin gefolgt wären.
    Er blieb bei uns, und seine Anwesenheit gab uns Trost und Hoffnung. Wir hätten ihn niemals verlassen.
    Doch er konnte uns noch mehr Hoffnung machen. Er versprach uns, dass er jedem Einzelnen von uns den idealen Eigner besorgen würde, jedem Einzelnen. Unsere Zeit des Leidens sei vorbei; im Gegenteil, er würde die Quell-Klipper zu neuer Blüte führen, zu neuem Glanz und Ruhm, der unzählige Jahrmillionen anhalten würde, bis ans Ende der Zeit.
     
    *
     
    Wir glaubten ihm, und im Nachhinein muss ich sagen, er hat uns nicht getäuscht.
    Wir warteten, aber nicht lange. Wenige Jahrhunderte später trafen Schiffe ein, zuerst riesige Transportschiffe, die den Inhalt ihrer Lagerräume ins All ausspien.
    Dann eine Vielzahl anderer, viel kleinerer Modelle, die die vorgefertigten Module in wenigen Monaten zusammensetzten.
    Sie schufen daraus etwas, das an ein gigantisches Wagenrad erinnerte. Frei schwebte es im Leerraum zwischen den weit entfernten Sonnen. Twarion Uruc antwortete nur ausweichend auf unsere Fragen, welchem Zweck dieses Gebilde diene. Wir mögen uns in Geduld üben, es werde nicht mehr lange dauern. M'ZATIL müsse gegen feindliche Übergriffe abgesichert werden, bevor er es aktivieren könne, und dazu werde bald ein Schiff kommen, so mächtig, wie diese Galaxis und die tausend benachbarten es noch nie gesehen hätten.
    Wir warteten weiterhin; was blieb uns anderes übrig? Aber das Rad war in der Tat kaum fertig gestellt, als das angekündigte Schiff schon eintraf.
    Zuerst war ich enttäuscht. Es war schwarz, schwarz wie der Leerraum selbst, und mit einem Durchmesser von sechsunddreißig Kilometern zwar beeindruckend, aber bei Weitem nicht so imposant, wie ich es erwartet hatte. Doch als ich dann mehr über sein Inneres erfuhr, musste ich meine Meinung revidieren.
    Ja, Rhodan, Twarion Uruc hatte zum Schutz M'ZATILS tatsächlich ZENTAPHER angefordert.
    Du verstehst mich jetzt falsch, Kosmokratenknecht. Nicht den ZENTAPHER, den du von den Berichten deines Freundes Atlan her kennst. Die Dunkle Null, die in der Schlacht von Kohagen-Pasmereix schwer beschädigt wurde und dann in der Nachbargalaxis Pooryga auf dem Planeten Clurmertakh notlandete, wo Atlan sie schließlich fand.
    Nein, das war der siebenunddreißigste ZENTAPHER, der vor über drei Millionen Jahren über Jahrtausende in der Galaxis G-Ayscham erbaut wurde. Das beanspruchte damals die gesamten Ressourcen dieser Sterneninsel und ließ nach der Fertigstellung nur noch Ruinen zurück.
    Dieser ZENTAPHER war der sechzehnte.
    Aber allein an der Tatsache,

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