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2382 - Der refaktive Sprung

Titel: 2382 - Der refaktive Sprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Quanten der Finsternis sind tatsächlich aus dem Element der Finsternis hervorgegangen. Auch ich kann nicht genau sagen, was das Element der Finsternis ist. Du kennst es ja, Rhodan, hast ja schon mit ihm zu tun gehabt. Es ist eher ein Phänomen als ein Volk oder Individuum, eine Existenzform aus den frühesten Anfängen des Universums, als der Kosmos noch vom Chaos geprägt wurde. Aber das Element der Finsternis hat im Gegensatz zu allen anderen Lebensformen des Frühuniversums die Jahrmilliarden der kosmischen Entwicklung unverändert überstanden.
    Manifestiert sich das Element der Finsternis, entsteht in einem größeren oder kleineren Umkreis darum absolute Dunkelheit. Jegliche Strahlung, ob sichtbar oder unsichtbar, wird absorbiert. Frag mich nicht, Rhodan, warum die Temperatur in diesen Zonen nicht auf den absoluten Nullpunkt fällt, was eigentlich eine logische Folge sein müsste.
    Außerdem haben fühlende Wesen, wie du mittlerweile selbst weißt, den Eindruck, dass in der absoluten Dunkelheit etwas Unheimliches geschieht, ohne dies aber genau bestimmen zu können. Dauert die Finsternis länger, wächst zudem die Wahrscheinlichkeit, dass Wesen oder Objekte von der Finsternis verschlungen werden, entführt, ohne je wieder aufzutauchen.
    Du siehst also, auch ich behaupte gar nicht erst, begriffen zu haben, was das Element der Finsternis wirklich ist ... obwohl einer seiner Abkömmlinge mein Eigner war.
    Aber es gibt Dinge, an die sollte man lieber nicht rühren.
    Das gilt sicher auch für Si kitu, eine der Kosmischen Mächte, die auf der höchsten Ebene des Zwiebelschalenmodells angesiedelt sind. Dort gibt es neben den Kosmokraten und den Mächten des Chaos noch andere Wesenheiten, die weitaus geheimnisvoller sind als die beiden polarisierenden Mächte der Ordnung und des Chaos. Si kitu ... die Macht des Nichts, die Hüterin des Zweiten Gesetzes der Thermodynamik oder die Mutter der Entropie, wie man sie auch nennt.
    Niemand kennt ihre wahren Absichten und Ziele, geschweige denn ihre eigentliche Bedeutung für das Gefüge des Kosmos.
    Unbedeutend sei sie, behauptet sie, ein Nichts, dessen Natur sich dem Vorstellungsvermögen von Wesen unserer Existenzebene entzieht. Ihre Heimat ist der Hyperraum, sie existiert ganz unten, wo die Raumzeit Löcher und Sprünge hat, im Bereich der Dimensionen, die weniger als zehn hoch minus fünfunddreißig Meter betragen, und der Zeitspannen, die kürzer als zehn hoch minus dreiundvierzig Sekunden sind.
    Sie ist der Wicht, der zwischen Kosmokraten und Mächten des Chaos hin und her hüpft, sie gehorcht niemandem, und niemand gehorcht ihr. Sie ist die sanfte Anarchie, der spontane Gedanke, der zusätzliche Schlag eines Herzens.
    Du kennst sie, nicht wahr? Ja, du erinnerst dich ... Sie trat für dich zum ersten Mal in Erscheinung, als du am Berg der Schöpfung die Feinjustierung von TRIICLE-9 vorgenommen hast. Und du kennst auch den Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik, nach dem ein natürliches und sich selbst überlassenes System dazu tendiert, dass die Unordnung darin langsam zunimmt oder, physikalisch formuliert, einen Zustand höherer Entropie annimmt.
    Die Mutter der Entropie, die Hüterin des Zweiten Gesetzes der Thermodynamik ...
    Sie behauptet, dass die Kosmokraten diesem Gesetz zuwiderhandeln, weil sie eine starre Ordnung erschaffen und diese bis ans Ende der Zeit aufrechterhalten wollen. Das aber widerspricht dem Gesetz, ebenso wie die Absicht der Chaotarchen, das Chaos mit einem Schlag erzielen zu wollen. Das Zweite Gesetz spricht von einer steten Zunahme der Entropie, von einer allmählichen Zunahme der Unordnung.
    Vielleicht ist das der eigentliche Schlüssel zur Begrifflichkeit. Eine starre Ordnung aufrechterhalten oder das Chaos mit einem Schlag schaffen zu wollen ... vielleicht umschreiben diese beiden Sätze den Konflikt der Hohen Mächte am treffendsten. Vielleicht müssen die Kosmokraten und Chaotarchen ihren ewigen Krieg führen, damit das Universum weiterhin Leben beherbergen kann.
    Vielleicht darf keine Seite den Sieg davontragen, damit die Schöpfung Bestand hat.
    Manchmal frage ich mich, ob die Trophi-Terryc genau das erkannt und deshalb immer wieder die Seiten gewechselt haben.
    Um zu verhindern, dass eine Fraktion einen ausschlaggebenden Vorteil erlangt.
    Dann wären sie keine Narren mit Söldnermentalität gewesen, die sich immer auf die Seite des Meistbietenden schlugen, sondern hehre, heldenhafte Denker und Philosophen, die bereit waren, sich für das

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