2384 - Das Quarantäne-System
reduziert wurde.
Das Ende des Labyrinths kam in Sicht.
Drei, vier Haken schlug er noch, vorbei an Grün und Gold, Gold und Grün, hinauf in die etwas größere Blase. in der die Herrin auf ihn wartete.
Und dass sie wartete, davon war auszugehen. Genauso, wie er ihren Geruch wahrnehmen konnte, wusste auch Catonya, dass er sich ihr näherte.
Schnaufen und Schnauben, leise, an der Grenze zur Wahrnehmungsfähigkeit, empfingen ihn. Heerscharen von Tu'gas't standen zur Verfügung der Präkog-Prinzessin. Die Krebse krochen seitwärts, vorwärts, rückwärts, übereinander, stets darauf bedacht, den geschwollenen Leib ihrer Herrin nicht zu berühren.
Deville-Kareem landete sacht, wenige Schritte vor seiner Herrin. Der Membranboden unter ihm schwankte leicht. Darunter glänzte etwas.
Werdendes Leben.
Mit aller Kraft, die ihm zur Verfügung stand, fixierte er den Blick auf Catonya. Ihr Körper war doppelt so groß wie er. Der in einem seltsamen Gestell -fixierte, beinahe senkrecht nach oben gereckte Hinterleib war dreimal so lang wie der seine.
Fortwährend wurde er von Tu'gas't mit tranigem Ö1 und speziellen Fetten versorgt.
Soeben fiel ein faustgroßer Schlüpfling aus der Präkog-Prinzessin, wurde von einer Amme mit langen Scheren aufgefangen.
Ein weiterer Krebs wickelte mit erstaunlicher Geschicklichkeit Tücher um das Kind und trocknete es ab, während ein dritter die endlose Plazenta nahe dem Hinterleib Catonyas abzwickte und ein vierter das Baby in eine leere Aufzuchtkammer brachte. In eine Wabe mit grünen und goldenen Wänden, gefüllt mit breiiger Grundnahrung. Flüsternde Stimmen sangen dort oder erzählten Geschichten. Sie lehrten die Schlüpflinge, ihren Intellekt zu nutzen, und versorgten sie sanft mit jenen Ideen, die die Präkog-Kaiserin für sie vorgesehen hatte.
Deville-Kareem spürte,. wie sein Geist immer weiter abdriftete. Zurück in die Vergangenheit, in jene Zeit, da er hier eingerollt gelegen hatte, wohlbehütet und umsorgt, darauf wartend, dass das Gazematerial reißen und ihn freigeben würde.
Er schob die Erinnerungen beiseite, konzentrierte sich wiederum auf Catonya.
In ihrem Leibansatz zeichnete sich bereits der winzige Körper des nächsten Jungen ab und dahinter ein weiterer.
Die Präkog-Prinzessin zitterte wie unter Schmerzen. Doch ihrem Mund entrang sich kaum ein Laut, außer jenem undefinierbaren Schnauben, das er hörte, seitdem er in ihren Bereich eingeflogen war.
Ein Schwall von Widerwillen überschwemmte Deville-Kareem. Er war sich sicher, dass dieses weibliche Wesen seine Empfindungen spüren konnte.
Genauso, wie sie fast alles sah, ahnte und wusste, was ringsumher geschah.
Zahlreiche statische Holowolken standen für die Prinzessin bereit. Wissenspools informierten über alles, was an Bord der VLON RADARIN und den anderen Schiffen des Geschwaders geschah.
Während sie diese Informationen aufnimmt und interpretiert, gebärt und gebärt und gebärt sie, dachte der Marschall. Die ganze Zeit. Tag für Tag. Jeden Augenblick ihres Lebens, seitdem sie das erste Mal begattet wurde.
Ohne sein bewusstes Zutun streckten und bogen sich seine Handkrallen, bohrten sich in die Ballenhandschuhe. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, mit diesem Wesen eine geschlechtliche Vereinigung einzugehen - zumal er nicht einmal wusste, wie diese stattzufinden hatte.
Deine Instinkte würden das Ihre beitragen, im gleichen Moment, in dem die Präkog-Prinzessin ihre Pheromone ausschüttet, sagte sich Deville-Kareem. Du würdest das tun, was sie von dir verlangte. Du würdest richtig handeln, würdest sie mit jeder Faser deines Körpers und mit jedem Gedanken, der in dir ist, begehren. Deinen Samen in sie verpflanzen, dich bis zur völligen Erschöpfung verausgaben, sodass Catonya für eine weitere Zeitspanne in der Lage wäre, Kinder in die Welt zu setzen.
Würde er den Zeugungsakt überleben? Ja.
Erschöpft, aber gesund. „Die ruhmvollen Truppen des Deville-Kareem-Geschwaders sind auf unerwartete Probleme gestoßen, meine Prinzessin", begann er schließlich. Es galt als unschicklich, von einer Präkog-Prinzessin alles Wissen zu erwarten, das mit dem Bordgeschehen in Zusammenhang stand.
Dieses Ritual durfte nicht gebrochen werden, auch wenn er davon ausgehen konnte, dass Catonya die besorgniserregenden Vorgänge nahe des Quarantäne-System ganz genau mitbekommen hatte.
Kurz und prägnant fasste er seine Gedanken zu den Fremdwesen zusammen und fügte mit allen Zeichen der
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